Lennestadt. Wenn nicht jetzt, wann dann! Jedes zweite Dach in Lennestadt taugt für Photovoltaik-Anlagen. Und Geld obendrauf gibt es jetzt auch noch.

Wohnhausbesitzer in Lennestadt aufgepasst! Wer damit liebäugelt, sein Zuhause mit einer Photovoltaik-Anlage zur umweltfreundlichen Stromerzeugung auszurüsten, für den ist der richtige Zeitpunkt bald gekommen. Der Klimaschutzausschuss der Stadt segnete am Dienstag die Richtlinie für das neue Förderprogramm „Photovoltaik für Wohngebäude“ ab. In wenigen Wochen können voraussichtlich die ersten Förderanträge gestellt werden.

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Dies ist interessant für rund die Hälfte aller Hausbesitzer in Lennestadt. Denn nach dem Solarkataster sind rund 55 Prozent aller 15.225 Gebäude im Stadtgebiet geeignet, den umweltfreundlichen Strom vom Dach abzuzapfen. Die klimafreundliche Kommune Lennestadt will das mit bis zu 3000 Euro pro Anlage fördern.

Bis zu 3000 Euro

Allerdings werden diesen Höchstbetrag nur die wenigsten erreichen. Für das klassische Einfamilienhaus ist eine Photovoltaik-Anlage mit 5 bis 10 kWp (kilowatt peak) ausreichend. Pro kwp zahlt die Stadt 100 Euro, also bei einem Anschaffungspreis von rund 7500 Euro für eine Standard-Anlage ohne Speicherbatterie ein nettes Zubrot. Wer seine Anlage zusätzlich mit einem üblichen Lithium-Ionen-Batteriespeicher ausrüstet, bekommt noch einmal 500 Euro pauschal oben drauf. Die Speicher sind zwar nicht gerade billig, obwohl sie immer günstiger werden, aber empfehlenswert. Denn die Einspeisung des Solarstroms ins überörtliche Stromnetz lohnt sich bei einer Vergütung unter 10 Cent pro Kilowattstunde nicht mehr. Viel schlauer ist es den eigenen Strom zu speichern, dann zeitunabhängig im eigenen Haus zu verbrauchen und dadurch den teuren „Saft“ des Stromversorgers (mindestes 30 Cent pro Kilowattstunde) einzusparen.

Jeder Zweite bestellt Speicher

Lennestadts Klimaschutzmanager Martin Rabe, der das Förderprogramm maßgeblich ausgetüftelt hat: „Die Hälfte aller Leute, die sich eine neue Photovoltaikanlage anschaffen, kaufen heute einen Batteriespeicher gleich mit.“ Wer modernere und teurere Salzwasserbatteriespeicher anschafft, bekommt dafür sogar 1000 Euro Zuschuss.

Im Ausschuss fand das Programm große Zustimmung. Schnütgen (CDU): „Das Förderprogramm hat Hand und Fuß.“ Kaiser (Grüne) schlug vor, die maximale Förderhöhe auf 1000 oder 1500 Euro zu senken, damit möglichst viele Antragsteller zum Zuge und „damit möglichst viele Anlagen auf die Dächer kommen.“ Denn in diesem Jahr stehen nur 30.000 Euro im Haushalt zur Verfügung, die schnell vergriffen sein könnten. Bürgermeister Tobias Puspas hält dennoch nichts davon, mahnte, sich an die bereitgestellten Summen im Haushaltsplan zu halten. „Wenn das Programm durch die Decke geht, können wir für nächstes Jahr neu beraten.“

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Einen Starttermin für das Förderprogramm gibt es noch nicht. Zunächst müssten im Rathaus die organisatorischen Voraussetzungen geschaffen werden. Wenn Antragstellungen möglich sind, werde es die Stadt mitteilen, so Martin Rabe.

Infos:

Gefördert werden auch Anlagen auf Garagen und Nebengebäuden. Werden Mietwohnungen mit Photovoltaik-Strom mitversorgt, gibt es einen Zusatzbonus von 250 Euro pro Wohneinheit.

Infos (keine Antragstellung) bei Martin Rabe, Tel. 02723/ 608120, m.rabe@lennestadt.de