Kreis Olpe. Wie steht es um den Zusammenhalt in der Gesellschaft? Um diese Frage dreht es sich bei der Caritas-Dachkampagne #DasMachenWirGemeinsam.

Im Zuge der Pandemie gewinnt eine Frage neue Bedeutung: Wie steht es um den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft? Das ist der Ausgangspunkt der bundesweiten zweijährigen Caritas-Dachkampagne #DasMachenWirGemeinsam. Der Caritasverband Olpe lädt ein, bei diesen Anliegen mitzudenken, zu diskutieren und entsprechend zu handeln: Wo stehen wir? Was haben wir gelernt? Was muss sich ändern und was kann jeder Einzelne tun? Die Kampagne bildet zugleich den Auftakt für das 125-jährige Jubiläum der Caritas im Jahr 2022.

Als im Frühjahr die Welt von der Pandemie überrollt wurde, hat sich der Caritasverband Olpe mit seinen mehr als 60 Einrichtungen und Diensten trotz diverser Einschränkungen rasch auf die neuen Umstände eingestellt, um weiterhin an der Seite der Menschen sein und vielfältige Unterstützungsleistungen und Hilfsangebote durchführen zu können. Dennoch: Corona wies in Schranken, bremste den (Arbeits)alltag und das soziale Leben aus, führte in vielen Bereichen zu enormen Schieflagen und Notsituationen. „Das Netz sozialer Sicherung muss dort fester geknüpft und nachjustiert werden, wo Menschen in schwierigen oder bislang geregelten Lebensverhältnissen in neue soziale Notlagen geraten“, bekräftigt Caritas-Vorstand Christoph Becker.

Es ist eine soziale Krise

Das Bild applaudierender Menschen auf Balkonen ist vielen noch in Erinnerung. Aber wie nachhaltig ist die Wertschätzung für Menschen wirklich, die unsere Versorgung sicherstellen? Es sind die vielen Beschäftigten im Gesundheitssystem, die im Krankheitsfall da sind. Und die Mitarbeitenden in den sozialen Diensten, die bei Schulden oder Erziehungsproblemen helfen. Corona ist nicht nur eine gesundheitliche, sondern auch eine soziale Krise. Menschen in ohnehin schwierigen Lagen leiden am stärksten unter den Einschränkungen. Gleichzeitig geraten immer mehr Menschen in neue Notlagen – Selbstständige und Angestellte, Junge und Alte.

Doch investieren wir genug in unsere Absicherung? Und wie überwinden wir digitale und andere Barrieren? Grundrechte gelten universell – auch in Krisenzeiten. Gleichzeitig haben in Deutschland Kinder ungleiche Chancen und Geflüchtete leben heute in prekären und gesundheitsgefährdenden Unterkünften. Wie erreichen wir, dass alle Menschen die gleichen Chancen haben? Und wie wirken wir Populismus und Spaltungen in unserer Gesellschaft entgegen? Können sich wirklich alle Menschen in unsere Gesellschaft einbringen – oder nur die Lautesten und Aggressivsten? Mit diesen und ähnlichen Fragen und sozialpolitischen Forderungen wird sich die zweijährige Caritas-Kampagne befassen.

Hilfen für Menschen in Not

„Solidarität ist ein Schlüssel dafür, dass wir die Pandemie gut überstehen. Dabei kommt es auf jeden Menschen an“, so Christoph Becker. Dafür brauche es auch politische Entscheidungen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt befördern und die Hilfen für Menschen in Not dauerhaft sichern. Corona verändert das Leben vieler Menschen. Aus Sicherheit und Wohlstand werden Ängste und Existenzsorgen. „Die Bedeutung des Sozialstaates und eines guten Gesundheitssystems werden offensichtlich – auch für Gruppen, die bislang gut ohne Hilfe klargekommen sind. Existenzbedrohend wird die Pandemie allerdings für die, die schon länger auf Unterstützung angewiesen sind: Wohnungslose, arme Menschen, Kranke und Pflegebedürftige, Alleinerziehend“, weiß der Caritas-Geschäftsführer. Der kreisweite Anstieg von Beratungen und Unterstützungsleistungen auch im Rahmen der Schuldnerhilfe bestätige dies. „Hier gehen Existenzängste einher mit verschieden gelagerten Verschuldungssituationen von Ratsuchenden – Familien, Alleinstehenden oder Alleiner-ziehenden.“

Die wirtschaftlichen, sozialen, politischen und psychischen Folgen der Corona-Pandemie prägen Gesellschaft, Politik sowie die Arbeit der Caritas. Im Spagat zwischen Sicherheit und Freiheit will die Caritas gemeinsam mit der Politik alles tun, um Menschen zu schützen und die Pandemie-Folgen zu bewältigen. Die Aufforderung der Caritas: „Lassen Sie uns gemeinsam Ideen für eine solidarische und sozial gerechte Welt entwickeln und leben.“ Getreu dem Motto: Miteinander durch die Krise: #DasMachenWirGemeinsam.

Ehrenamtliche gesucht

Mit den kostenlosen Angeboten der Schuldnerhilfe sind hauptberuflich Mitarbeitende des Caritasverbandes Olpe und ehrenamtlich Tätige im Kreis Olpe mobil unterwegs. Derzeit werden dringend ehrenamtlich Engagierte gesucht. Interessierte können sich bei Martina Zillinger telefonisch unter 02761 921-1517 oder unter mzillinger@caritas-olpe.de melden.

Die Schuldnerhilfe freut sich über Spenden: Bankverbindung: Sparkasse Olpe, IBAN: DE07 4625 0049 0000 0554 42, WELADED1OPE