Wenden. Die Gemeinde hat nach verschiedenen Kriterien einen Zeitplan für die kleineren Orte entwickelt. Auch Rothemühle steht ganz oben auf der Liste.
Unter Federführung vom Markus Hohmann ist einiges passiert in Sachen Bauland. Der Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung bei der Gemeinde Wenden hat einige neue Gebiete für Häuslebauer vorangetrieben. Lag der Fokus bisher auf Arealen in den größeren Ortsteilen, so richtet er sich jetzt auf die kleineren Dörfer. Grundlage dafür bietet der neue Flächennutzungsplan. Die Verwaltung hat Faktoren berücksichtigt, um eine Reihenfolge zu erstellen. „Es war gar nicht so einfach, Kriterien zu entwickeln, die die Orte nach vorne bringen“, sagte Baudezernent Hohmann im Bau- und Planungsausschuss.
Auch interessant
Die Politiker beschlossen am Ende einstimmig das von der Verwaltung vorgelegte Ranking: Die Orte sollen in der Reihenfolge Elben, Rothemühle, Altenhof und Schönau entwickelt werden. In Heid wird eine Alternative zur Flächenentwicklung gesucht.
Verschiedene Kriterien
Das elementare Kriterium für die Entwicklung von Baugebieten ist die Verfügbarkeit der Grundstücke. Dabei konnte die Gemeinde in allen Ortsteilen Optionsverträge sichern, mit Ausnahme von Heid. Dort soll in den nächsten Jahren erneut versucht werden, Entwicklungsbereiche ausfindig zu machen und diese dann in einer Änderung des Flächennutzungsplanes als Wohnbauflächen darzustellen. Ein weiterer wichtiger Punkt war die Nachfragesituation in den vergangenen drei Jahren zum Stichtag 18. Februar 2021. In Elben und Rothemühle sind dies jeweils zwölf Bauinteressenten, in Altenhof acht, in Schönau sieben und in Heid 16.
Auch interessant
Neben der Schaffung von Planungsrecht und demografischen Tendenzen im Bestand war ein weiteres Kriterium die Zahl der Bauplätze, die in den Dörfern in den letzten Jahren entwickelt wurden. Ergebnis: In Schönau und Altenhof wurden in 2006 bis 2009 die letzten größeren Baugebiete erschlossen. In Elben und Rothemühle liegt dies fast 25 Jahre zurück. Nach den Bewertungskriterien sollen jetzt Elben und Rothemühle vordringlich entwickelt werden. Zeitversetzt wird im Anschluss die Entwicklung von Altenhof und Schönau vorangetrieben.
Voraussichtlicher Zeitplan
Laut einem voraussichtlichen Zeitplan der Verwaltung ist die Entwicklung und Planung der Erweiterung Über den Höfen in Elben und auf dem ehemaligen Parkplatz von Balcke Dürr in Rothemühle ab Anfang 2023 vorgesehen. Im Jahr 2024 soll die Erschließung folgen und 2025 die Vermarktung. Für das Baugebiet Jahnstraße in Altenhof ist die Erschließung für 2025 und die Vermarktung für 2026 vorgesehen. Schließlich folgt die Erweiterung Giersberg in Schönau mit der Erschließung in 2026 und der Vermarktung in 2027.
+++ Wie erleben Sie die Corona-Zeit? Machen Sie mit bei unserem Corona-Check +++
„Entwicklung von Bauland hat bei uns höchste Priorität“, betonte Markus Hohmann. Die Umsetzung sei extrem schnell, da es aktuell viele Projekte in Wenden zu bearbeiten gilt. Auch die Politiker sprachen von ambitionierten Zielen. Franz Josef Henke (CDU) kritisierte jedoch die Zeitschiene: „Es kann nicht sein, dass alle Höllenprojekte in Gerlingen sind, wie Amazon. Dort gibt es aber auch eine große Nachfrage nach Einfamilienhäusern.“
„Es bin enttäuscht. Es ist deprimierend, dass Altenhof so spät vermarktet wird“, meinte Astrid König Ostermann (SPD). Er könne das nachvollziehen, meinte Markus Hohmann: „Es geht nicht schneller, aber auch 2025 ist eine Perspektive. Es ist ein ambitionierter Plan. Lassen Sie uns den angehen.“ Der Bau- und Planungsausschuss war einhellig dafür, der Rat dürfte dies am kommenden Mittwoch endgültig beschließen.