Saalhausen/Lennestadt. Die Nutzer des Kur- und Bürgerhauses müssen keine Beschränkungen durch die neue Seniorenresidenz in der Nachbarschaft fürchten.

Die Saalhauser Vereine sowie Bürgerinnen und Bürger müssen sich keine Sorgen machen, dass es für Veranstaltungen im Kur- und Bürgerhaus Beschränkungen wegen der neuen Seniorenresidenz „WohnGut Saalhausen“ in der Nachbarschaft geben könnte. Genau diese Befürchtung war Inhalt einer offenbar gefälschten E-Mail, die seit einigen Tagen in dem Luftkurort die Runde macht und von der Volksbank Bigge-Lenne, Investor des WohnGuts, am Ostersamstag als „infame Unwahrheit“ zurückgewiesen wurde (wir berichteten).

Laut Stadt Lennestadt, Bereich Bauplanung, wurde zum Bebauungsplan Nr. 169 in Saalhausen, den der Rat am 2. April 2019 beschloss, ein externes Lärmgutachten erstellt. Dies stellt fest, dass sowohl Kur- und Bürgerhaus als auch das Naturerlebnisbad durch das Wohngut nicht beeinträchtigt werden. Im Rahmen der Baugenehmigung sei dies nochmals überprüft worden, so die Stadt. Michael Trilling, Kassierer des Vereins Freizeitzentrum Saalhausen e.V. , Träger des Kur- und Bürgerhaus, sagt ebenfalls: „Wir haben hier keinerlei Bedenken.“

Gefälschte E-Mail

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Kurz vor Ostern war die anonyme und gefälschte E-Mail mit Datum vom 29. Januar 2019, die so aussah, als sei sie aus einem aufgeschlagenen Heftordner abfotografiert worden, gezielt an Adressaten im Ort verschickt worden. Inhalt des Schreibens ist ein angeblicher Austausch innerhalb des Bankvorstands über das damals noch nicht abgeschlossene Baugenehmigungsverfahren. In der Mail wird suggeriert, dass man die Bevölkerung bewusst getäuscht habe und nach der Eröffnung des WohnGuts Saalhausen nur noch eine eingeschränkte Nutzbarkeit des Kur- und Bürgerhauses möglich sei. Außerdem wird dem Bankvorstand indirekt vorgeworfen, das Genehmigungsverfahren mit unlauteren Mitteln beeinflusst zu haben.

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Die interne E-Mail sollte der damalige Vorstandssprecher der Volksbank, Peter Kaufmann, an seine Vorstandskollegen geschrieben habe. „Diese E-Mail habe ich nie geschrieben, sie hat nie existiert“, stellt Kaufmann fest. Er sei am 30. Juni 2017 aus dem Unternehmen ausgeschieden und habe danach kein einziges Gespräch im Zusammenhang mit dem WohnGut-Projekt mehr geführt. „Ich bin nur für mein eigenes Tun und Handeln verantwortlich und nicht für die schmutzige Fantasie anderer Leute“, findet Kaufmann klare Worte.

Bankvorstand Michael Griese erklärte gestern, man wolle den Vorfall nicht überbewerten, aber man habe sich dennoch für den Weg nach vorn entschieden und den Vorfall deshalb öffentlich gemacht.

Inhalt ist völliger Blödsinn

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Die Inhalte der E-Mail seien völliger Blödsinn, das gesamte Genehmigungsverfahren sei astrein abgelaufen. Man habe die gesamte Entwicklung des Projekts sehr transparent dargestellt und nach Anregung aus dem Ort einen fortlaufenden Internet-Blog eingerichtet. Von der anfänglichen kritischen Stimmungslage gegen das Projekt, das ein Pilotprojekt für die gesamte Region darstelle, sei nichts übrig geblieben, so Griese. So sieht es auch Projektmanager Wolfgang Hilleke. Es hätten sich während der Bauarbeiten immer wieder mal aufmerksame Nachbarn wegen Kleinigkeiten gemeldet. „Der ganz, ganz überwiegende Teil der Saalhauser Bürgerschaft steht dem Projekt positiv gegenüber.“ Nur einige wenige hätten offenbar Schwierigkeiten damit.

Im Zeit- und Kostenplan

Unterdessen laufen die Bauarbeiten planmäßig. „Wir sind sowohl im Zeit- als auch im Kostenplan“, freut sich Michael Griese. In einigen Gebäuden sei der Innenausbau schon weit fortgeschritten. Mitte April, so Wolfgang Hilleke werde man mit den Außenanlagen beginnen: „Den Eröffnungstermin 1. September werden wir halten können.“ Im Moment laufen die Bewerbungsgespräche für die Mitarbeiter. „Wir haben auf unsere Stellenausschreibung viele Bewerbungen bekommen.“ Ein Direktor bzw. Leiter des Wohnguts, der aus der Hotelbranche stammt, wurde bereits eingestellt.

Auch die Vermarktung des 12-Millionen-Euro-Projekts laufe auf Hochtouren. Für fast die Hälfte der 59 Appartements wurden bereits Mietverträge abgeschlossen, auch für die anderen Wohneinheiten gebe es viele Interessenten. „Damit liegen wir über unseren Erwartungen“, so Wolfgang Hilleke.