Attendorn. Der Hettmecker Teich in Attendorn droht zu verwildern. Deswegen wollen Anwohner, Stadt und Politik das Areal neu gestalten. So kann’s gehen:
Im Prinzip sind sich alle einig: Den Anwohnern missfällt der Anblick ihres Hettmecker Teiches in Attendorn genauso wie der Politik und der Verwaltung. Das ist kaum verwunderlich, droht die kleine Teichanlage, die vom Fürstmickebach durchflossen wird, doch zu verwildern. Und nicht nur das: Die Staumauer sollte zeitnah saniert werden und auch die Qualität des kleinen Fließgewässers lässt zu Wünschen übrig. Hinzu kommt eine für Anlieger unbefriedigende Verkehrssituation. Kurzum: Der Hettmecker Teich und sein Areal ringsherum sollen großflächig überplant werden. Darauf haben sich die Mitglieder des Ausschusses für Planen, Bauen, Klima- und Umweltschutz am Montag verständigt.
Auch interessant
„Diesen Bereich sollten wir deutlich, ich sage sehr deutlich aufwerten“, warb SPD-Ratsvertreter Gregor Stuhldreier dafür, die Planungen zeitnah aufzunehmen. Dabei sollten die Anregungen der Anlieger unbedingt berücksichtigt werden, ergänzte Thorsten Wurm von der CDU.
Löschwasser statt Fischteich?
Der Vorschlag aus dem Rathaus lautet im Wesentlichen wie folgt: Statt den Teich weiter als Lebensraum für Fische zu nutzen, könnte er perspektivisch als kleines Löschwasserreservoire dienen. Den kleinen Bachlauf könnte man vom Teich abkoppeln und den Fürstmickebach „in einem neu angelegten naturnahen Bachbett um den Bach herumleiten“, heißt es aus dem Rathaus. Der Teich, der im Fall einer Neu-Nutzung als Löschteich natürlich umzäunt bliebe, könnte durch verschiedene kleinere Maßnahmen attraktiver gestaltet werden – vor allem für die Familien mit Kindern, die im unmittelbaren Umfeld wohnen. Eine Idee wären Gucklöcher für Kinder, die so durch den Zaun auf den Teich schauen könnten.
Auch interessant
Bei einer Ortsbesichtigung vor wenigen Tagen mit Anwohnern bekam die CDU einen Überblick zur Gemengelage. Und Thorsten Wurm überbrachte im Ausschuss zwar die grundsätzliche Zustimmungen der Anwohner, aber auch eine Vielzahl an Anregungen: So würden sich zum Beispiel Fischbesatz und Löschwassernutzung nicht zwangsläufig ausschließen, sagen die Anwohner. Der Teich sollte auch Fließgewässer bleiben, denn: „Die Anwohner fürchten, dass der Teich ohne den durchfließenden Bach zu einem stehenden Gewässer wird, was eine Mückenplage begünstigt. Daher solle es weiter einen Fischbesatz geben. Der Teich brauche weiterhin einen steten Frischwasserzulauf und entsprechende Bewegung“, betonte Wurm im Sinne der Anwohner, die zudem darauf hinwiesen, dass bei Starkregen der Teich in der Vergangenheit immer mal wieder übergelaufen sei. Überschwemmungen seien aber auch durch Unrat zustande gekommen, „der sich vor dem Durchlauf vor der Teichanlage auftürmte“, so Wurm. Genauso drohe im umgekehrten Fall bei wenig Niederschlag eine Austrocknung.
Parkplatzregelung wichtig
Unbedingt anpacken müssen Politik und Verwaltung bei der Umgestaltung auch die verkehrliche Situation. So würden die geschotterten Parkplätze vor der Anlage nicht nur von direkten Anliegern, sondern auch von den Bewohnern der Mehrfamilienhäuser in der Kampstraße genutzt, erklärte Wurm. Eine vernünftige Parkplatzregelung sei unbedingt von Nöten, „da am Wochenende teils 15 bis 20 Pkw in dem Bereich abgestellt werden“, so der CDU-Ratsvertreter. Eine geregelte Parkplatzordnung mit entsprechender Beschilderung sei ein lösbares Problem, sagte Umweltbeauftragter Martin Plückebaum. Genauso würde man sich um die Frage kümmern, wer sich später um die Pflege des Areals kümmern wird – aktuell ist der Teich verpachtet.
Doch diese Punkte gehören schon zur Detailplanung, soweit ist man noch nicht. All diese Punkte würde die Verwaltung zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen einer Bürgerversammlung besprechen und die Anregungen aufnehmen. Zunächst einigten sich die Ausschussmitglieder (bei einer Gegenstimme) darauf, dass die Planungen im Rathaus vorangetrieben werden und zudem mögliche Fördermöglichkeiten geprüft werden sollen. Einen Zeitdruck sieht Bürgermeister Christian Pospischil nicht, weil für eine bauliche Umsetzung in diesem Jahr noch gar keine Haushaltsmittel zur Verfügung stehen.