Lennestadt/Finnentrop. Die Stellwerktechnik auf der Ruhr-Sieg-Strecke wird modernisiert, daher kommt es demnächst zu Behinderungen für Bahnkunden im Kreis Olpe.

Bahnkunden auf der Ruhr-Sieg-Strecke müssen sich in der nächsten Zeit zwischen Kreuztal und Letmathe wieder mal auf größere Störungen und Schienen-Ersatzverkehr mit Bussen einstellen. Der Grund sind Vorarbeiten für die Erweiterung und Modernisierung des Stellwerks in Finnentrop. Deshalb wird die Ruhr-Sieg-Strecke in der nächsten Woche, von Mittwoch, 28. April, 22 Uhr, bis Montag, 3. Mai, 4 Uhr, zwischen Altenhundem und Grevenbrück für sämtliche Züge der Nahverkehrs-Linien RE 16 und RB 91 gesperrt. Für die ausfallenden Fahrten richtet Abellio einen Ersatzverkehr mit Bussen ein.

Die Deutsche Bahn (DB) will im kommenden Jahr die zwischen 30 und 50 Jahre alten Stellwerke in Altenhundem und Meggen, Plettenberg und Nachrodt/Altena durch moderne Stellwerkstechnik ersetzen. Ab Sommer 2022 soll dann die Steuerung des gesamten Streckenabschnitts von Letmathe bis Kreuztal aus dem bereits bestehenden elektronischen Stellwerk (ESTW) Finnentrop, das jetzt technisch aufgerüstet wird, geschehen.

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Die moderne Signal- und Stellwerkstechnik soll das Schienennetz zuverlässiger machen. Sie ermöglicht unter anderem eine bessere Disposition der Züge durch die durchgängige Bedienung in Finnentrop und mehr Fahrmöglichkeiten in den Bahnhöfen im Regel- und Baustellenbetrieb. Auch der Instandhaltungsaufwand wird reduziert. „Die Nachrüstung eines modernen Signalsystems auf dem Gegengleis ermöglicht zudem bei Baustellen mit eingleisiger Betriebsführung eine unkomplizierte Umfahrung mit entsprechenden Zeitgewinnen.

Weitere Sperrungen möglich

Die ersten Vorarbeiten in den Bahnhöfen Altenhundem, Meggen und Plettenberg haben bereits begonnen. Aufgrund der umfangreichen Arbeiten wird es im Laufe dieses Jahres voraussichtlich zu weiteren umfangreichen Sperrungen kommen, die derzeit mit den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen wie Abellio und dem Aufgabenträger Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) abgestimmt werden. Trotz des Einsatzes modernster Arbeitsgeräte sei Baulärm nicht zu vermeiden, so die Bahn.

Zum Hintergrund: Der Bund stellt 500 Millionen Euro für moderne Stellwerkstechnik aus dem Konjunkturprogramm zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie bereit. Die Digitalisierung der Schiene soll industrielle Arbeitsplätze schaffen und die mittelständischen Unternehmen unterstützen. Mit smarten, digitalen Stellwerken können mehr Züge eingesetzt werden. Die Digitalisierung soll zu kürzeren Fahr- und Wartezeiten sowie präzisen Kundeninformation führen. Intelligente Gleise geben Alarm, bevor sie kaputt gehen: Ausfälle werden vermieden, der Zugverkehr läuft wie geplant weiter. Digitale Stellwerke bilden die Grundlage für die Ausrüstung des Netzes mit dem europaweit einheitlichen Zugbeeinflussungssystem European Train Control System (ETCS).