Olpe. Weihnachtspäckchen für Kinder in Osteuropa können wieder vielerorts im Kreis Olpe abgegeben werden. Der Erfolg der Aktion ist jedes Mal riesig.

Was zum Waschen, Naschen, Spielen, Fühlen, Wärmen und Lernen: Dinge, die in die Weihnachtspäckchen gehören, die Silvia Volpert mit ihrem Team ab dem 27. Oktober wieder sammelt. Auch in diesem Jahr startet im Kreis Olpe die Aktion „Weihnachtspäckchen für Kinder in Not“ der Stiftung Kinderzukunft.

So liegen Haarbürste, Duschgel, Zahnbürste, Mütze, ein Minion-Kuscheltier und bunte Stifte auf dem Tisch vor Silvia Volpert, Marita Rüsche und Beate Schröder. Gemeinsam mit rund 75 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sammeln und sortieren sie die Päckchen. An 13 Sammelstellen verteilt auf die Kommunen. Die Hauptannahmestelle, das „Weihnachtswunderland“ befindet sich zum ersten Mal im Lager 1 bei Polyginvatro in Saßmicke und nicht wie in der Vergangenheit im städtischen Gymnasium Olpe. Die fertigen Weihnachtspäckchen werden Ende November in Lkws geladen und nach Bosnien-Herzegowina, Rumänien und in die Ukraine gebracht. Dort sollen sie den Kindern eine kleine Weihnachtsfreude in Schulen, Kindergärten, Waisenhäusern, Kliniken und Elendsvierteln machen.

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Fast 48.000 Päckchen kamen 2020 aus ganz Deutschland, davon 2217 aus dem Kreis Olpe, weiß Leiterin Volpert noch genau. 500 mehr als 2019. „Da kriege ich Gänsehaut“, fügt Beate Schröder hinzu. Eine enorme Zahl für das kleine Gebiet.

Eine Zahl, hinter der sich schöne Geschichten verstecken, verrät Marita Rüsche: Als sie mal wieder einen durch Spenden finanzierten Großeinkauf für das sogenannte „Zupackmaterial“ gemacht hat, wurde sie vom Kassierer angesprochen: „Machen Sie eine Kinderparty?“, fragte er. Nachdem sie ihm erklärte, wofür sie einkauft, unterbrach er den Kassiervorgang und umarmte sie mit den Worten „Hut ab vor dieser Frau“. Denn er selbst hatte als Kind ein Weihnachtspäckchen bekommen. „Da gehen einem die Haare rauf und runter“, so Rüsche. Sie selbst fängt schon im Sommer in ihrem Garten an, 250 Päckchen mit Geschenkpapier zu umkleben und akribisch zu bepacken.

Hilfsbereitschaft im Kreis Olpe enorm

Das Schöne sei die Hilfsbereitschaft, für die der Kreis Olpe bekannt ist: Die 10.000 bestellten Flyer sind bereits vergriffen und forderten eine Nachbestellung. Das Interesse ist bei vielen Geschäften groß, selbst Annahmestelle zu werden. Immer wieder sorgen auch Supermärkte für Preisnachlass bei den Großeinkäufen der Frauen.

Doch leider gibt es auch negative Erlebnisse. Häufig landen in den Sammelstellen Päckchen mit gebrauchten Gegenständen. Zum Beispiel benutzten Zahnbürsten, Müll. Einmal war ein Pflasterstein dabei. „Wenn ich mir vorstelle, ein Kind packt so ein Weihnachtspäckchen aus… Da ist man doch geschockt!“, so Silvia Volpert.

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„Wir versuchen die Päckchen originalgetreu zu lassen“, fügt sie hinzu. Aber kontrolliert werden muss jedes. Deshalb ist es den Frauen besonders wichtig, dass die Spender Karton und Deckel separat mit Geschenkpapier bekleben. Nur unbenutzte Gegenstände dürfen eingepackt werden. Batterien, Getränke, Glas oder feste Seifen sind zu vermeiden. Häufig läuft etwas aus oder sorgt dafür, dass alle Gegenstände Geruch und Geschmack annehmen.

Frohen Mutes starten die Frauen aber nun in die heiße Phase. Bis zum 26. November können die Pakete abgegeben werden und Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

>>> Sammelstellen im Kreis Olpe

Spendenkonto: IBAN DE08 4618 2200 4154 25 00.

Olpe: Fa. POLYGONVATRO, Raiffeisenstr. 10, Lager 1, Industriegebiet Saßmicke; Caritas-Zentrum, Gerberweg 2; Friseursalon Julia Albrecht, Winterbergstr. 17; Lebeshilfe Kinderbüro, Franziskanerstr. 10; Schuhaus Koch, Kurfürst-Heinricht-Str. 6-8; Friseursalon Grebe, Am Rhoder Stein 18, Rhode.

Drolshagen: Ursula Burghaus, Rosestr. 8.

Wenden: Schuhhaus Hähner, Hauptstr. 79; Anne Becker, Hilgenstockstr. 29; Sabine Backwinkel, Zum Elberscheid 31, Elben.

Attendorn: Marita Rüsche, Schützenstr. 3a, Neu-Listernohl.

Kirchhundem: Liesel Kebben, Saalweg 3, Hofolpe; Maria Hanses, Antoniusstr. 2, Hofolpe; Jugendheim Hofolpe.

Lennestadt: Dorothea Sondermann, Am Langescheid 14, Kirchveischede.

Päckchen dürfen Maße von 37,5 x 30 x 13,5 Zentimeter nicht überschreiten.