Kreis Olpe. Seit dem 1. Juli haben die Kinos in Attendorn, Olpe und Altenhundem wieder geöffnet. Wir sprachen mit den Betreibern über die ersten Wochen.

Seit gut einem Monat haben die Kinos in Olpe, Attendorn und Altenhundem wieder geöffnet. Die Fans fieberten monatelang dem 1. Juli entgegen, als sie endlich wieder mit Popcorn in den Händen die Säle stürmen durften.

„Wir haben unsere Erwartungen an den Start nach so langer Corona-Pause runtergeschraubt, sind dann aber durch die Ferien und den verregneten Sommer besser gestartet als gedacht“, zieht Christin Cordes, die das JAC-Kino in Attendorn und das Lichtspielhaus in Altenhundem betreibt, eine positive Zwischenbilanz. Sie weiß: „Die Gäste sind einfach nur glücklich, dass sie wieder zu uns dürfen.“

Noch mit Vorsicht genießen

Eine Freude, die auf Gegenseitigkeit beruht. Besonders gut seien in den vergangenen fünf Wochen Kinder- und Jugendfilme gelaufen, das Abendprogramm wird indes von den erwachsenen Zuschauern noch mit Vorsicht genossen. Viele potenzielle Besucher, das weiß auch Cordes, würden sich aufgrund der Pandemie noch nicht dazu durchringen, wieder ins Kino zu gehen. „Das kann man den Leuten nicht übel nehmen“, versteht Christin Cordes.

Entweder 3G oder Abstand halten

Kino-Betreiber können sich entscheiden, ob sie die 3G-Regel anwenden oder für ausreichend Abstand zwischen den Gästen sorgen. „Wir haben uns für die 3G-Regel entschieden, weil wir die Säle so voll besetzen können“, sagt Stefan Brögeler.

In den Kinos in Attendorn und Altenhundem können die vorgeschriebenen Abstände auch ohne das Schachbrettmuster eingehalten werden.

Dabei müssen Kinobesucher in Attendorn und Altenhundem aufgrund der geringen Inzidenz zurzeit kaum noch mit Einschränkungen leben – es gelten lediglich eine Maskenpflicht im Foyerbereich, die Kontaktnachverfolgung muss gewährleistet sein und in den Sälen selbst bleiben links und rechts Sitzplätze frei. Eine Anordnung der Gäste im Schachbrettmuster ist derzeit nicht von Nöten. Zudem müssen Gäste keinen Nachweis erbringen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Doch auch Cordes weiß: Wenn die Zahlen wieder nach oben gehen, können sich die Regeln schlagartig verändern.

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Dennoch blickt sie optimistisch in die nächsten Wochen: „Ich glaube nicht, dass es einen erneuten Lockdown geben wird. Gespannt bin ich aber, welchen Einfluss die Reiserückkehrer nehmen und wie sich die Pandemie im Herbst entwickelt.“

Schon viele Krisen überstanden

Im Juli waren es ungefähr 40 bis 50 Prozent der Besucher, die das Cineplex in Olpe normalerweise besucht hätten. Also im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit. Dennoch zeigt sich Theaterleiter Stefan Brögeler sehr zufrieden. Insbesondere das erste Wochenende habe gezeigt, wie sehr die Menschen auf den Re-Start der Kinos gewartet hätten. „Die Leute waren glücklich und zufrieden“, erzählt er. „Die Stammgäste waren im Prinzip alle am ersten Tag gleich wieder dabei.“ Dass man das Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht habe, läge an der 3G-Regel. Gerade für Familien sei das ein Hindernis. „Jetzt in den Ferien möchte man ja seine Kinder nicht ständig einem Test unterziehen“, zeigt Stefan Brögeler Verständnis.

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Sowohl Familien als auch Paare und Alleingenießer zieht es wieder ins Kino. Der neunte Teil von „Fast & Furious“ läuft gut. Genauso wie das Programm für die Kinder. Und auch für die Vorpremiere von „The Suicide Squad“ am Mittwoch sind schon einige Karten verkauft. Wie es in Zukunft aussieht, ist Kaffeesatz-Leserei, sagt der Theaterleiter. Aber er zeigt sich optimistisch. „Wir haben schon viele Krisen überlebt“, betont er. Wenn die Beschränkungen erstmal wegfallen, habe das Kino wieder die Chance, zur alten Stärke zurückzufinden, ist er sich sicher. „Ich glaube nicht, dass wir in diesem Jahr wieder die alten Besucherzahlen erreichen. Aber wir werden das gut überleben.“