Kreis Olpe. Wie werden die ersten Schützenfeste nach der Pandemie? Olpes Major fürchtet steigende Bierpreise. Sagen Sie uns Ihre Meinung im Schützen-Check!
Wie steht es eigentlich um die Schützenvereine im Kreis Olpe – im zweiten Sommer ohne Schützenfeste? Das möchten wir mit dem Schützen-Check herausfinden.
Als Kreisehrenoberst und Ehrenvorsitzender des Schützenvereins Heggen darf Herbert Hesener als Experte für das Schützenwesen gelten. Gleiches gilt für Peter Liese aus Olpe, den Major des größten Schützenvereins im Kreisgebiet. Beide haben ebenfalls an unserer Umfrage teilgenommen – und geben im Gespräch mit unserer Redaktion einen Einblick in ihre Antworten.
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Wie stark fühlen Sie sich Ihrem Schützenverein verbunden?
„Nach wie vor eng“, sagt Herbert Hesener und wählt auf der Skala von 1 bis 5 die Nummer 4. Die Aktivitäten des Vereins hat er in früheren Funktionen intensiver begleitet, aber die Verbindungen zu den Schützenbrüdern sind ihm immer noch Gold wert.
Wie stark hat Ihre Verbundenheit zu Ihrem Schützenverein in der Corona-Pandemie nachgelassen?
„Überhaupt nicht“, sagt der 85-Jährige, wie aus der Pistole geschossen, „eher im Gegenteil.“ Zwar seien die Veranstaltungen wegen der Pandemie ausgefallen, mit vielen kleineren Aktionen konnte der Schützenverein die Bedeutung für seine Mitglieder aber aufrecht erhalten.
Wie bedeutsam ist Ihr Schützenverein für das Dorf- bzw. Stadtleben?
„Der Olper Schützenverein ist sehr bedeutsam für das Stadtleben“, lässt Peter Liese keinen Zweifel. Auch Herbert Hesener wählt den Spitzenwert: „Gerade auch bei den jungen Leuten ist er nach wie vor sehr wichtig.“
Welche Werte würden Sie Ihrem Schützenverein am ehesten zusprechen?
An „Glaube, Sitte, Heimat“ führt für Herbert Hesener kein Weg vorbei. „Aber was der Verein im Dorf bewegt, auch in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen, ist mindestens genauso wichtig“, wählt er auch die Punkte Zusammenhalt und Integrationskraft aus. Für Peter Liese sind alle aufgeführten Werte im Schützenwesen bedeutsam. „Unser Leitspruch lautet: Glaube, Kameradschaft, Nächstenliebe“, erklärt er. „Diese Werte sind uns am wichtigsten.“
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Wie stark belastet die Corona-Pandemie das Vereinsleben?
„Corona belastet das Vereinsleben sehr“, wählt Peter Liese den höchsten Wert. „Wir freuen uns, wenn diese Zeit endlich vorbei, die Lage stabil ist und man ein Leben wie früher führen kann. Mit einem Olper Schützenfest, wie man es kennt“.
Welchen Teil des Vereinslebens und des Schützenfestes vermissen Sie besonders?
„Mit dem Schützenfest steht und fällt alles“, lässt Herbert Hesener keinen Zweifel. Da hebt der 85-Jährige auch keinen einzelnen Programmpunkt mehr heraus. „Das eine ist genauso gut und wichtig wie das andere.“
Wie kreativ ist Ihr Verein mit der Situation ohne Schützenfest umgegangen?
Peter Liese erinnert an den Beff-Drive-in am Ümmerich, der sehr gut angekommen sei. „Das hätten wir gar nicht erwartet“, erzählt er und kündigt eine Wiederholung für dieses Jahr an. In diesem Jahr kommen 15 Videogrüße an die Partnervereine in der Region hinzu. „Auch für unser eigenes Schützenfest haben wir etwas geplant, was zur Zeit allerdings noch nicht im Kasten ist“, verrät er schon einmal. Viele kleine Überraschungen habe auch der Schützenverein Heggen in der Corona-Zeit vorbereitet, lobt Herbert Hesener seine Nachfolger und gibt vier von fünf Punkten.
Wie stark hat die Bedeutung digitaler Kommunikationswege in Ihrem Verein während der Corona-Pandemie zugenommen?
„Wie in so vielen Bereichen, hat die Bedeutung auch bei uns deutlich zugenommen“, berichtet Peter Liese. Es werden sämtliche Kanäle genutzt: Newsletter, die eigene Homepage, die sozialen Netzwerke und vor allem die Videokonferenzen. „Diese haben regelmäßig stattgefunden. Ganz so einfach war das bei 25 Teilnehmern nicht. Nach langer Zeit konnte jetzt aber endlich wieder die erste Präsenz-Versammlung am Schützenplatz stattfinden. Das war wirklich ein Highlight, wieder in all die bekannten Gesichter gucken zu können. Darüber haben sich auch alle sehr gefreut.“
Wie zuversichtlich sind Sie, dass 2022 wieder ein Schützenfest stattfinden kann?
Herbert Hesener ist unentschlossen: „Im Moment sieht es gut aus. Aber keiner kann einem sagen, wie wir aus dem Herbst und Winter herauskommen.“ Ein Fest wie vor der Pandemie werde es wohl noch nicht, mutmaßt er und entscheidet sich auf der Skala von 1 (gar nicht zuversichtlich) bis 5 (sehr zuversichtlich) für die goldene Mitte. Der Olper Major ist optimistischer: „Ich bin mir zu 99,99 Prozent sicher.“ Allerdings rechnet er mit einem Corona-Aufschlag beim Bierpreis.
Wie besorgt sind Sie, dass Ihr Schützenverein von der Corona-Krise dauerhaft Schaden nimmt?
„Das glaube ich nicht“, zeigt sich Herbert Hesener in diesem Punkt optimistisch. Wenn die Feste in den nächsten Jahren aber weiter Einschränkungen unterliegen, könne sich das noch ändern.
Wie denken Sie über unsere Fragen? Machen Sie gerne auch selber mit beim Schützen-Check!