Sange. Mit einem Bienenfutterautomat macht die Dorfgemeinschaft in Finnentrop-Sange auf das Artensterben aufmerksam. Die Idee kommt gut an.
Seit wenigen Tagen steht im kleinen Dörfchen Sange in der Gemeinde Finnentrop mit seinen rund 70 Einwohnern ein Bienenfutterautomat. Wer an der Kreuzung Sinkelstraße/Wietfeldstraße mitten im Ort vorbeikommt, wird den gelben Automaten neben der Wanderwegetafel kaum übersehen.
„Wir wollen etwas Gutes für den Klimaschutz und gegen das Artensterben unternehmen und haben deshalb schon im vergangenen Jahr gemeinsam entschieden, einen solchen Automaten zu kaufen“, erklärt Anne Schmidt, Vorstandsmitglied der Dorfgemeinschaft aus Sange, im Gespräch mit dieser Redaktion.
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Aus der Vereinskasse wurde der Automat schließlich finanziert. Mit dem Thema „Bienenrettung“, so schreibt der Verein über das neue Projekt, „wollen wir auf die schwierige Situation verschiedener Tierarten hinweisen. Denn auch hier werden die Lebensräume heimischer Tiere immer kleiner.“ Es gehe in erster Linie darum, Nahrungsquellen für Wild- und Honigbienen zu schaffen, gleichzeitig aber auch auf das Insektensterben aufmerksam zu machen.
Aus den 1960er Jahren
Bei dem Bienenfutterautomat handelt sich um einen original Kaugummiautomaten aus den 1960ern, der für die Ausgabe von Saatgutmischungen umgerüstet wurde. Es handelt sich also um ein sogenanntes Upcycling-Projekt. Es werden ausschließlich gebrauchte Teile alter Kaugummiautomaten in Handarbeit aufgearbeitet und so seiner neuen Bestimmung zugeführt.
Und so funktioniert er: Wer 50 Cent in den Automaten wirft, bekommt eine Mehrweg-Kapsel, in der sich Saatgut befindet. Der Käufer entscheidet, wo er das Saatgut verteilt. Die Kapseln muss er danach keineswegs wegschmeißen, denn: An der Rückseite des Automaten in der Sanger Ortsmitte befindet sich eine Box, in der die leeren Verpackungskapsel gesammelt werden.
Erste Tage vielversprechend
Die zurückgegebenen Kapseln werden von den „Bienenrettern“, einer Initiative zum Erhalt der Artenvielfalt, gereinigt und erneut befüllt. Sie setzen das eingenommenen Geld für Naturschutz-Projekte ein. Die Mitglieder des Dorfvereins sorgen dann dafür, dass immer ausreichend Kapseln im Automaten liegen.
Und tatsächlich waren die ersten Tage vielversprechend. Anne Schmidt berichtet: „In den vergangenen Wochen waren viele Spaziergänger mit ihren Kindern unterwegs. Da haben sich einige schon am dem Automaten bedient und Kapseln gezogen. Ich bin positiv gestimmt, dass der Automat in Zukunft, gerade bei guten Wetter, reichlich genutzt wird.“ Im Bemühen gegen das Bienensterben.