Elspe. Die Band aus Bremen „Element of crime“ spielt und singt sich in Elspe schnell in die Herzen des Publikums, darunter viele treue Fans.
Mit „Element of Crime“ startete am Donnerstag der Indian Summer auf der Freilichtbühne in Elspe für diese Woche. Pünktlich um acht Uhr betreten Sven Regener und seine Bandkollegen die Bühne in Elspe. Das Licht wird blau, die letzten Gäste suchen noch schnell ihre Plätze und schon geht`s los. Das „Kriminelle Element“ sorgt für einen musikalischen Abend der besonderen Art.
Schmerz, Herz, Kuriositäten
Nein, eine Boyband mit hippen Typen sind sie nicht. Auch eine ausgefeilte Bühnenschau ist nicht zu erwarten. Der Tanzstil von Sven Regener ist noch schlechter als der von Herbert Grönemeyer. Er rudert mehr mit seinem Körper über die Bühne. Er selber sieht sich allerdings in der Tradition von James Last und dem schnipsenden Finger. „Der kam aus Bremen“, gibt er im Laufe des Abends auch noch zum Besten. „Da wisst ihr jetzt mal wichtige Fakten“ ruft er dem Publikum zu.
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Bilder von Elements Crime in Elspe
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Reden ist sowieso nicht so sein Ding. Er ist zum Singen heute Abend gekommen. Trotzdem begrüßt er artig das Publikum, sagt danke nach jedem Applaus und freut sich über die überdachte Bühne und den Zuschauerraum. „Wir waren noch nie hier, aber hier kann man ja auch bei Regen spielen.“ Strandkorbkonzerte haben sie gegeben. „Aber das hier ist schön.“ Über Corona und den Ausfall von Konzerten, das Leid der Künstler und all das will er nichts mehr sagen. „Ansprachen sind irgendwie sinnlos. Aber man muss sie schon mal machen, sonst wirkt man arrogant. Obwohl, wir sind arrogant“, lacht er und legt los.
Nostalgische Liebeslieder, meilenweit entfernt von jeglichem Schmalz, gibt es die nächsten zwei Stunden. Es geht um Schmerz, Herz, Kuriositäten und die Dinge des Alltags in Beziehungen, die waren oder sind. Dabei fragt man sich schon, wie kommt man auf solche Textzeilen wie „Warum blutet Mutter aus der Nase? Warum ist ihr Kind so dumm wie klein? Darf ein metallic-braunes Auto denn da parken? Und warum kann ich ohne Dich nicht glücklich sein?“ Doch gerade bei solchen Liedern wie „Am Ende denk ich immer nur an dich“, da singen die Fans lauthals und textsicher mit. Man ist ja unter sich.
Auf der Höhe
Musikalisch sind sie ebenfalls absolut auf der Höhe. Sänger Sven Regener mit der Gitarre oder Trompete, Jakob Ilja an der Gitarre, David Young fast den gesamten Abend sitzend am Bass, Richard Pappik am Schlagzeug, Ekki Busch am Akkordeon und Rainer Theobald am Saxophon brillieren an diesem Abend. Hier sind Profis am Werk, die wissen, was sie tun. Regeners Stimme klingt wie immer ein wenig schleppend, wenn er beschwingt-melancholischen seine Geschichten erzählt. Die Setlist des Abends schlägt einen weiten Bogen von Stücken, die jeder kennt, bis hin zum ersten, noch englischsprachigen Song. Es herrscht ein bisschen Clubcharakter. Das Publikum ruft den Künstlern Kommentare und Liederwünsche zu und die Musiker amüsieren sich. Bier aus Flaschen wird getrunken.
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Um halb zehn soll dann Schluss sein. Doch ohne ihren Klassiker „Delmenhorst mit Getränke Hoffmann“, „Weißes Papier“ und „Schwere See“ dürfen sie nicht die Bühne verlassen. Drei Zugaben später und um Punkt 22 Uhr ist Schluss. Nur der Applaus hält noch minutenlang an. Verdient, keine Frage.
Noch Karten für Garvey und Oerding
Am Samstag, 18. September ab 19.30 Uhr, ist Rea Garvey zu Gast beim Indian Summer. Am Sonntag, 19. September, ebenfalls um 19.30, Uhr folgt Johannes Oerding. Für beide Veranstaltungen gibt es noch Restkarten. Einlass ist jeweils um 18 Uhr. Rest-Tickets gibt es unter www.elspe.de. Es gelten die 3G Regeln.