Attendorn. Der Chornachwuchs soll nach Corona wieder für den Gesang begeistert werden. Dabei soll der Singbus helfen, am Samstag hielt er in Attendorn.
Der „Singbus“ der Deutschen Chorjugend machte am Samstag in Attendorn vor dem JAC-Kino halt und lud Kinder und Jugendliche ein, einmal hinter die Kulissen der Chormusik zu schauen.
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35 Kinder- und Jugendchöre für alle Altersklassen gibt es im Kreis Olpe. „Das sind schon fast paradiesische Zustände“, freut sich Steffen Keller, Vorsitzender des Sängerkreises Bigge-Lenne. Zu diesem Verband auf Kreisebene gehören auch die Kinder- und Jugendchöre im Kreis. „Doch auch uns hat Corona zu schaffen gemacht. Wir müssen nun die Kinder wieder für den Chorgesang neu begeistern.“ Dabei soll an diesem Tag der Singbus helfen. Bei dem Singbus handelt es sich um einen umgebauten Truck mit integrierter Bühne und Technik speziell für Chorauftritte. Mit dabei ist eine externe Sing- und Klingausstellung, bestehend aus Singdusche, Rhythmik-Roulette und Stimmmodell.
Doch zunächst wird gesungen. Vor der Bühne haben sich um Kreisjugendchorleiterin Steffi Sondermann, die zusammen mit Kreisjugendreferentin Astrid Griese die Organisation des Tages übernommen hat, zahlreiche Kinder und Jugendliche versammelt. Darunter auch Olivia (3), die heute zusammen mit ihrer Cousine Pauline (4) dabei ist. Mutter Kirsten Bock weiß um die Begeisterung ihrer Tochter für die Musik. „Sie besucht die Attendorner Musikschule und ist mit viel Freude dort. Singen und Tanzen machen ihr einfach Spaß und wenn ihr der Chorgesang gefällt, dann kann sie auch gerne in einen Kinderchor.“ Der nächste ist, so Sven Mialka, allerdings nicht in Attendorn, sondern in Helden. „Aber der Kirchenmusiker Michael Wurm hat jetzt auch einen Chor für Kinder auf die Beine gestellt.“ Sohn Cajo (7) singt dort. Seine Schwestern hingegen haben seit Corona den Chorgesang erst einmal eingestellt.
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„Das ist ganz typisch“, weiß Regina van Dinther, Präsidentin des Chorverbandes NRW. „Viele Kinder haben in den letzten eineinhalb Jahren nicht gesungen. Auch die Chöre in den Schulen und Kitas durften nicht singen. Das merken wir schon.“ Doch sie lobt gleichzeitig den Einsatz vieler Chorleiter. „Die sind mit den Kindern über Zoom in Verbindung geblieben. Dabei wurde nicht nur gesungen und geprobt, sondern auch gemeinsam gekocht und erzählt. Chorgesang ist ja nicht nur singen, sondern auch Gemeinschaft.“
Auch der Singbus sollte schon im vergangenen Jahr an den Start gehen. Doch auch hier sorgte Corona für einen Zwangsstopp. Daher freuten sich die Beteiligten jetzt umso mehr auf die Tour. In Attendorn gab es zunächst zwei Workshops mit dem Ziel, zum Abschluss ein kleines Konzert auf die Beine zu stellen. Unterstützung gab es dabei vom Jungen Chor Repetal. Der Halt des Singbusses endete mit einem gemeinsamen Lied aller Gäste und der Hoffnung, auf ein weiter wachsendes Chorleben im Kinder- und Jugendbereich.