Attendorn. Die Konzertreihe im Autokino-Format beginnt mit „schöner Musik“ von Steven F. Dengo neben der Stadthalle. Ein Abend gegen den Corona-Blues:
Mit „schöner Musik“ will Steven F. Dengo auf der Bühne gegen das nasskalte Maiwetter und gegen den Corona-Blues anspielen. Und das ist dem Singer-Songwriter aus Wiehl, der eigentlich Stefan Bartsch heißt, zum Auftakt der Corona Culture-Konzerte auf dem Schotter-Parkplatz neben der Attendorner Stadthalle auch gelungen. „Das ist die einzige Möglichkeit, in diesen merkwürdigen Zeiten etwas zu machen“, eröffnet Rainer Müller vom Studio A das erste Konzert dieser Reihe im Autokinoformat.
Zwölf weitere Open-Air-Veranstaltungen sind bis zum 29. Mai noch geplant, hoffentlich dann bei besseren Wetterbedingungen. 31 Autos pro Konzert sind auf dem Parkplatz zugelassen. Am Donnerstag waren bis auf die beiden letzten Veranstaltungen schon alle ausverkauft. „Wir wollen den Künstlern eine Plattform geben und auch denjenigen, denen zu Hause die Decke auf den Kopf fällt“, ist Frank Burghaus vom Attendorner Stadtmarketing froh, zumindest in diesem begrenzten Rahmen und Format wieder Live-Auftritte möglich zu machen – natürlich unter Einhaltung der strengen Hygienevorschriften.
Letzte Gig schon mehr als ein Jahr her
„Frank hat uns gefragt, ob wir mitmachen wollen“, sagt Rainer Müller vom Studio A. Die Location an der Kölner Straße ist längst mehr als nur ein Geheimtipp für Künstler aus der Region geworden. Innerhalb kürzester Zeit sagten sieben Bands für die Corona Culture-Reihe zu, die schon im Studio A vor Publikum aufgetreten sind. „Alle sind heiß auf einen Auftritt“, weiß Müller, was Corona mit der heimischen Musikszene macht. Der letzte Gig im „Wohnzimmer“ von Alfred Knebel ist schon mehr als ein Jahr her. Und ein Konzert nur im Netz per Stream, „das ist nicht unser Ding“, betont Rainer Müller.
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Die Idee für Live-Konzerte unter Corona-Bedingungen hatte das Team von der Stadthalle, wo ja schon seit über einem Jahr nichts mehr in Sachen Kultur live läuft. Die Stadt und das Studio A sind organisatorisch mit im Boot und haben sich die Verpflichtung der Künstler aufgeteilt. Für Tom Pungel, der sich selbst als „Straßenmusiker“ bezeichnet und am Donnerstag den Opener macht, ist es das erste Live-Konzert in diesem Jahr. „Ich spiele für die Leute, nicht für mich“, fehlen dem in Attendorn wohnenden gebürtigen Altenaer das Publikum und vor allem der Applaus. Beifall gibt es für den „Vollblutmusiker“ an diesem Abend zumindest per Lichthupe. Das wegen Corona abgesagte Live-Event im Studio A will Pungel so bald wie möglich nachholen.
Straßenmusikerin aus Werdohl
Aus Werdohl ist am Donnerstagabend Siiri gekommen. Die Straßenmusikerin aus Werdohl ist seit Monaten bis auf einige Online-Auftritte weitgehend zum Nichtstun verurteilt. Ihren Optimismus hat die junge Künstlerin aber behalten. „Es wird schon wieder“, hofft sie auf die Sommersaison. Bis zum Konzertende gegen 21.15 Uhr wird sie wegen der Ausgangssperre wohl nicht bleiben können – bei der Rückfahrt nach Werdohl könnte es bis 22 Uhr knapp werden. Nicht nur auf besseres Wetter für die nächsten Tage hofft auch Frank Burghaus.
Der Amtsleiter hat den 5. Kultursommer im Blick, der am 30. Juni starten soll. „Der Kultursommer wird auf jeden Fall stattfinden“, verspricht Burghaus und plant mit seinem Team „zweigleisig“. Auf dem Parkplatz der Atta-Höhle sind auf jeden Fall Live-Auftritte im Autokinoformat vorgesehen. Vielleicht sind im Juli auch wieder „normale“ Konzerte möglich, dann mit Impf- oder Testnachweis.
+++ Info +++
Neben Singer-Songwriter Steven F. Dengo werden auch Rustics (Groove-Rock), Bongen’s „Zwei“ (Rock/Indie-Pop), Riot in the Attic (Hard Rock/Grunge), Sascha Renier (New-Romance-Pop), Éasy (Rap) und Stemarik (Akustik/Rock-Pop) bei der Corona Culture-Reihe auftreten. Unterstützung erhalten die Top Acts von regionalen Musikerinnen und Musikern wie Tom Pungel beim Auftakt am Donnerstagabend. Außerdem präsentieren neben diversen Specials Guests die Attendorner Comedians Hettwich vom Himmelsberg und Christian Höffer alias „En twersen Lümmel“ ihr brandneues Programm.