Elben/Dernau. Ein kostenloses Zeltlager für bis zu 100 Flutgeschädigte aus Dernau sollte in Elben stattfinden. Warum es geplatzt ist, lesen Sie hier.

Von seinem Urlaubsort in Brandenburg aus hatte Peter Niklas in den letzten Tagen die Strippen gezogen und alles organisiert für das große, kostenlose Zeltlager auf dem Schützenplatz in Elben für bis zu 100 Flutgeschädigte von Dernau. Am Donnerstag musste der Ortsvorsteher von Elben und Scheiderwald dann aber verkünden: „Mich überfällt eine gewisse Traurigkeit, dass das für nächste Woche geplante Zeltlager nicht stattfinden kann. Ich hatte mich persönlich darauf gefreut, einen kleinen Beitrag bzw. eine Hilfestellung für die Flutgeschädigten leisten zu dürfen.“

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Am kommenden Montag sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Zeltlager in Dernau an der Ahr, den Ort den so viele Elber kennen, abgeholt werden. Zur Nachfrage unserer Redaktion, warum das Zeltlager geplatzt ist, sagt Peter Niklas: „Es gab nur wenige Anmeldungen. Da haben wir im Gremium schweren Herzens entschlossen, das abzusagen.“

Menschen sind traumatisiert

Es habe Kontakt mit dem Jugendamt in Ahrweiler gegeben, auch in Dernau sei das Angebot von Elben publik gemacht worden: „Viele Familien wollen aber in dieser Situation offenbar nicht auseinandergerissen werden. Die Menschen sind traumatisiert. In der näheren Umgebung von Dernau gibt es Tagesangebote für die Kinder. Das ist den Familien jetzt lieber, als dass die Kinder weiter weg sind und zu uns kommen.“

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Doch im gleichen Atemzug betont der Ortsvorsteher: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“ Es gebe viele Unterstützer und Sponsoren für das geplante Zeltlager in Elben. Und die bleiben bei der Stange. „Alle haben gesagt, dass das Angebot bestehen bleibt. Wir warten jetzt ab, bis die Leute dort aus dem Gröbsten raus sind. Dann holen wir das Zeltlager im Frühjahr 2022 nach.“ Die Sammelaktion für Dernau geht in Elben weiter. In einer Woche waren schon 40.000 Euro zusammengekommen.