Wenden. In der Coronazeit zog die Wendener Musikschule von Möllmicke nach Schönau um. Alles Weitere lesen Sie hier.
Ein Loblied gab es auf das neue Domizil der Musikschule Wenden. „Es ist eine Menge passiert in dem Gebäude. Es ist klasse, was die Gemeinde hier investiert hat. Wir fühlen uns wohl hier“, sagte Meinolf Wurm zu den Mitgliedern des Ausschusses Bildung und Soziales. Der Musikschulleiter zeigte den Kommunalpolitikern vor der Sitzung am Dienstagabend die neuen Räumlichkeiten in Schönau. Nach dem Rundgang gab es Zustimmung von allen Seiten. „Es war lange zu hier. Wir sind sehr gespannt, was aus dem Projekt geworden ist“, hatte Ausschuss-Vorsitzende Catrin Stockhecke-Meister (SPD) vor der Besichtigung gesagt. Danach zeigte auch sie sich angetan von den neuen Räumen der Musikschule.
Zur Vorgeschichte. Auf Initiative der UWG Wenden kaufte die Gemeinde vom Kreis Olpe das leerstehende Gebäude der ehemaligen Janusz-Korczak-Förderschule in der Geschwister-Scholl-Straße in Schönau. Die Musikschule zog von der Agathastraße in Möllmicke in einen Teil der ehemaligen Schule um. In dem restlichen Teil wird in Schönau die Kita erweitert. Die freigewordene Immobilie in Möllmicke wird umgebaut zu einer weiteren Kindertagesstätte.
Nach dem Umzug in den Herbstferien war es am 26. Oktober 2020 soweit: Der Unterricht konnte nach einer umfangreichen Kernsanierung in den neuen Räumen der Musikschule in Schönau beginnen. Doch die Freude währte nicht lange. Nur wenige Tage später ließ Corona die Instrumente in der ehemaligen Förderschule wieder verstummen. „Wir waren kaum hier drin, da war der Laden schon wieder zu. Ein paar Tage war offen, dann mussten wir von Herbst bis Ostern ins Home-Office und per Videoschalte unterrichten. Da gab es schon ein bisschen Frust“, berichtete Meinolf Wurm. In der neuen Musikschule habe man bislang etwa ein halbes Jahr unterrichten können.
Doch das Durchhaltevermögen hat sich gelohnt. Wurm dankte der Gemeinde: „Wir sind in die Gestaltung miteinbezogen worden. Das ist nicht überall so.“ In allen Räumen seien die Fußböden erneuert worden. Alle Räume seien mit W-Lan ausgestattet: „Das war vor Corona noch gar kein Thema. In Möllmicke war das nicht der Fall.“
Toller Konzertraum
Auf drei Ebenen ist die Musikschule jetzt in Schönau angesiedelt. 17 Lehrkräfte, alle in Teilzeit, sind hier tätig. Ins Schwärmen gerät der Musikschulleiter bei einem Raum im Keller, der zum Konzertraum werden soll: „Das ist ein ehemaliger Werkraum der Förderschule. Wenn man den Raum früher gesehen hätte, würde man ihn nicht wiedererkennen. Der sah schlimm aus. Es gibt jetzt Fußbodenheizung, Parkettboden, die Decke ist komplett neu. Der Raum ist wirklich megaklasse geworden.“ Geplant seien hier das Vorspielen der Schülerinnen und Schüler und kleine Konzerte. „Das war coronamäßig noch schwierig. Vorspiele haben noch nicht stattgefunden.“
„Der Umbau hat in der Coronazeit stattgefunden. Wäre es nicht eine feine Sache, jetzt einen Tag der offenen Tür für die Öffentlichkeit zu veranstalten?“, fragte Gerd Willeke (UWG). Eigentlich sei im November 2020 eine Einweihung geplant gewesen, erläuterte Meinolf Wurm: „Das ist jetzt im späten Frühjahr 2022 geplant.“
Ein Jahr lang habe in der Musikschule keine Früherziehung stattfinden können, so der Musikschulleiter: „Es gab vor Corona viele Anmeldungen, die wir immer wieder vertrösten mussten. Jetzt startet die Früherziehung mit drei, wahrscheinlich vier Klassen wieder. Da sind wir sehr froh drüber.“
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Zu beklagen hat die Wendener Musikschule einen Schülerrückgang. Waren es im Schuljahr 2017/2018 noch 340 Belegungen, so sind es laut Wurm aktuell zum 1. September dieses Jahres nur noch 267: „Es ist äußerst schwierig zu sagen, was der Grund ist. Umzug, Corona und die ein Jahr nicht stattgefundene Musikalische Früherziehung haben zu dem Rückgang geführt. Ich hoffe, dass die Zahlen durch die jetzt anlaufende Früherziehung wieder steigen.“
Interesse an Kooperationen
Auch durch eine künftige Kooperation mit der Kita nebenan erhofft sich Wurm einen Aufschwung. Zudem gebe es eine Kooperation der Musikschule mit der Grundschule Gerlingen. „Wir sind in der Grundschule Hünsborn auch sehr interessiert“, betonte die dortige Leiterin Sabine Bock. „Vor zehn Jahren war die Reaktion noch anders“, freute sich Meinolf Wurm.
Auch Julia Cruez-Fernandez, Leiterin der Gesamtschule, signalisierte Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Musikschule. Das galt auch für Wolfgang Linz, den Leiter des Grundschulverbundes Wendener Land: „Ich kenne das noch von Eckenhagen mit der Musikschule Waldbröl. Das wurde sehr gut angenommen.“ Zudem könne man vielleicht auch die Musikvereine einbinden, so Linz. „Das ist sehr schön, aber es wird personell eine knappe Geschichte“, meinte Meinolf Wurm.