Kreis Olpe. Anhaltende Kälte und Sonne sorgen dafür, dass der Kirschlorbeer regelrecht verdurstet und die Blätter braun werden. Was dagegen am besten hilft:
Die Kids in unserer Nachbarschaft waren in diesem Winter happy und es war eine echte Freude, sie bei Sonne, Schnee und Kälte bei ihren zahlreichen Aktivitäten zu beobachten. Beobachten kann man jetzt aber auch die Schäden an Pflanzen mit immergrünen Blättern, die dieses Wetter dort angerichtet hat. Wobei das Wetter eigentlich gar nichts dafür kann.
Kreis Olpe: Kirschlorbeer gab es lange nicht in der Region
Nehmen wir mal den Kirschlorbeer. Der war früher überhaupt nicht bei uns anzutreffen und nur in gemäßigten Regionen in Gärten zu sehen. Es gab damals fast ausschließlich großblättrige Sorten, die besonders empfindlich waren und bei Kälte sofort braun wurden. Die heute vielfach verwendeten schmalblättrigen Sorten gehen damit viel besser um. Dabei ist es gar nicht die Kälte, die den Pflanzen zu schaffen macht, sondern die Kälte in Verbindung mit der Sonne.
Tipps für den Garten
Thomas Kramer kennt sich aus in Sachen Garten. Er ist seit 30 Jahren Geschäftsführer der Olper Firma Kramer Garten.
Er weiß, dass es beim Thema Garten nicht nur um Rasen, Pflanzen und Ziersträucher geht, sondern immer mehr um einen Bereich für das Leben im Freien.
Ab sofort gibt Thomas Kramer dienstags wieder in der Olper Lokalausgabe Tipps und Ratschläge rund um das Thema „Leben im Garten“.
Es werden nach und nach alle relevanten Themen angesprochen, mit denen es Gartenfreunde im Laufe des Jahres zu tun bekommen.
Wenn Sie mal genauer hinschauen, werden Sie sehen, dass die meisten Schäden an Kirschlorbeer da entstanden sind, wo er den ganzen Tag die volle Sonne abbekommen hat. Pflanzen, die eher im Schatten standen, haben dagegen viel geringere Schäden davongetragen. Zu erklären ist das recht einfach: Dauerfrost sorgt dafür, dass der Boden und die Leitungsbahnen innerhalb der Pflanzen eingefroren sind. Jetzt kommt die Sonne raus und knallt den ganzen Tag auf die grünen Blätter. Die tauen auf und fangen an, das eingelagerte Wasser zu verdunsten.
Kramer Garten Olpe: Lieber auf Rhododendron als Kirschlorbeer setzen
Im Normalfall kommt jetzt Nachschub über die Wurzeln und Leitungsbahnen zurück in die Blätter – nicht aber, wenn diese zugefroren sind. Nehmen Sie mal einen Wasserschlauch, füllen ihn mit Wasser, lassen ihn im nächsten Winter bei Frost draußen liegen, trinken eine Weile nichts und am nächsten Morgen saugen Sie durstig am Ende des Schlauches. Dann wissen Sie ungefähr, wie sich so ein Kirschlorbeerblatt anfühlen muss, bei Kälte und Sonne. Es genügen schon ein paar Tage und die Blätter vertrocknen. Jetzt wird auch klar, dass großblättrige Pflanzen mehr gefährdet sind als schmalblättrige. Je größer die Blattoberfläche, desto größer die Verdunstung.
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Wenn Sie mich fragen, wer von den beiden der intelligentere ist, Kirschlorbeer oder Rhododendron, dann würde ich sagen, klar der Rhododendron. Sehen Sie sich mal beim nächsten Frost einen Rhododendron genauer an. Der rollt in so einer Situation seine Blätter regelrecht ein, reduziert damit deutlich seine Blattoberfläche und verdunstet viel weniger als es der Kirschlorbeer tut. Die beiden sollten mal miteinander reden, aber vielleicht ist der Kirschlorbeer auch zu arrogant, um als Nachahmer verschrien zu werden.
Garten Kramer Olpe: Wie man Kirschlorbeer gut über den Winter bringt
Was kann man also tun, um seinen Kirschlorbeer gut über den Winter zu bringen? Nehmen Sie schmalblättrige Sorten wie Prunus laurocerasus „Herbergii“ oder die niedrigere Sorte „Otto Luyken“. Die Sorte „Grenntorch“ soll besonders für sonnige Standorte geeignet sein, allerdings habe ich selbst noch keine Erfahrung damit gemacht. Wässern Sie die Pflanzen vor Frostperioden oder längerer Trockenheit, damit sie ausreichend Wasser einlagern können. Wenn möglich, pflanzen Sie Kirschlorbeer lieber an einen halbschattigen Standort, wo er Schutz gegen die Mittagssonne hat. Wenn das nicht geht, hilft nur noch ein Sonnenschutz. Natürlich können Sie jetzt entlang Ihrer Hecke eine Reihe Sonnenschirme aufstellen, aber besser ist ein Schutzvlies oder aufgeschnittene Jutesäcke.
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Was ist zu tun, wenn der Schaden schon da ist? Abwarten. Wenn Sie Glück haben, wirft Ihr Kirschlorbeer die Blätter ab, bildet sofort neue Knospen und daraus neue Blätter. Hinter der Hecke muss es dann aber ordentlich sein, denn in der Zeit ist Blickdicht nicht gegeben. Wenn Sie Pech haben, sind ganze Triebe vertrocknet und Sie müssen die Pflanzen bis ins gesunde Holz zurückschneiden, im schlimmsten Fall auf den Stock setzen. Bei Kirschlorbeer und Rhododendron geht das ganz gut, nur Blickdicht dauert dann etwas länger.
Viel Spaß beim Gärtnern und bleiben Sie fröhlich Ihr Thomas Kramer