Attendorn. Die Attendornerin, die seit Januar 2019 für die SPD im Bundestag sitzt, landet nur auf dem regionalen Listenplatz elf. Was das bedeutet:
Die Chancen stehen schlecht, verloren ist aber noch nichts. So könnte man die Ausgangslage für Nezahat Baradari im Kampf um ein erneutes SPD-Bundestagsmandat beschreiben. Bekanntlich möchte die Kinder- und Jugendärztin aus Attendorn, die seit Januar 2019 für den Wahlkreis Olpe / Märkischer Kreis I im Bundestag sitzt, auch nach der Wahl im September im Berliner Parlament bleiben. Nur wird das verdammt schwierig.
Auf einer Versammlung der SPD-Delegierten aus dem Westlichen Westfalen mit allen Kreisverbandsvorsitzenden wurde die Attendornerin „nur“ auf den regionalen Listenplatz elf gesetzt. Bei der Abstimmung um Listenplatz sieben, auf den sie spekuliert hatte, ging die Ärztin aus der Hansestadt leer aus. Der regionale Listenplatz elf bedeutet, dass sie auf der Landesliste irgendwo zwischen Platz 21 und 30 eingruppiert wird, erklärt der heimische SPD-Kreisverbandsvorsitzende Robert Kirchner-Quehl aus Wenden. Er selbst war bei der Versammlung im Hochsauerland nicht vor Ort und hatte seinen Stellvertreter geschickt.
Gegen Sercan Celik durchgesetzt
Bei den letzten Bundestagswahlen war Baradari, die sich intern vor wenigen Wochen gegen Herausforderer Sercan Celik aus Kierspe durchgesetzt hatte, als erste Nachrückerin von Listenplatz 18 auf Landesebene in den Bundestag gerückt. So weit vorne wird sie dieses Mal definitiv nicht sein.
Ihre Chancen würden sich jedoch signifikant verbessern, wenn die Partei einen Erdrutschsieg bei der Wahl im September erleben würde, was aufgrund der aktuellen Umfragewerte kaum vorstellbar ist. Szenario zwei, wie es für die Attendornerin noch klappen kann: Sie gewinnt das Direktmandat.
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„Aber das ist ein Kampf gegen Windmühlen“, weiß das Attendorner SPD-Urgestein Walter Sinzig und auch Robert Kirchner-Quehl ist realistisch: „Das wäre natürlich ein Traum, aber in einer ausgewiesenen schwarzen Region kaum denkbar.“ Dem Wahlkreis Olpe / Märkischer Kreis I drohen daher mindestens fünf Jahre ohne einen eigenen Vertreter in Berlin. Eine endgültige Entscheidung fällt auf der Landeskonferenz Ende April.