Kreis Olpe. Dagmar Welz (Die Basis), Sabrina Dieckmann (Freie Wähler) und Engelbert Prevorcic (DKP) besetzen als Direktkandidaten etwas andere Themen.

Auf dem Wahlzettel zur Bundestagswahl im Kreis Olpe tauchen nicht nur die bekannten Parteien mit Direktkandidaten auf. Der Kreiswahlausschuss hat für die Wahl im Wahlkreis 149 Olpe-Märkischer Kreis I weitere drei Direktbewerber zugelassen. Es sind Dagmar Welz (Die Basis), Sabrina Dieckmann (Freie Wähler) und Engelbert Prevorcic (DKP). Wir stellen sie mit ihren Forderungen vor.

Dagmar Welz

Dagmar Welz lebt in Lüdenscheid, hat 1990 ihre Ausbildung zur Industriekauffrau abgeschlossen. „Seit 2021 bin ich selbstständige Lebensberaterin und bereite mich zur Zeit auf die Prüfung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie vor. Des Weiteren bin ich Mutter von drei erwachsenen Kindern“, sagt die 55-Jährige. Sie ist stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende der Partei „Die Basis“ im Märkischen Kreis, von der sie nominiert wurde. Die Partei wurde erst im Juli 2020 im Umfeld der Proteste gegen Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland gegründet.

Dagmar Welz (55), Bundestagskandidatin der Partei
Dagmar Welz (55), Bundestagskandidatin der Partei "Die Basis" für den Wahlkreis Olpe/Märkischer Kreis I. © IKZ | Alexander Barth

Die getroffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie werden von der Partei als unverhältnismäßig kritisiert. Grundrechte würden ohne hinreichende wissenschaftliche Grundlage oder einen offenen Diskurs eingeschränkt. Zu ihrer Freizeitbeschäftigung sagt Dagmar Welz: „Ich male, schreibe und lese sehr gerne.“ Bogenschießen gehört ebenfalls zu ihren Hobbys, ebenso Spaziergänge in der Natur und die gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden.

Das fordert Dagmar Welz:

1. Ich fordere, dass Bildung jedem Menschen (aber vor allem den Kindern) freizugänglich bleibt, und nicht von Bedingungen (Impfpflicht, 2G-Regelung) abhängig gemacht wird.

2. Ich fordere die Abschaffung des Lobbyismus aus dem deutschen Bundestag, weil sich immer wieder Fälle von Korruption bei Politikern mit besonderer Nähe zu Konzernvorständen und Aufsichtsräten zeigen.

3. Ich fordere die sofortige Aufhebung der pandemischen Lage, damit die Wiederherstellung unserer Grundgesetze, die durch das Infektionsschutzgesetz außer Kraft gesetzt wurden, wieder vollumfänglich möglich ist.

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Sabrina Dieckmann

Geboren 1980 in Recklinghausen und aufgewachsen in Waltrop absolvierte Sabrina Dieckmann nach dem Abitur eine Aus- und Weiterbildung zur staatlich geprüften Handelsassistentin Handel und Vertrieb und arbeitet in Düsseldorf als Abteilungsleiterin Aktionskoordination im Bereich Warenmanagement einer SB-Warenhauskette.

Sabrina Dieckmann aus Iserlohn. Die 41-jährige Angestellte ist von den Mitgliedern einstimmig zur Direktkandidatin im Wahlbezirk 149 „Olpe / Märkischer Kreis I“ gewählt worden.
Sabrina Dieckmann aus Iserlohn. Die 41-jährige Angestellte ist von den Mitgliedern einstimmig zur Direktkandidatin im Wahlbezirk 149 „Olpe / Märkischer Kreis I“ gewählt worden. © Privat | Privat

Die Kandidatin der Freien Wähler ist stellvertretende Vorstandsvorsitzende der UWG in Iserlohn und gehört dem Ausschuss für Bürgeranregungen und Beschwerden an. Vor knapp neun Jahren führte sie die Liebe ins Sauerland. Seitdem lebt sie dort zusammen mit ihrem Lebensgefährten (45 Jahre, Polizeibeamter) in Iserlohn-Oestrich. „Die Welt betrachte ich am liebsten von einem Pferderücken aus – Reiten und Pferde sind meine große Passion. Dort vergesse ich alle Sorgen des Alltags und tanke neue Energie. Die schöne Umgebung des Sauerlandes erkunde ich am liebsten zu Fuß und greife für weitere Strecken gerne auf mein E-Mountainbike zurück“, sagt die 41-Jährige.

Das fordert Sabrina Dieckmann:

1. Ich fordere, dass das Kinderbetreuungsangebot Schritt für Schritt ausgeweitet und bundesweit kostenfrei organisiert wird.

2. Ich bin für eine faire Entlohnung, die die notwendigen Leistungsanreize schafft, damit in Vollzeit Arbeitende genug verdienen, um ohne staatliche Hilfe leben zu können.

3. Ich werde mich für eine Bundesoffensive für Pflegekräfte einsetzen.

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Engelbert Prevorcic

Engelbert Prevorcic, Kandidat der DKP, wurde 1953 in Meggen geboren, arbeitet seit 35 Jahren als selbstständiger Bau- und Möbelschreiner und lebt zusammen mit seiner Freundin im kleinen Ort Hachen in Lennestadt.

Engelbert Prevorcic kämpft für die DKP im Wahlkreis Olpe - Märkischer Kreis I um Stimmen für den Bundestag.
Engelbert Prevorcic kämpft für die DKP im Wahlkreis Olpe - Märkischer Kreis I um Stimmen für den Bundestag. © WP | Privat

Aufgewachsen in einem „sehr liebevollen, relativ armen Elternhaus mit fünf weiteren Geschwistern“, so der frühere Messdiener, sei er humanistisch erzogen worden. „Drei Monate wurde ich entgegen Art 4. Abs.3 des Grundgesetzes zum Kriegsdienst gezwungen. Nach einer Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland leistete ich Zivildienst in den Caritas-Werkstätten. Ich las sehr viel über die Geschichte der Menschen und löste mich dadurch von der Religion. In dieser Zeit traf ich auf Kommunisten, u. a. Josef Bräutigam, den langjährigen Betriebsratsvorsitzenden des Meggener Bergwerks“, schreibt der Lennestädter in seiner Vita.

Schon 1975, mit 22 Jahren, trat er der DKP (Deutsche Kommunistische Partei) bei. Seit mehr als 40 Jahren ist er Mitglied der IG Metall. Seit 20 Jahren gehört er dem Arbeitskreis Energie der Lokalen Agenda der Stadt Lennestadt an, seit ca. 25 Jahren unterstützt er die Partei PDS/Partei DIE Linke im Kreis Olpe, trat 2020 für die Linke auch als Bürgermeisterkandidat in Lennestadt an. Seit sechs Jahren arbeitet Prevorcic in der antirassistischen Initiative „es TUT sich WAS“ in Lennestadt mit.

Das fordert Engelbert Prevorcic:

1. Ich bin dafür, dass jeder Mensch selbstständiges Denken lernt.

2. Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Marxismus bekannter wird, das geniale Werkzeug zum Selberdenken.

3. Ich fordere Frieden und soziale Sicherheit für jede(n), weil der Mensch nur ein Leben hat – und zwar in einer Biosphäre, die für Menschen geeignet bleibt, deshalb: 100 Prozent Erneuerbare Energien bis 2030.