Kreis Olpe. Holger Thamm will bei der Energiewende aufs Gaspedal drücken. Klimaschutz steht ganz oben auf seiner Agenda.
Holger Thamm war ein leidenschaftlicher Fußballer. Mitte der 1990er Jahre hat er in der dritthöchsten Klasse in Deutschland gespielt. Das bedeutete in der Woche fünfmal Training und ein Spiel am Wochenende. Der 48-Jährige war damals ein guter Torwart bei Göttingen 05 und dem SC Paderborn. Heute sitzt Thamm in der Kreissporthalle in Olpe und bedient die Zeitmessanlage. Das Kapitel Fußball ist beendet, ein neues Kapitel, der Handball, aufgeschlagen.
Der dreifache Familienvater ist als Betreuer dabei, wenn seine Kinder in der D- und E-Jugend des TV Olpe spielen. „Es ist wirklich Bedarf, dass man da hilft im erweiterten Trainerteam und mit den Kindern unterwegs ist“, sagt Holger Thamm. Dass der Handballkreis größer ist als der Kreis Olpe und auch den Bereich Lenne-Sieg umfasst, spielt dem 48-Jährigen in die Wahlkampf-Karten: „Es gehören auch Orte im Märkischen Kreis dazu, wie Halver, Lüdenscheid und Schalksmühle. Dort ist ebenfalls mein Wahlkreis. Das ist schon interessant, wenn man so als Zugezogener schon mal herumkommt.“
Berufliche Erfahrungen
Seine Erfahrungen bei einem mittelständischen Heizungshersteller (Fachgebiet Energie in Gebäuden) will Holger Thamm auch in der Politik in Berlin einbringen: „Klimaschutzmaßnahmen und Energiewende sind meine beruflichen Fachthemen. Auch deshalb habe ich mich gemeldet für die Kandidatur.“ Die Energiewende müsse jetzt umgesetzt werden, um dem Klimawandel und den Folgen zu begegnen: „Die andere Seite der Medaille ist, dass durch eine erfolgreiche Energiewende auch zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Energiewende ist zudem zwingend, wenn man Deutschland als Exportnation sieht.“ Es gehe um batteriebetriebene Autos. Auch bei der Gebäudewärme gelte, dass erneuerbare Energien viel preiswerter und effizienter seien.
Auch die vielen Querdenker und Demos wie die, als der Berliner Reichstag gestürmt werden sollte, hätten ihn zur Kandidatur bewogen: „Diese Demokratie funktioniert nur, wenn wir uns alle melden. Das Parlament sind wir alle. Wir dürfen die Demokratie nicht verlieren an rechtsextreme Kräfte.“
Dritter wichtiger Punkt sei für ihn die soziale Frage, betont der 48-Jährige: „Es ist so wichtig, dass es weniger Ich und vielmehr Gemeinschaft gibt. Es gibt zu viele Sozialschwache, die keine Chance haben. Gegen diese soziale Ungerechtigkeit muss man etwas tun.
Gewachsene Kandidatur
Er habe sich nicht als Bundestagskandidat gemeldet, weil es gerade passte, so Holger Thamm: „Das ist das Ergebnis dessen, was ich bisher in meinem Leben gesehen und erlebt habe. Das ist eine gewachsene Kandidatur.“
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Landes- oder bundespolitische Ämter hat der 48-Jährige bislang noch nicht bekleidet. Von 2004 bis 2008 war er aber bei einer FDP-Abgeordneten im Bundestagsbüro tätig: „Ich war thematisch dem Umweltausschuss zugeordnet. Da habe ich ein gutes Bild bekommen, wie der Bundestag funktioniert.“ Nicht funktioniert hat es indes mit der FDP: „Da musste ich mit brechen, weil es inhaltlich nicht passte. Bei den Grünen passen die Themen und die Diskussionskultur, wie man sich einbringen kann. Da fühle ich mich politisch zu Hause, sowohl im Kleinen mit den Leuten und mit den Dingen, die im Programm stehen.“