Drolshagen. Jutta Nebeling hat den Karneval in Drolshagen zu dem gemacht, was er heute ist. Dafür wurde ihr nun eine besondere Auszeichnung zuteil.

Schon mehr als 1,5 Jahre ist es her, dass Jutta Nebeling überwältigt von Bürgermeister Ulrich Berghofs Worten beim Draulzer Weiberfastnachtsumzug vor dem Rathaus stand. Als erste Person überhaupt sollte sie mit der Silbernen Ehrennadel der Stadt Drolshagen geehrt werden. In der Feierstunde am Freitag, 15. Oktober im Gewölbekeller des Alten Klosters wurde ihr die Ehrung nun zuteil.

„Nach deinen eigenen Angaben bist du vom ‚Drolau-Virus’ infiziert“, so hieß es in Bürgermeister Berghofs Laudatio an Jutta Nebeling. Keinesfalls sei der Drolau-Virus ein schlimmer Krankheitserreger, sondern das Lebenselixier der Drolshagener Karnevalslegende. Bereits seit Mitte der Achtziger Jahre war Nebeling im Karneval aktiv. Knapp 35 Jahre. Zuerst zweite Vorsitzende des eingetragenen Vereins „Draulzer Weiberfastnacht“ im Jahr 1987, erste Vorsitzende seit 1992. „Niemand außer dir selbst, Jutta, weiß, wie viel Zeit und Kraft du in deine Ämter in der Draulzer Weiberfastnacht bereits gesteckt hast“, lobt Berghof. Der jährliche Umzug sei zu einem Alleinstellungsmerkmal der Stadt geworden. Er unterscheide sich sichtlich von denen im Umland, vor allem durch Nebelings unermüdlichen Einsatz.

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Im Jahr 2019 kam es zur Überlegung, die seit 1970 verwendeten Ehrenringe und Ehrenbecher durch die Silberne Ehrennadel zu ersetzen. Jutta Nebeling ist die erste, die diese Auszeichnung erhalten hat. Obwohl Nebeling selbst als Stadtverordnete der CDU-Fraktion tätig ist, konnte sie die Auszeichnung im vergangenen Jahr nicht erahnen. Sprachlos war sie, denn es hatte keine Beratung in den politischen Gremien gegeben. Die Zusage der Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD, UDW und UCW waren für Berghof Grundlage genug: Der Beschluss wurde am 25. Juni 2020 in einer nicht öffentlichen Sitzung gefasst und war der erste seiner Art: „Ein Eintrag in die Geschichtsbücher der Stadt ist dir damit mehr als sicher“.

Dank an das Präsidium und ihre Familie

2020 feierte Jutta Nebeling ihre letzte jecke Session im Amt der Präsidentin und ließ ihre Zeit während der Pandemie Revue passieren: „Sicher, ich habe in 35 Jahren Vorstandsarbeit immer den Kopf für dieses und jenes hingehalten, aber das habe ich auch nur gemacht, weil ich wusste, dass ich so viele fantastische Menschen hinter mir hatte“. So zum Beispiel das Präsidium, bestehend aus Ulrike Wagner, Rita Clemens, Inge Baranek, Angelika Albus und Julia Dogan: „Wir haben uns immer sehr gut verstanden und ergänzt. Was der eine nicht konnte, konnte der andere – einfach nur toll.“

Besonderer Dank galt auch ihrer Familie und dem Arbeitgeber, der Firma Schwarte, in der sie als Industriekauffrau arbeitet. „Ohne deren Verständnis und Hilfe ginge es wirklich nicht.“ Wichtig war es für Nebeling, den Karnevalsumzug und das Fest sicher über die Bühne zu bringen. Nicht zuletzt durch alle Helfer im Hintergrund war dies möglich. Ein Dankeschön ihrerseits galt auch der Verwaltungsspitze Drolshagens, sowie Hubertus Dransfeld, Heinz-Joachim Sack, Uli Stahl, dem Bauhof, dem Ordnungsamt und dem DRK-Ortsverein Drolshagen. Der wohl einzig verursachte Schaden ihrer Amtszeit war ein abgebrochener Zahn durch einen Schokoladenwurf vom Karnevalswagen. „Nicht schön, aber das kann passieren“, so der Bürgermeister.

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Abgerundet wurde die Ehrung mit Fotos aus ihrer Zeit als Präsidentin, sowie Anekdoten von ihrer Schwester Brunni Püttmann. Besonders der 11.11. sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Erheiterungen in der Familie und dem Präsidium.

Neben ihren Tätigkeiten im Karneval und in der CDU-Fraktion ist Jutta Nebeling auch beim Dräulzer Landfrauenkaffee als Klatschbase Dina, sowie bei der Plattdeutschen Runde aktiv. So verabschiedete sie sich auch am Freitag mit den Worten: „Un dofüerr sië iëck auk van Hiarten Dank!“