Olpe. In Olpe entsteht noch ein Schnelltestzentrum - mit Drive-in-System und QR-Code. Initiator Florian Junker erklärt, wie das funktioniert.

Es ist ein Plan, um den Kampf gegen das Coronavirus zum Sieg zu führen: Florian Junker, Unternehmer aus Olpe, baut in der Olper Hütte ein modernes Schnelltestzentrum auf. Und zwar im Drive-in-Modell, mit einer Datenerfassung via QR-Code – und im großen Stil. Am Tag sollen dort mindestens 600 Testungen ermöglicht werden. „Es ist so wichtig, dass möglichst viele Menschen mitmachen“, sagt Florian Junker. „Wir können so die Dunkelziffer der Bürger aufzeigen, die als stille Überträger das Coronavirus verbreiten.“

Personal ausbilden

Florian Junker ist eigentlich der Geschäftsführer der Zündgeber GmbH in Olpe. Für die Schnelltestzentren – in Siegen an der Siegerlandhalle läuft das erste sei knapp zwei Wochen – hat er die „Mein Schnelltest GbR“ gegründet. Und zwar mit zwei Partnern aus dem Event- und Messebau – wodurch gewisse Synergieeffekte entstehen mit Blick auf Personal und Ausstattung. „Leider haben da ja viele Leute jegliche Arbeit verloren“, so Junker. „Aber das nutzen wir jetzt und machen damit etwas Gutes.“ Hintergrund: Mit medizinischem Team im Rücken bildet die GbR auch Menschen aus, damit diese Schnelltests mit Blick auf die Vorgaben ordnungsgemäß durchführen können. „Dadurch haben Menschen, die durch die Corona-Krise in Notlage geraten sind, wieder eine Perspektive und können Geld verdienen. Weitere Bewerbungen sind willkommen“, so Florian Junker.

Aber wie soll das Schnelltestzentrum nun funktionieren? Das Prinzip ist ganz einfach: Auf dem Parkplatz der Olper Hütte werden zwei Container als Auswertstellen aufgebaut. Dazwischen ist die Fahrbahn, der Bereich ist überdacht. Die Menschen fahren mit dem Auto durch die Teststraße, werden im Auto getestet.

Im Vorfeld registrieren sich die Bürger auf der Website (siehe Infobox) und bekommen einen QR-Code. Mit diesem QR-Code, wo notwendige Daten des Testwilligen erfasst sind, können sie – ohne Termin – zu den Öffnungszeiten mit ihrem Auto vorbeikommen. „Das ist ein Prozedere von fünf Minuten“, sagt Florian Junker. „Danach können sie nach Hause fahren und erhalten das Ergebnis per E-Mail.“

Florian Junker betont, wie wichtig es sei, sich im Rahmen eines Schnelltests testen zu lassen. Und die Nachfrage sei hoch. Das zeigen die Ergebnisse der Testzentrums an der Siegerlandhalle. „Gerade jetzt vor Ostern“, sagt Florian Junker. „Letzte Woche waren es rund 220 Tests, jetzt sind wir schon bei 400 am Tag und wir filtern rund 5 Prozent als positiv raus.“ An der Olper Hütte ist zunächst eine Teststraße geplant – wo rund 600 Testungen am Tag möglich sein sollen. „An dem Standort sind aber vier Straßen parallel möglich“, sagt Florian Junker. „Da kriege ich dann richtig was durch.“

Ein wirtschaftliches Risiko

Es gehe nicht um Profit, macht der Unternehmer deutlich. Die Testverordnung des Bundes lasse privatwirtschaftliche Unternehmer im Stich. „Das ist wirklich nicht auf Gewinnbringung ausgerichtet“, sagt er. „Wir gehen in immense Vorleistungen, bis wir Gelder zurückgespielt bekommen. Also das Risiko ist riesig, bei eigentlich keinem wirtschaftlichen Anreiz. Wir tun es trotzdem, weil wir sonst keine Perspektive sehen, unseren normalen Jobs nachgehen zu können.“

Das Testzentrum in Olpe soll nicht das letzte sein. Tatsächlich ist die „Mein Schnelltestzentrum GbR“ bereits mit 25 Kommunen im Gespräch, an insgesamt 38 Standorten laufen Planungen. Das nächste große Testzentrum soll in Dortmund an der Messe entstehen. Auch in Remscheid und Köln laufen Planungen.

Ab 1. April

Die Inbetriebnahme des Schnelltestzentrums Olper Hütte ist voraussichtlich am 1. April. Die Öffnungszeiten werden noch bekanntgegeben. Infos zur künftige Registrierung und zu Bewerbungen finden Sie im Internet auf der Seite meinschnelltestzentrum.de

Ein Test pro Woche und pro Bürger ist kostenlos.