Kreis Olpe. Das Tübinger Modell erlaubt Öffnungen für Geschäfte und Lokale. Die Grünen und der Landrat wollen so ein Modellprojekt in den Kreis Olpe holen.
Wenn Modellkommunen in Nordrhein-Westfalen nach Ostern mögliche Lockerungen der Corona-Beschränkungen erproben, soll der Kreis Olpe mit dabei sein. Landrat Theo Melcher hat gestern eine entsprechende Bewerbung an die Landesregierung geschickt. Ähnlich wie in Tübingen könnten Bürgerinnen und Bürger nach einem negativen Schnelltest an einer Teststation in der Innenstadt unter anderem Einzelhandel, Kultur und Gastronomie besuchen.
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Der Landrat ging damit auf eine Forderung der Grünen ein. „Wir müssen endlich handeln und nicht weiter unsere BürgerInnen beschränken und den Einzelhandel und die Gastronomie in den Ruin treiben“, fordert Fred Josef Hansen, Vorsitzender der Grünen im Kreistag, in einer E-Mail, die auch unserer Redaktion vorliegt. „Bräsigkeit ist keine Option mehr.“
Erst Absage, dann Bewerbung
In seiner Antwort – ebenfalls per E-Mail – drückte Theo Melcher wenig später „Sympathie“ für das Tübinger Modell aus, „zumal es den Weg aus einer reinen Verbotssystematik ermöglicht“. Vorbereitungen zu einem vergleichbaren Testangebot würden bereits erfolgen. Der konkreten Anfrage erteilte er trotzdem zunächst eine Absage, weil die aktuelle Corona-Schutzverordnung für NRW solche Möglichkeiten nicht eröffne. „Weder mein persönliches Bedauern noch eine Beratung im Arbeitskreis werden daran dann etwas ändern.“ Parallel dazu kündigte Ministerpräsident Armin Laschet im Landtag jedoch an, dass es Modellprojekte wie in Tübingen nach Ostern auch in NRW geben solle.
Am Abend dann verkündete der Kreis die Bewerbung als Modellkommune. „Die Landesregierung hat heute erste Schritte auf dem Weg aus einer reinen Verbotssystematik aufgezeigt“, sagte Melcher. „Ich würde mich sehr freuen, wenn der Kreis Olpe an dem Modellprojekt teilnehmen könnte.“