Kirchhundem. Der Rhein-Weser-Turm ist das Wahrzeichen der Gemeinde Kirchhundem. Der 90. Geburtstag im kommenden Jahr soll groß gefeiert werden.

Ursprünglich war er mal als Schutzhütte für Waldarbeiter und Wanderer geplant. Dass der Rhein-Weser-Turm heute, also 90 Jahre später, eines der bekanntesten Gebäude der Region und das Wahrzeichen der Gemeinde Kirchhundem sein würde, daran hatte 1932, als er errichtet wurde, niemand gedacht.

Der 90. Geburtstag des Turms auf dem 680 Meter hohen Rothaarkamm soll im kommenden Jahr nicht als „Dinner for one“, sondern im würdigen Rahmen mit vielen Freunden und Wegbegleitern gefeiert werden. Das beschloss am Donnerstag die Jahreshauptversammlung des Vereins „Freunde und Förderer des Rhein-Weser-Turms“. Da der 2002 gegründete Verein nächstes Jahr ebenfalls einen runden Geburtstag feiert, handelt es sich sogar um einen doppelten runden Geburtstag.

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Auch die „Türmer-Freunde“ mussten unter dem in den letzten 18 Monaten alles beherrschenden Virus leiden. „Die Pandemie hielt uns vom normalen Vereinsleben ab“, so Vorsitzender Georg Koch in seinem Tätigkeitsbericht: „Durch Corona waren auch unsere Gastwirte Bernhard und Cordula Schwermer sehr eingeschränkt. Wir danken den beiden für ihr Durchhaltevermögen und hoffen auf mehr Normalität.“

Hoffen auf mehr Normalität

Koch erinnerte auch an die im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder des Vereins, insbesondere an Wolfgang Schmidt. „Wolfgang Schmidt war viele Jahre stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats und hat den Verein nicht nur ideell, sondern auch finanziell immer unterstützt“, so Koch.

Wegen der Pandemie hielten und halten sich die Tätigkeiten des Vereins in Grenzen. Im letzten Jahr wurde ein Treppenpodest im 1. Obergeschoss renoviert. Im kommenden Jahr sollen die Turmhalteseile neu gefettet und die Turmfenster, die noch aus der Entstehungszeit stammen, aufgearbeitet werden.

Zwar waren die Einnahmen aus dem Entgelt für die Turmbesteigung im letzten Jahr stark rückläufig, wegen der zurückhaltenden Investitionstätigkeit wurde die Kasse des Vereins aber nicht über Gebühr belastet, „so dass die Rücklagen des Vereins nicht angetastet werden mussten“, erklärte Schatzmeister Georg Eickelmann, der ebenso wie die zweite Vorsitzende Cordula Schwermer einstimmig im Amt bestätigt wurde.

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Einig waren sich die Mitglieder, dass im kommenden Jahr wieder die Auszeichnung „Türmer/Türmerin des Jahres“ verliehen werden soll. Damit sollen Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Sport, Wirtschaft, sozialem Leben etc. geehrt werden, die durch besonderes Engagement für die Allgemeinheit, durch Tatkraft und Durchhaltevermögen im übertragenen Sinn „Turm-Qualitäten“ bewiesen haben, sich also nicht verbiegen lassen und allen Widerständen trotzen.

In Feierstunde verliehen

Erste Trägerin dieser Auszeichnung ist Christa Gattwinkel aus Kirchhundem, die im August 2019 im Rhein-Weser-Turm im Rahmen einer festlichen Feierstunde verliehen wurde. Christa Gattwinkel setzt sich seit 25 Jahren unermüdlich und sehr erfolgreich für Kinder aus suchtbelasteten Familien ein. Das von ihr gegründete Projekt „Smily Kids“ hat Vorbildcharakter weit über die Region hinaus.

Wer Türmer bzw. Türmerin des Jahres 2022 werden wird, das wird der Verein nun erarbeiten und dann öffentlich bekanntgeben. Die Verleihung soll dann wieder im Rahmen einer Feierstunde im Restaurant des Rhein-Weser-Turms stattfinden. Ein Termin steht noch nicht fest.