Kreis Olpe. Der Regelbetrieb in den Kitas startet wieder. Das heißt, alle Kinder kehren zurück. Für Eltern hat das Vorteile. Aber ein mulmiges Gefühl bleibt.

Es geht wieder los. Ab Montag, 7. Juni, startet der Regelbetrieb in den Kindergärten im Kreis Olpe wieder. Das heißt, alle Mädchen und Jungen dürfen wieder zurückkommen – natürlich unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen. Für die Einrichtungen ist es nur ein kleiner Schritt. Immerhin läuft seit einiger Zeit bereits der eingeschränkte Regelbetrieb. Aber vor allem profitieren jetzt die Eltern. Denn ab sofort gibt es wieder den regulären Betreuungsumfang.

„Insgesamt sind alle gespannt darauf, wie es so wird, wenn wieder ein Stück weit Normalität einkehrt“, erzählt Lena Braun, stellvertretende Leiterin des Kindergartens „Pusteblume“ in Olpe. „Wir freuen uns alle riesig.“ Aufgrund des eingeschränkten Regelbetriebes, der bis vergangene Woche noch gegriffen hat, sind die meisten Kinder nach und nach ohnehin wieder zurückgekehrt. Aber eben noch nicht alle.

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Eltern legen Wert auf Lollitests

Ab heute herrscht wieder volles Haus – und zwar mit 120 Mädchen und Jungs. Das Schöne daran: Es kann wieder gruppenübergreifend gearbeitet werden. Aber natürlich gelten weiterhin Vorsichtsmaßnahmen. So werden weiterhin Lollitests an die Eltern verteilt. „Das wird auch richtig gut genutzt“, erzählt Lena Braun. „Die Eltern legen da viel Wert drauf.“ Für die Mütter und Väter hat der uneingeschränkte Regelbetrieb Vorteile: Der Kindergarten hat wieder bis 16.30 Uhr statt 15 Uhr geöffnet. Das heißt, die Kürzung um zehn 10 Stunden pro Woche ist vorbei. „Ich glaube, das ist schon eine sehr große Entlastung für die Eltern“, sagt Lena Braun.

Die Erleichterung sei groß, meint auch eine Erzieherin aus dem Katholischen Familienzentrum St. Marien in Altenhundem. Sowohl bei den Erziehern und Erzieherinnen selbst, vor allem aber auch bei den Eltern. „Wir haben seit Ausbruch der Pandemie darauf geachtet, dass sich die Gruppen nicht vermischen, haben dafür unter anderem auch den Spielplatz in Zonen eingeteilt“, erklärt die Erzieherin. Dieser Mehraufwand entfällt jetzt, ab sofort dürfen die insgesamt 97 Kinder aus fünf Gruppen wieder zusammenspielen.

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Keine Gruppentrennung mehr

„Das macht es einfacher, dass man an heißen Sommertagen mit allen Kindern ‘rausgehen kann.“ Die Kita gGmbH Siegerland-Südsauerland, Träger aller kirchlichen Kindertagesstätten im Kreis Olpe, hatte es den Leitungen überlassen, die Gruppentrennung beizubehalten oder nicht.

Gleichzeitig habe man auch ein etwas mulmiges Gefühl. Denn: Wenn auch nur ein positiver Corona-Fall auftreten sollte, werden weitreichendere Quarantänemaßnahmen angeordnet als noch in den vergangenen Monaten. Immerhin: Die Lolli-Tests geben etwas Sicherheit – auch, wenn die erst vergangene Woche in der Altenhundemer Kita angekommen sind. „Davor haben wir aber auch schon regelmäßig getestet, zum Beispiel mit einem Nasenabstrich oder mit einem Spucktest“, so die Erzieherin. Bislang habe es noch keinen positiven Corona-Fall im Familienzentrum gegeben.

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Von Ina Carolin Lisiewicz, Volker Eberts und Britta Prasse

Schulkinder werden verabschiedet

Die Umstellung vier Wochen vor Ende des Kindergartenjahrs stieß auch auf Kritik. Michael Stratmann, Geschäftsführer der Kita gGmbH: „Unser Wunsch war, das System bis zu den Ferien ohne Änderung zu belassen.“ Andererseits könne man angesichts der fallenden Inzidenzzahlen den Wunsch der Eltern nach Regelbetrieb nachvollziehen. Eine Herausforderung für die Kitas werde nun noch die Verabschiedung der Schulkinder.