Olpe. Die Schützen sehnen sich beim Kreisdelegiertentag nach einem normalen Festjahr. Für Schatzmeister Ludger Maiworm war es ein besonderer Termin.

Kann nach zwei Jahren ohne Schützenfeste im nächsten Jahr wieder gefeiert werden, und wie? Mit 2G oder 3G? Was ist mit den Schützenbällen im Winter? Wie sieht es mit der Glashygiene aus? Auf diese Fragen konnten auch die Verantwortlichen des Kreisschützenbundes Olpe bei der Delegiertenversammlung am Samstag in der Stadthalle Olpe keine endgültigen Antworten geben. .„Wir warten sehnsüchtig auf diese Feste und hoffen, dass 2022 alles wieder normal läuft“, sprach Kreisoberst Markus Bröcher in seiner Begrüßungsrede den 198 stimmberechtigten Delegierten der 72 Mitgliedsvereine und den Ehrengästen aus der Seele.

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Tillmann : Wir werden gestärkt aus der Krise gehen

Bundesoberst Martin Tillmann glaubt, „dass wir gestärkt aus der Pandemie hervorgehen.“ Für den Bilsteiner sind Schützenfeste „ein Angebot an die Bevölkerung“. Es stehe jedem frei, dieses Angebot anzunehmen oder fernzubleiben, betonte der SSB-Bundesoberst mit Blick auf das Streitgespräch in der Westfalenpost zwischen Dr. Gregor Kaiser und dem Heggener Kreisschützensprecher Jannick Schäfer.

Landrat Theo Melcher verwies in seiner Rede auf die Impferfolge im Kreis Olpe. „Wir sind Impf-Weltmeister, Impfen hilft.“ Von den 202 Delegierten und Gästen in der Stadthalle Olpe waren „99 Prozent durchgeimpft“, freute sich Kreisoberst Bröcher.

Standing Ovations für Ludger Maiworm

Wichtigster Teil der zügig abgewickelten Tagesordnung war die Verabschiedung des langjährigen Kreis-Schatzmeisters Ludger Maiworm (63). Der Mann der Finanzen wollte eigentlich schon bei der Versammlung im März 2020 aufhören, verlängerte nach der Absage aber um eineinhalb Jahre. „Heute ist der Tag, Abschied zu nehmen nach 40 Jahren ehrenamtlicher Vorstandsarbeit und das Amt in jüngere Hände zu legen“, wandte sich der 63-Jährige nach „einem nicht alltäglichen Kassenbericht“, der gleich zwei Geschäftsjahre umfasste, an die Delegierten. „Wir haben tolle Feste zusammen gefeiert. Das war eine schöne Zeit, die ich nicht vergessen werde. Tschüss, macht es gut“, verabschiedete sich der Schützenkönig von Saßmicke (1978) und Dahl-Friedrichsthal (2003) und bedankte sich bei seiner Ehefrau Elisabeth „für den Rückhalt in den letzten 40 Jahren“.

Kreisobert Markus Bröcher (links) überreicht dem langjährigen Kreisschatzmeister Ludger Maiworm die Ehrenurkunde.
Kreisobert Markus Bröcher (links) überreicht dem langjährigen Kreisschatzmeister Ludger Maiworm die Ehrenurkunde. © WP | martin droste

Die Vereinsvertreter würdigten die Verdienste des sichtlich gerührten Ludger Maiworm, der dem Kreisvorstand seit 2008 angehörte, mit Standing Ovations. Kreisoberst Markus Bröcher überreichte dem langjährigen Vorstandskollegen „mit etwas Wehmut“ eine Erinnerungsmedaille samt Urkunde. Anschließend ernannten die Delegierten den ehemaligen Kreisschatzmeister einstimmig zum Ehrenvorstandsmitglied. Zum neuen Schatzmeister wurde einstimmig der bisherige Stellvertreter Markus Brüggemann gewählt.

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Andre Pfau, der Kandidat von Vorstand und Beirat für das Amt des stellvertretenden Kreisschatzmeisters, war im Urlaub und stellte sich per Videobotschaft vor. Der Kassierer des St. Augustinus-Schützenvereins Neu-Listernohl wurde bei einer Enthaltung zum neuen Vize-Finanzchef des KSB Olpe gewählt. Einstimmige Wiederwahl gab es für die Vorstandskollegen André Arenz (Kreisgeschäftsführer) und Martin Wenzel (stellv. Kreisgeschäftsführer). Das Amt des Kreisjungschützensprechers, bisher Jannick Schäfer aus Heggen, konnte nicht besetzt werden.

Der bisherige Stellvertreter Markus Brüggemann wurde einstimmig zum neuen Kreisschatzmeister gewählt.
Der bisherige Stellvertreter Markus Brüggemann wurde einstimmig zum neuen Kreisschatzmeister gewählt. © WP | martin droste

Beirat bleibt unverändert

Im Beirat bleibt alles beim Alten: Frank Arens (seit 2017 für Attendorn), Johannes Behle (seit 2008 für Kirchhundem), Christian Ratte (seit 2017 für Olpe), Hubertus Sondermann (seit 2015 für Drolshagen) und Ulli Brömme (seit 2003 für Finnentrop) wurden von ihren Vereinen erneut vorgeschlagen und am Samstag jeweils einstimmig bestätigt.