Attendorn. Von 50.000 auf 100.000 Euro: Der Coronafonds der Stadt Attendorn für besonders gebeutelte Branchen wird aufgestockt. Das steckt dahinter:

Die Stadt Attendorn wird ihren eigenen Corona-Fonds für Gastronomen, Einzelhändler und Dienstleister, die besonders arg von der Pandemie betroffen sind, von derzeit 50.000 Euro auf 100.000 Euro aufstocken. Darauf hat sich der Stadtrat am Mittwochabend einstimmig verständigt. „Die Resonanz ist überaus groß und wir haben schon früh erkannt, dass unser Budget schnell ausgeschöpft ist“, betonte Bürgermeister Christian Pospischil (SPD).

Wie bereits berichtet, ist der städtische Hilfsfonds zum 1. Februar mit dem Ziel auf den Weg gebracht worden, den besonders betroffenen Händlern und Gastronomen finanziell ein bisschen unter die Arme zu greifen. „Wenn jemand für einen Wartebereich vor seinem Geschäft Trennwände bestellen muss, kann er einen Förderantrag stellen“, nannte Pospischil ein willkürliches Anwendungsbeispiel.

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In der Richtlinie heißt es wörtlich: „Der Fonds dient dazu, notwendige Maßnahmen zur Verbesserung der gewerblichen Tätigkeit während der Corona-Pandemie anzustoßen.“ Die überplanmäßigen Aufwendungen im Haushalt sollen übrigens durch die Minderausgaben bei der Kreisumlage gedeckt werden, die Stadt Attendorn muss hier 721.000 Euro weniger bezahlen als gedacht.

56 Antragssteller

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Dass der städtische Fonds in Windeseile zu einem „Erfolgsmodell“ wurde, wie SPD-Fraktionschef Uli Bock im Rat betonte, zeigt ein Blick auf die nackten Zahlen: Laut Pospischil haben sich bislang 56 Antragssteller an die Verwaltung gewendet, knapp die Hälfte davon hat sogar zwei Förderanträge gestellt. Das Gesamtvolumen aller Anträge beläuft sich auf rund 95.000 Euro. Weil die Politik der Aufstockung zugestimmt hat und nun 100.000 Euro in dem Topf liegen, können alle bislang eingegangenen Anträge stattgegeben werden – sofern sie den Richtlinien und Vorgaben des Fonds entsprechen. Eine Voraussetzung ist nämlich, dass der Zuschuss pro Maßnahme bzw. Projekt bei maximal 2000 Euro liegt.

„Es ist ein starkes Zeichen von Verwaltung und Rat, dass wir den Fonds noch einmal aufstocken“, lobte Bock und auch CDU-Fraktionschefin Birgit Haberhauer-Kuschel freute sich: „Es ist toll, dass dieses Förderprogramm eine solche Nachfrage erfährt.“ Einig waren sich Politik und Verwaltung auch darüber, dass es richtig sei, eine Obergrenze von jetzt 100.000 Euro zu setzen und die Richtlinien so zu belassen, wie sie beschlossen wurden. Das sei nur fair allen Antragsstellern gegenüber. Pospischil: „Falls wir ein ähnliches Programm noch einmal beschließen oder das jetzige weiterführen, können wir uns über Änderungen wieder unterhalten.“ Der Corona-Fonds der Stadt läuft bis Ende dieses Jahres.