Wenden. Verkehrsuntersuchung in Wenden ist erst später möglich. Das 100-Dächer-Programm ist ein voller Erfolg.

Der Verkehr hat Tempo aus den Planungen für den alten Ortskern in Wenden herausgenommen. Grund: Für das von der Gemeinde in Auftrag gegebene Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) sind unbedingt noch vertiefende Verkehrserhebungen an mehreren Knotenpunkten notwendig. Diese müssen laut Verwaltung zur Analyse der Umfrageergebnisse und insbesondere zur Formulierung von Handlungsempfehlungen in das ISEK miteinfließen. Problem: Aufgrund der aktuellen Infektionslage sei eine Verkehrserhebung nach Mitteilung des Ingenieurbüros IVV nicht repräsentativ und könne derzeit nicht durchgeführt werden. „Somit wird die Erarbeitung des ISEK Ortszentrum Wenden coronabedingt verzögert, da das Themenfeld Verkehr als ein zentraler Punkt des ISEK zu sehen ist“, so die Verwaltung.

Zur Vorgeschichte. Es geht um den alten Ortskern, der sich im Laufe von Jahrhunderten rund um die Kirche entwickelt hat. Dazu gehören auch die beide schmalen Straßen Alter Amtsweg und Wendebachstraße. Vor allem letztere wird von ortskundigen Autofahrern häufig als Schleichweg genutzt, um von der Hauptstraße zur Schönauer Straße und zurückzukommen. Um mehr als 1000 Fahrzeuge soll es sich täglich handeln.

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Als dann im Sommer vergangenen Jahres die Pläne des türkischen Vereins Wenden Ditip Mevlana bekannt wurden, an der Wendebachstraße 2 eine Moschee zu bauen, rief das die Politik auf den Plan. Die CDU forderte, dass man den drohenden Verkehrskollaps im alten Ortskern verhindern müsse. Es müsse Ordnung her, ein qualifizierter Bebauungsplan für den Bereich zwischen Kirchplatz und Kindergarten. Der geplante Bau einer dreistöckigen Moschee an der Wendebachstraße ist mittlerweile Geschichte.

Der Rat hatte am 9. September 2020 die Aufstellung des Bebauungsplanes „Wenden – Ortsmitte“ beschlossen. Ziel solle es sein, die Verkehrsführung von Wendebachstraße und Alter Amtsweg zu optimieren. Die Verwaltung informierte jetzt in der Ratssitzung am Mittwochabend über den aktuellen Stand. Im Vorfeld des Bebauungsplanverfahrens sollten im Rahmen eines ISEK Optimierungspotentiale für das Ortszentrum Wenden erhoben werden, die auch über den Geltungsbereich des Bebauungsplanes hinausgehen. Maßgeblich seien folgende Themenfelder: Einzelhandel, Freizeit, Erholung und Tourismus, Bildung und Soziales, Immobilien, Städtebau sowie Verkehr, Parken und Erreichbarkeit.

Zu diesen Themen hätten Bürgerinnen und Bürger im Rahmen einer Online-Befragung im Januar und Februar dieses Jahres Anregungen mitgeteilt. Etwa 330 nahmen an der Umfrage teil, wovon mehr als 50 Prozent unmittelbar in Wenden und Möllmicke wohnen.

Schon 95 Anträge

Als voller Erfolg hat sich das sogenannte 100-Dächer-Programm erwiesen. Wie berichtet hatte der Rat beschlossen dafür 100.000 Euro bereitzustellen. Ab 1. April konnten Anträge für einen 1000-Euro-Zuschuss für entsprechende Anlagen auf Dächern im Gemeindegebiet gestellt werden. „Bis heute sind 95 Anträge in der Verwaltung eingegangen. Noch fünf dann ist das Programm ausgeschöpft. Bei über 70 Anträgen liegt schon eine vollständige Förderzusage vor“, verkündete Bürgermeister Bernd Clemens in der Ratssitzung am Mittwoch. Noch später eingehende Anträge würden auf eine Warteliste gesetzt, falls Anträge nicht genehmigt würden.

Arbeitskreis Schwimmbad

Die ersten Schritte hat die Gemeinde Wenden unternommen in Sachen Hallenbad-Neubau am Schulzentrum, der von SPD, UWG und Grünen bei den Haushaltsberatungen am 3. Februar dieses Jahres beschlossen worden war. In der Woche nach Pfingsten soll erstmals der Arbeitskreis Schwimmbad tagen. Darüber informierte Kämmerer Thomas Munschek den Rat. Aufgrund der Teilnehmerzahl komme aber nur eine Online-Veranstaltung in Frage.