Olpe. Im Olper Krankenhaus werden kaum noch ältere Corona-Infizierte behandelt. Auf Intensiv liegen aber immer häufiger Patienten unter 30 Jahren.

Dr. Gereon Blum, Geschäftsführer der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen, wies im Gespräch mit unserer Redaktion auf die deutlich gestiegene Zahl an jüngeren Corona-Patienten im Krankenhaus in Olpe hin: „Vor genau einem Jahr hatten wir ein Durchschnittsalter von 86 Jahren bei allen im Krankenhaus behandelten Patienten. Jetzt liegen wir bei 62. Wir haben fast keine älteren Patienten mehr, die ernsthaft erkrankt sind, dafür aber Patienten auf der Intensivstation, die noch keine 30 Jahre alt waren.“

Blum warb deshalb dafür, dass sich auch jüngere Menschen impfen lassen sollten: „Wir haben in den vergangenen Monaten auf der Intensivstation Patienten zwischen 40 und 60 mit sehr schweren Krankheitsverläufen gehabt.“

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Von Britta Prasse, Volker Eberts und Flemming Krause

Das Belegungskonzept für die Intensivstationen sei an die veränderte Situation angepasst worden: „Damit die Intensivmedizin hier in Olpe nicht völlig überlastet wird. Intensivpatienten werden jetzt auch in Attendorn und Lennestadt aufgenommen.“

Das Olper Martinus-Hospital verfüge derzeit über 13 Intensiv-Betten. Sechs davon seien momentan Corona-Patienten. Das seien vorwiegend jüngere Patienten, die dort schon länger behandelt würden, und das bleibe vermutlich auch noch einige Zeit der Fall. In der Helios-Klinik in Attendorn werden nach Konzernangaben derzeit weitere vier Covid-Patienten intensivmedizinisch behandelt.

Festzustellen sei in dem Zusammenhang ein neues Phänomen: „Wir stellen auf der Intensivstation gerade eine besondere Häufung von am Herz erkrankten Patienten fest, weil die Menschen einfach zu spät kommen, gerade bei Herzinfarkten.“

Das Fazit Blums: Die Belastung auf der Intensivstation sei hoch, aber nicht nur wegen Corona. Die Coronazahlen im Herbst 2020 seien höher gewesen als derzeit.