Kirchhundem. Der Imkerverein möchte in Kirchhundem ein Bienenhaus errichten, das im Sauerland einzigartig wäre. Dafür ist der Verein auf Spenden angewiesen.

Der Imkerverein Altenhundem ist ausgerüstet wie eine kleine Imkerei. „Unser ganzes Inventar liegt momentan aber in einem Kellerraum des Gymnasiums der Stadt Lennestadt“, so Schriftführer Edgar Neuhaus. Das möchte der Verein ändern und ein Bieneninformationszentrum in Kirchhundem errichten.

Die Situation

Seitdem der Imkerverein den Lehrbienenstand an der Vogelwarte in Altenhundem 2016 aufgeben musste, operiert er unter seinen Möglichkeiten. Derzeit mietet er für seine Imkerkurse Räume des Gymnasiums der Stadt Lennestadt an. In den Kellerräumen der Schule schlummern das Mobiliar und die Imkerausrüstung des Vereins. Die vereinseigenen Bienenstöcke befinden sich auf einer Wiese vor dem Gymnasium. „Das kann kein Dauerzustand sein“, sagt Edgar Neuhaus.

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Bereits vor eineinhalb Jahren gab der Verein daher dem Vorstand den Auftrag, sich um ein Bienenhaus zu bemühen. „Unser Blick ist jetzt nach vorne gerichtet“, sagt Neuhaus.

Das Vorhaben

Lange war der Imkerverein Altenhundem dafür auf der Suche nach einem passenden Gebäude. In Lennestadt wurde er nicht fündig. Nun hat er es mit dem Sportheim des TV Kirchhundem die passende Örtlichkeit für das Bienenhaus gefunden. Das liegt oberhalb der Sekundarschule in Kirchhundem im „Alten Kirchweg“. Vom Sportheim soll nur noch das Fundament genutzt werden; eine Kernsanierung würde sich nicht mehr lohnen. Auch der Zuschnitt und die Größe seien für die geplanten Zwecke nicht geeignet, erklärt Neuhaus. „Wir werden das neue Gebäude nach unseren Bedürfnissen gestalten und die vorhandene Infrastruktur, wie Wasser und Strom, nutzen.“

Der TV Kirchhundem soll dort weiter einkehren können: „Falls sie im Bienenhaus Versammlungen abhalten wollen, ist ihnen das zugesichert. Auch ihr Inventar können sie dort deponieren.“ Im neuen Gebäude wird es dann unter anderem einen Seminarraum mit Sitzplätzen für mehr als 30 Personen, eine Küche, Sanitäranlagen und einen Schleuderraum für die Honigproduktion geben. Zudem soll das Bienenhaus barrierefrei sein sowie ökologisch und nachhaltig gebaut werden. Das Dach soll zum Beispiel mit Moosen, Flechten und Sedumpflanzen bepflanzt werden. Die zwei Bienenvölker des Vereins würden im Falle des Baus in Bienenstöcken vor dem Informationszentrum ihre neue Heimat finden.

„Im Bienenhaus könnten dann auch unsere Imkerkurse stattfinden“, erzählt Edgar Neuhaus. Auch Schulklassen, Kindergärten, Vereine und Touristen seien dort willkommen. Das Bieneninformationszentrum soll darüber hinaus für andere Institutionen anmietbar sein. Es könnten zum Beispiel Biologiestudierende der Universität Siegen als externe Fortbildungsstätte nutzen. Einen Tag der offenen Tür würde der Imkerverein ebenso gerne im Informationszentrum veranstalten.

Und Edgar Neuhaus hat noch viele weitere Ideen. „Auch die Gemeinde Kirchhundem hat großes Interesse daran, dass in das Sportheim wieder Leben reinkommt“, betont er.

Die Finanzierung

Doch das Projekt steht und fällt mit der Finanzierung. Der Imkerverein versucht dafür öffentliche Mittel und private Spenden zu generieren. Edgar Neuhaus rechnet bei dem Vorhaben mit Kosten um die 290.000 Euro. „Der Imkerverein steuert das dazu bei, was möglich ist“, betont er. Allein kann er das Projekt allerdings nicht stemmen. „Wir rufen alle auf, die möchten, für das Bienenhaus zu spenden. Als gemeinnütziger Verein können wir auch Spendenquittungen ausstellen“, so der 75-Jährige.

Das Bieneninformationszentrum sei auch von allgemeinem Interesse. „Sowas gibt es hier in Südwestfalen kaum. Mir ist so etwas in dieser Art gar nicht bekannt.“