Attendorn. Ina Samlowski entdeckt völlig zufällig bei Gartenarbeiten den Ring. Am Freitagnachmittag meldet sich die angebliche Besitzerin bei der Stadt:

+++ Update: Die angebliche Besitzerin hat sich am Freitagnachmittag bei der Stadt gemeldet. Sie habe den Ring vor anderthalb Jahren auf dem Attendorner Weihnachtsmarkt verloren +++

Als Ina Samlowski am vergangenen Mittwoch ihren Garten von Unkraut befreit, traut sie ihren Augen nicht: Denn zwischen dem Hackschnitzel, das entlang ihres Zauns zur Straße hin liegt, sticht der Seniorin plötzlich etwas Schimmerndes in die Augen. Und siehe da, plötzlich hält die Attendornerin, die im Ortsteil Schwalbenohl wohnt, einen goldenen Ehering in den Händen. Einen fremden, wohl gemerkt.

+++ Mehr Nachrichten aus Attendorn und Finnentrop finden Sie hier +++

„Der lag gut sichtbar mitten im Hackschnitzel“, berichtet Samlowski von ihrer Entdeckung. Sie hat den Ring mittlerweile ins Fundbüro der Stadt Attendorn gebracht, wo er ein halbes Jahr zur Abholung liegt. Mit Hilfe dieser Redaktion und der Stadt versucht sie nun, den Besitzer ausfindig zu machen, der möglicherweise schon seit anderthalb Jahren vergeblich auf der Suche ist.

Hackschnitzel für Selbstabholer

Denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der Besitzer bzw. die Besitzerin den Ring auf dem Attendorner Weihnachtsmarkt 2019 vor dem Südsauerlandmuseum verloren hat. Dort liegt schon seit dem Jahr 2016 Hackschnitzel auf dem Boden aus, das Selbstabholer nach Ende des Marktes für den Eigenbedarf nutzen können. So wie eben Ina Samlowski, die vor anderthalb Jahren zugriff und besagtes Hackschnitzel in ihrem Garten auslegte. Und jetzt auf den Ring beim Unkraut jäten stieß. „Im ersten Moment habe ich gedacht: Ist der wohl echt?“, berichtet die Seniorin im Gespräch mit dieser Redaktion.

Gut sichtbar lag dieser Ehering auf dem Hackschnitzel im Garten von Ina Samlowski. 
Gut sichtbar lag dieser Ehering auf dem Hackschnitzel im Garten von Ina Samlowski.  © Flemming Krause

Er ist echt. Das bestätigte ihr ein Attendorner Goldschmied, der sich das gute Stück anschaute. Zu den Details: Der Ring besteht aus 585 Gold. An den Seiten ist er Gelb-Gold, in der Mitte Weiß-Gold. Zudem finden sich in der Mitte des Rings Einkerbungen sowie eine Gravur, die allerdings Fragen aufwirft.

+++ Lesen Sie hier: Autokino zum Auftakt +++

Denn selbst der Goldschmied konnte laut Samlowski nicht erkennen, was dort genau steht. Möglicherweise ein ausländischer Name? Selbst die Buchstaben konnte er nicht zweifelsfrei zuordnen. „Ich habe die Vermutung, dass er einer Frau gehören muss, weil ich ihn mir gut über den kleinen Finger ziehen kann“, berichtet die Finderin. Sie habe schon beim Bauhof nachgefragt, ob dort eine Vermisstenanzeige eingegangen sei – allerdings vergeblich.

Stadt hilft bei der Suche

Nun hilft auch die Stadt bei der Suche nach dem Besitzer mit und streut die Geschichte über die eigenen Social-Media-Kanäle. „Das ist schon eine witzige Nummer“, berichtet Frank Burghaus, Amtsleiter für Kultur und Stadtmarketing, unter dessen Regie der Weihnachtsmarkt immer läuft. Einen solchen Fund habe es bislang auch noch nicht gegeben.

Fundbüro

Wer einen Fund bzw. einen Verlust melden möchte, kann dies über die Internetseite der Stadt Attendorn (www.attendorn.de) und den Reiter Fundbüro machen. Dort finden Sie auch eine Liste aller Funde samt Abgabedatum. Kontakt zum Bürgerbüro gibt es unter der Telefon-Nummer 02722 / 64100 bzw. per Mail an: bba@attendorn.org

Burghaus: „Wir durchsuchen das Hackschnitzel zwar nicht, entdecken aber in der Regel die Klassiker wie Biermarken oder Euro-Stücke. Historische Funde, wie sie aktuell bei den Ausgrabungen am Alten Markt hervortreten, haben wir noch nicht gehabt.“ Dafür jetzt aber einen Ehering, den der Besitzer aller Wahrscheinlichkeit auf dem Weihnachtsmarkt 2019 verloren hat. Und möglicherweise bald wieder über den Finger streifen kann.