Helden. 200.000 Euro für das Dorfhaus in Helden – die Freude beim Dorfverein ist riesig. Aber auch drei andere Attendorner Dörfer können sich freuen.
Ein schöneres Ostergeschenk hätten sich Vorsitzender Klaus Gabriel und seine Mitstreiter vom Dorfverein Helden nicht wünschen können. Seit Karsamstag ist es offiziell: Das Projekt „Dorfhaus“ wird aus dem Dorferneuerungsprogramm 2021 des Landes Nordrhein-Westfalen mit 198.000 Euro gefördert (wir berichteten). „Das ist kein Traumschloss mehr. Wir haben die Chance, unseren Traum zu verwirklichen. Auf diese Sache haben wir hingefiebert und darum gekämpft, trotz einiger Rückschläge.“ Aber nach hinten wollen Gabriel und sein engagiertes Vorstandsteam nicht mehr blicken.
Nicht nur Vorsitzender Klaus Gabriel hatte zuletzt fast jeden Tag auf die Internetseite des NRW-Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung geschaut. Denn für das Frühjahr war eine mögliche Förderung durch das „Dorferneuerungsprogramm 2021“ avisiert worden. In diesem Jahr werden aus diesem Fördertopf 344 Projekte in 145 Gemeinden mit rund 28,5 Millionen Euro unterstützt. Eines der vom Land geförderten Projekte ist der Umbau des ehemaligen Feuerwehrhauses in Helden in eine Dorfgemeinschaftseinrichtung.
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Klaus Gabriel war Karsamstag mit dem Dorfverein beim Packen und Verteilen von 60 Ostertüten für die vielen Kinder, die an der Aktion „Wir klappern zu Hause“ mitgemacht haben. Zwischendurch schaute der Pädagoge aus Helden ins Internet. Und da las er endlich die langersehnte Information: Die Landesförderung für das Projekt „Dorfhaus“ ist durch.
Fördermittel auch für andere Attendorner Dörfer
Bürgermeister Christian Pospischil freut sich ebenfalls über die gute Nachricht für den Dorfverein Helden. Aber auch für drei andere Projekte gibt es Fördermittel aus Düsseldorf – insgesamt 496.000 Euro fließen in die Hansestadt. Auf seiner Facebookseite schreibt Pospischil dazu: „Die Attendorner Dörfer haben in diesem Jahr förmlich abgeräumt. Mit insgesamt einer halben Million Euro sollen beträchtliche Landesmittel im Rahmen des NRW-Förderprogramms ,Dorferneuerung’ in verschiedene Dörfer im Stadtgebiet fließen. Offensichtlich passt da vieles zusammen: Engagierte Vereine und Dorfgemeinschaften mit guten Ideen, ein richtig gutes Förderprogramm des Landes und ein systematisches Fördermanagement der Stadt, mit dem Ziel, möglichst hohe Fördersummen nach Attendorn zu holen.“
Bürgermeister Pospischil weiter: „Der mit 198.000 Euro größte Betrag soll in das Dorfhaus Helden fließen (…) Die Heldener haben bereits sehr viele kreative Ideen entwickelt und angekündigt, viel Eigenleistung einzubringen. Mit dem Bewilligungsbescheid können diese tollen Ideen endlich umgesetzt und die Dorfgemeinschaft in Helden weiter gefördert werden.
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Aber auch drei private Antragsteller erhalten hohe Fördersummen. Dem Vernehmen nach handelt es sich um die Schützenvereine aus Ennest, Windhausen und Dünschede, die für Modernisierungsmaßnahmen an ihren Schützenhallen jeweils zwischen 77.000 und 137.000 Euro erhalten sollen. Damit sollen energetische Ertüchtigungen vorangetrieben und die Hallen als Mittelpunkt des jeweiligen Dorflebens gestärkt werden. Auch die Förderung dieser privaten Baumaßnahmen hat die Hansestadt Attendorn gern unterstützt, denn die Schützenvereine und ihre Hallen sind das Herzstück unserer Dorfgemeinschaften.
Leider nicht bewilligt wurde der städtische Antrag, den Bau des Dorfplatzes in Biekhofen zu fördern. Das Ziel, in diesem schnell gewachsenen Dorf mit dem Dorfplatz eine zusätzliche Gemeinschaftsfläche zu schaffen, um die Menschen besser in Kontakt zu bringen, möchte ich aber weiterverfolgen und mit den Stadtverordneten demnächst beraten, wie dieses Ziel alternativ erreicht werden kann.“
Enge Abstimmung zwischen Rathaus und Dorfverein
„Der Förderbescheid geht an die Stadt. Die Verwaltung wird dann die Planungen aufnehmen“, berichtet Klaus Gabriel und setzt wie Beigeordneter Carsten Graumann weiter auf eine „enge Abstimmung“ zwischen dem Rathaus und dem Dorfverein. Laut Gabriel muss spätestens sechs Monate nach dem Erhalt des Förderbescheides mit dem Projektstart begonnen werden. Über mangelnde Arbeit kann sich die Stadtverwaltung trotz einer, so Graumann, „angespannten personellen Situation“ angesichts der vielen Baumaßnahmen in Attendorn nicht beklagen.
Geschenkt bekommen der zwölfköpfige Vorstand und seine über 120 Mitglieder das Dorfhaus im Übrigen nicht, auch wenn die Stadt laut Ratsbeschluss „bis zu 85.000 Euro“ beisteuern soll. So sieht der Kompromiss der Stadtverordnetenversammlung vor, dass die Außenanlagen zunächst eingespart werden, der Verein 5.000 Euro Eigenmittel aufbringen muss und ab 2024 der in der ehemaligen Gaststätte „Rüenauver“ untergebrachte Jugendtreff in das neue Dorfhaus umzieht. Aber mit diesem Kompromiss können Vorsitzender Klaus Gabriel und Co. leben.