Drolshagen/Berlinghausen. Am Freitag soll es losgehen. Auf dem Berlinghauser Schützenplatz wird auf das Corona-Virus getestet.

„Ich habe mehrere Wochen versucht, eine geeignete Örtlichkeit zu finden und bin froh, dass das hier geklappt hat“, sagt Alexander Schürholz aus Drolshagen, während er ziemlich genau in der Mitte des örtlichen Schützenplatzes im Öhlchen steht. Genau dort plant er, das zweite Corona-Schnelltestzentrum für die Stadt Drolshagen auf die Beine zu stellen: „Ab Freitag, 16. April, soll es hier losgehen“, freut er sich auf den Start des Projektes.

Die Idee dazu sei ihm zum einen durch seine berufliche und private Situation in den Sinn gekommen, aber auch durch die Zusammenarbeit mit der Firma Medprodukt GmbH aus Lohmar. Schürholz: „Ich bin zum einen beim Rettungsdienst beschäftigt, zum anderen arbeitet meine Frau in der Pflege.“ Beides Bereiche, in denen Corona eine Rolle spiele und Schnelltests für mehr Sicherheit sorgen könnten. „Auf dem Dorf fehlt so etwas“, beschreibt er die Situation in der Dörferstadt Drolshagen.

Das Deutsche Rote Kreuz betreibe zwar ein Schnelltestzentrum auf dem Festplatz Lohmühle im Stadtkern (Gerhardusstraße 14), aber weitere Zentren gebe es für die große Stadtfläche mit immerhin fast 60 Dörfern und kleinen Ortschaften nicht. Schürholz: „Und das DRK-Testzentrum ist nicht den ganzen Tag über offen. Unser Zentrum in Berlinghausen soll werktags von 11 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet sein.“ Zum Vergleich: Das DRK-Testzentrum in Drolshagen öffnet von montags bis freitags von 16 bis 19 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr.

Schützenverein findet Idee gut

Gemeinsam mit Medprodukt und mit Hilfe des Berlinghauser Schützenvereins kann er jetzt Vollzug melden. Auch Andreas Wigger, Vorsitzender der Berlinghauser Schützen und Erster Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Drolshagen, ist von der Idee angetan: „Das ist eine sehr gute Idee. Als ich das in unserem Schützenvorstand angesprochen habe, war die Rückmeldung einhellig, alle waren dafür. Ich kann mich über ein solches privates Engagement nur freuen.“ Eine andere Örtlichkeit als der Schützenplatz stehe in Berlinghausen nicht zur Verfügung. „Von der Größe geht das in unserem Dorf nur hier.“

Was genau hat Schürholz geplant? „Es werden für ein Drive-in-System zwei Container auf dem Schützenplatz aufgestellt, dazwischen ein Zeltdach gespannt für zwei Fahrspuren. Die Leute können aber auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen.“ Der Testwillige fährt mit dem Auto in das offene Zelt, wo der Abstrich erfolge, um das Gelände über die zweite Fahrspur wieder zu verlassen. „Entweder bekommen die Leute ihr Zertifikat vor Ort ausgedruckt, per E-Mail oder telefonisch“, erklärt Schürholz.

An der Straße Im Öhlchen würden große Schilder mit dem Hinweis zum Schützenplatz angebracht, damit Ortsunkundige das neue Testzentrum nicht lange suchen müssten. Schürholz rät jedem Testwilligen, sich vor der Fahrt anzumelden – unter medprodukt-online.de/corona. Es geht aber auch ohne Anmeldung, dann müsse man möglicherweise Wartezeit einkalkulieren.

Minijob-Mitarbeiter gesucht

Dort ist das Testzentrum in Berlinghausen bereits aufgeführt, neben den bereits bestehenden Zentren von Medprodukt in Bad Honnef, Hennef, Lohmar und Niederkassel. Der Kontakt zu Medprodukt, klärt Schürholz auf, sei über sein nebenberuflich betriebenes Unternehmen Brandschutz-Rescue-Service Drolshagen zustande gekommen.

Was jetzt gesucht werde, seien Mitarbeiter, die auf Minijob-Basis pro Tag etwa drei bis fünf Stunden mit ins Rad packen würden. Schürholz: „Die Leute werden dann natürlich entsprechend geschult.“ Interessenten könnten sich sofort an ihn oder seine Frau wenden unter 0172/9580587, 0160/2703258 oder per E-Mail mail@brs-drolshagen.de. Das Prozedere im Testzentrum sei das übliche: „Wer positiv getestet wird, erhält von uns einen Anruf, gleichzeitig ergeht eine Meldung ans Kreisgesundheitsamt.“

Einbahnstraße zum Platz

Ein Verkehrs-Chaos soll es in Berlinghausen übrigens nicht geben: „Wir werden eine Einbahnstraßenregelung für die Zeit des Zentrums hier markieren.“ Vom Öhlchen führe der Weg zunächst zum Schützenplatz, nach der Ausfahrt Richtung Jägerfichte und Brachtpe. Andreas Wigger nickt: „Das ist kein großer Umweg.“