Attendorn. Die Stadt Attendorn hat sich beim Projekt „Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ beworben. Das sind ihre Beweggründe:
Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung in Deutschland einen ordentlichen Schub erfahren. Viele Arbeitnehmer sitzen seit Monaten im „Home Office“, Schüler lernen größtenteils von zuhause und Firmen nutzen für Seminare, Besprechungen oder Schulungen ausschließlich digitale Plattformen.
Schon vor Beginn der Pandemie hatte sich auch die Stadt Attendorn gemeinsam mit der Politik aufgemacht, eine Digitalisierungsstrategie für die Hansestadt mit Expertise der Uni Siegen zu erarbeiten. Herausgekommen ist ein Paket, das sich mit den fünf Themen „Wir machen Bildung zukunftsfähig“, „Wir denken Rathaus neu“, „Wir vernetzen Stadt und Dorf“, „Wir sichern Gesundheitsversorgung“ und „Wir unterstützen Wirtschaft“ beschäftigt. Dabei geht es beispielsweise um digitale Sprechstunden bei Ärzten, um neue Kommunikationswege zur Verwaltung oder um die Vernetzung von Bildung und Wirtschaft.
Hoffen auf Zwei-Drittel-Förderung
Kurzfristig hat sich für die Stadt, aufbauend auf der bereits erarbeiteten Strategie, die Möglichkeit ergeben, an dem Bundesprojekt „Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ teilzunehmen. Einen Förderantrag für das Projekt des Bundesinnenministeriums hat die Stadt unter dem Titel „@ttendorn – digital.verbunden.stark.“ gestellt. Die Verwaltung schätzt das Gesamtkostenvolumen für die Projekte in Attendorn auf rund sechs Millionen Euro und hofft nun auf eine Zwei-Drittel-Förderung aus Berlin. Dann verbliebe ein Eigenanteil von gut zwei Millionen Euro, der in den Haushaltsplan ab 2022 aufgenommen werden soll. Vorausgesetzt, der Stadtrat gibt am Mittwoch Grünes Licht.
Vermutlich zusätzliche Stellen schaffen
In der Sitzungsvorlage für den Stadtrat heißt es: „Sollten Fördermittel zur Umsetzung der von der Hansestadt Attendorn beantragten Projekte (...) gewährt werden, obliegt die endgültige Durchführung sowie die notwendigen Mittelbereitstellungen der städtischen Eigenanteile der Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung im Rahmen ihres Etatrechts.
Die Verwaltung geht zudem im Falle einer Förderzusage davon aus, dass zusätzliches Personal eingestellt werden muss, um die Vielzahl an digitalen Themen und Herausforderungen managen zu können.
Der Stadtrat tagt am heutigen Mittwoch ab 17.15 Uhr (öffentlicher Teil) in der Attendorner Stadthalle.
Das Projekt steht in diesem Jahr unter dem Leitthema „Gemeinsam aus der Krise: Raum für Zukunft.“ Staatssekretärin Anne Katrin Bohle sagt: „Wir wollen unsere Kommunen dazu ermutigen, Neues zu wagen, und die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.“
Sechs Teilprojekte
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Attendorn tut das. Mitglieder von Politik und Verwaltung haben in den vergangenen Wochen – natürlich digital – die Köpfe zusammengesteckt und das Projekt „@ttendorn – digital.verbunden.stark“ mit Leben gefüllt. Herausgekommen sind dabei sechs unterschiedliche Teilprojekte, die sich unter anderem mit dem Aufbau eines digitalen Gesundheitsquartiers und der Entwicklung einer spielerischen „Smart City Plattform“ für Interaktionen mit den Bürgern beschäftigen. Die Einstufung als „Smart City“ würde der Hansestadt zudem einen Imagegewinn bringen.
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Und auch Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) weiß um die Chance: „Die Digitalisierung kommt ohnehin auf uns zu. Wir wollen sie uns zunutze machen und einen Mehrwert für die Attendorner Bürger schaffen. Zum Beispiel durch Teilhabe an Kulturveranstaltungen durch digitale Mittel.“
Gespräche mit Vereinen, Firmen, Bürgern und Institutionen im Vorfeld der Bewerbung haben laut Pospischil klar gemacht, wie wichtig allen Beteiligten Digitalisierungsprojekte sind. „Wir wollen dieses Thema gemeinsam mit vielen Partnern aus der Stadt angehen und müssen dafür die Sinne auch nicht mehr schärfen. Das Bewusstsein ist ausgeprägt“, ergänzt der Bürgermeister, dem es wichtig ist, dass wirklich alle profitieren und keine „digitale Spaltung“ in der Gesellschaft entsteht. Die Stadt Olpe trägt übrigens schon den Titel „Smart City“.