Attendorn. Das alte Feuerwehrhaus in Helden soll zum Dorfhaus umgebaut werden. Nach langen Debatten ist die Entscheidung jetzt gefallen – unter Vorbehalt.

Die Hängepartie ist endlich vorbei. Bei nur einer Enthaltung gab die Stadtverordnetenversammlung in ihrer letzten Sitzung vor der Kommunalwahl grünes Licht für das Projekt Dorfhaus Helden. Möglich gemacht hat die vom Dorfverein so lange erwartete Entscheidung eine interfraktionelle Beratung, zu der Bürgermeister Christian Pospischil die Fraktionsvorsitzenden ins Rathaus eingeladen hatte.

„Jetzt ist es an der Zeit, dem Verein und den Ehrenamtlichen zu helfen und sie nicht zu frustrieren“, war Pospischil (SPD) bei der Ratssitzung sichtlich froh über die Bereitschaft, das Projekt Dorfhaus Helden zu unterstützen und einen Förderantrag aus dem NRW-Programm Dorferneuerung 2021 auf den Weg zu bringen. „Wir können mit dem Kompromiss leben“, sagte Rüdiger Doblun, 2. Vorsitzender Dorfvereins, nach der Sitzung.

Dorfverein soll Angebot für Jugendliche machen

Noch vor einem Jahr hatte die CDU die finanzielle Unterstützung des Projektes abgelehnt, das Engagement des mittlerweile 120 Mitglieder starken Dorfvereins aber „wohlwollend begleitet“, so CDU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Teipel. Im Hauptausschuss machte die CDU-Fraktion mit Unterstützung der UWG ihre Zustimmung auch von der Integration des örtlichen Jugendtreffs in das Dorfhaus-Projekt abhängig. Der vom Jugendzentrum organisierte Jugendtreff ist in der ehemaligen Gaststätte „Rüenauver“ neben der Kirche untergebracht.

Im Kompromisspapier heißt es dazu: „Der Mietvertrag (Anmietung) des Jugendtreffs wird nicht über den 30. September 2024 hinaus verlängert. Bis Oktober 2024 soll der Dorfverein ein ergänzendes Angebot für Jugendliche schaffen. Dieses bedingt nicht die separate Bereitstellung von Räumlichkeiten ausschließlich für diesen Zweck.“ Für Klaus Gabriel, 1. Vorsitzender des Dorfvereins, ist das kein Problem: „Wir haben immer gesagt, dass wir für alle etwas anbieten wollen, ob jung oder alt.“

Der von der Stadt Attendorn mit einem Eigenanteil von bis zu 85.000 Euro unterstützte Umbau des alten Heldener Feuerwehrhauses in ein Dorfhaus steht unter dem Vorbehalt „einer Förderung von 209.000 Euro im Rahmen des Förderprogramms Dorferneuerung 2021.“ Laut Beschlussvorschlag soll „im Falle einer erheblichen Verteuerung der Baumaßnahme über die Finanzierung erneut in den zuständigen politischen Gremien beraten werden.“

Antrag auch für Dorfplatz in Biekhofen

Um etwas weniger Geld – rund 130.000 Euro – geht es beim geplanten Dorfplatz Biekhofen. Auch für dieses Projekt sollen Fördermittel aus dem Programm Dorferneuerung 2021 beantragt werden. Für den in Biekhofen wohnenden SPD-Stadtverordneten Gregor Stuhldreher ist der Dorfplatz ein wichtiges Infrastrukturprojekt für den Attendorner Ortsteil mit seinen wenigen Vereinen und vielen neu hinzugezogenen Bewohnern. Für die Pflege des Dorfplatzes hätten sich schon 17 Bürger gemeldet, freut sich Stuhldreher.

Weil mit dem Dorfhaus Helden und dem Dorfplatz Biekhofen zwei kommunale Projekte aus dem NRW-Programm Dorferneuerung 2021 gefördert werden sollen, musste der Rat der Stadt Attendorn eine Rangfolge bestimmen. Auf der Prioritätenliste steht das Dorfhaus Helden auf Platz 1.

Sollte die Förderung für den Dorfplatz Biekhofen ausbleiben, schlug Bürgermeister Christian Pospischil vor, noch einmal darüber zu beraten, ob ein neuer Förderantrag gestellt oder die Maßnahme aus dem städtischen Haushalt finanziert wird. Mit den Stimmen der Fraktionen von SPD und FDP/Grüne wurde dieser Kompromiss angenommen.