Elspe. Mit Helge Schneider endet der Indian Summer auf der Elsper Freilichtbühne. Nicht nur die Veranstalter sind hochzufrieden.

Helge Schneider, ein Künstler, an dem sich so manche Geister scheiden, beendete am Sonntag mit seinem Programm „Lets Lach“ den Indian Summer des Elspe Festivals. Zum krönenden Abschluss waren zwar nicht alle Plätze belegt, aber die, die gekommen waren, waren echte Helge Schneider Fans und bekamen eine Show ganz nach ihrem Geschmack.

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Das Publikum hatte einen Riesenspaß bei Helge Schneiders Liveauftritt.
Das Publikum hatte einen Riesenspaß bei Helge Schneiders Liveauftritt. © Barbara Sander-Graetz | Barbara Sander-Graetz

Als Helge Schneider samt Band pünktlich die Bühne betritt, bricht großer Applaus aus. Anzug, Hemd, Strohhut: Ganz in hellbraunem Cord gehüllt begrüßt er sein Publikum und startet mit seinem Programm. Logik sucht man die kommenden zwei Stunden bei Helge Schneider hingegen oft vergebens, aber genau deshalb mögen ihn seine Fans. Zunächst erklärt er überaus skurril die Entstehung des Zweikammer-Pfefferminzteebeutels. Das Heißgetränk lässt er sich während er Show auch immer wieder von seiner „uniformierten Mozartkugel“ einschenken. Oft kommt er ins Plaudern, philosophiert fantastische Geschichten zusammen, wo sich der Zuschauer fragt, ob er am Anfang selber weiß, wo die Geschichte endet. Vermutlich nicht. Das gilt auch bei manchen Liedern wie „Der Papst kann nicht überall hingehen“. Ob abgehangene Zimmerdecken im Originaltext stehen, ist zu bezweifeln. Mit stoischer Gelassenheit nehmen auch die Herren seiner Band seinen besonderen Sinn für Humor hin.

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Genau wie das Publikum wissen auch sie höchstwahrscheinlich nicht, was im nächsten Moment geschehen wird. Doch eines steht außer Frage: seine exzellenten Jazz- und Blueseinlagen. Hier ist nicht nur ein Komiker der etwas anderen Art auf der Bühne, sondern auch ein Ausnahmemusiker. Helge Schneiders Mischung aus kindischem Unsinn und hervorragenden musikalischen Einlagen ist unvergleichlich und kaum beschreibbar, man muss es selbst erleben.

Indian Summer 2022 schon in Planung

Wenn Helge in die Tasten greift, dann swingt die gesamte Freilichtbühne.
Wenn Helge in die Tasten greift, dann swingt die gesamte Freilichtbühne. © Barbara Sander-Graetz | Barbara Sander-Graetz

Vielleicht beim nächsten oder übernächsten Indian Summer, denn Helge Schneider ist Wiederholungstäter und der Indian Summer ein echter Erfolg. Das sagt Philipp Aßhoff. Der Geschäftsführer des Elspe Festival war überaus zufrieden mit der Resonanz des Indian Summer 2021. „Fast alle Konzerte und Auftritte waren ausverkauft“, freut er sich. Ob Bob Dylan Texte, vorgetragen von Wolfgang Niedecken, oder die Band Element of Crime, ob Ordan Ogan für Metallfans, Johannes Oerding, Rea Garvey, Gentlemen, Max Giesinger, Wincent Weiss oder Revolverheld, für jeden Geschmack und jede Altersgruppe war in diesem Jahr etwas dabei.

„Wir sind stolz, dass wir diese namhaften Künstler für Elspe gewinnen konnten. Musikalisch ist das absolute Top-Klasse und für uns ein tolles Aushängeschild“, so Philipp Aßhoff. Er selber hat sich besonders über Revolverheld gefreut. „Die habe ich mir gewünscht.“ Unterstützung um diese Künstler für einen Auftritt in Elspe zu gewinnen, fand er bei Kim Ludwig, gebürtig aus Altenhundem, jetzt mit eigener Eventagentur in Köln zuhause. „Sie hat die richtigen Kontakte in der Szene. Wir haben einen Namen, wenn es um Darsteller oder Stunts geht. Aber in der Rock- und Popszene sind wir – noch - kein Aushängeschild.“

Großes Lob von den Künstlern

Auch seine Bandmitglieder bringt der Comedian und Musiker aus dem Ruhrgebiet immer wieder zum Schmunzeln.
Auch seine Bandmitglieder bringt der Comedian und Musiker aus dem Ruhrgebiet immer wieder zum Schmunzeln. © Barbara Sander-Graetz | Barbara Sander-Graetz

Das kann sich ändern, denn alle Künstler, die in Elspe zu Gast waren, zeigten sich positiv überrascht. Die große Bühne ist überdacht und bietet an Ton- und Lichttechnik alles, was man für ein gelungenes Konzert benötigt. Auch die Zuschauerränge sind überdacht, so dass selbst bei Regen niemand nass wird. Hinzu kommt die atriumartige Anordnung der Zuschauerränge. Sie bietet nicht nur eine hervorragende Akustik, sondern auch sein gute Sicht von allen Plätzen. Außerdem kann auch der Künstler das Publikum gut sehen. „Genau diese Art der Location haben alle Künstler immer wieder gelobt.“

Im kommenden Sommer soll es vermutlich eine Neuauflage der „Indian Summer“ geben. „Wir stehen schon mit tollen Künstlern im Kontakt“, verrät Philipp Aßhoff.

Doch bevor die Tinte unter den Verträgen nicht trocken ist, ist noch nichts wirklich sicher und Namen werden auch noch nicht verraten. „Allerdings würde der Indian Summer 2022 kürzer ausfallen, denn wir hoffen wieder auf eine normale Spielzeit bei den Karl-May Festspielen“, so Aßhoff.

So geht es weiter

In diesem Jahr gibt es in Elspe am 2. Oktober noch Comedy bei „Improvisite“ mit den drei Ex-Springmäusen Matthias Brandebusemeyer, Thomas Wansing und Markus Lürick zu sehen. Vom 26. November bis 18. Dezember starten die Dinner-Shows und „Conni-Das Zirkus Musical“ wird am 28. November in der Showhalle aufgeführt.