Olpe. Ambulante Krankenpflege, wer da nur an heute denkt, liegt falsch. Schon in den 50ern war ein ambulanter Pflegedienst rund um Olpe unterwegs.
1932 erwarben die Missionsschwestern der Benediktinerinnen aus Tutzing am Starnberger See eine zum Verkauf stehende, großzügig erbaute Villa in Olpe und gründeten mit Marienfried das erste Kloster der Kongregation in Norddeutschland. Die Verbindung ins Sauerland kam durch die Benediktinermönche zustande, die sich schon 1928 aus der Erzabtei St. Ottilien kommend in Meschede auf dem heutigen Klosterberg niedergelassen hatten. Mit Erholungsgästen suchten die Schwestern in Olpe ihren Lebensunterhalt zu sichern. Für die Dorfbewohner in Olpe und Berge (damals eine Pfarrgemeinde) führten sie eine ambulante Krankenpflege ein.
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Zunächst war Schwester Oberin Ambrosia bis zu ihrer Abberufung nach Korea 1933 die Krankenschwester. Von ihr übernahm Schwester Gerburg diese Aufgabe bis 1948, ausgenommen die Jahre der Vertreibung 1941 bis 45. Ihre Nachfolgerin wurde Schwester Irene, dann Schwester Gerharda.
Motorroller wurde 1957 angeschafft
1957 erhielten sie, mit finanzieller Unterstützung der damaligen Großgemeinde Calle, einen Motorroller, wurden aber gleichzeitig verpflichtet, nicht nur in Olpe und Berge, sondern auch in den entfernter liegenden Orten Wennemen, Calle und Wallen die Krankenpflege auszuüben. 1960 wurde der Motorroller ausgemustert. Schwester Bertranda fuhr dann einen VW 1200 (Käfer). So wurden die Gemeindeschwestern deutschlandweit Vorläufer der heutigen Sozialstationen und Pflegedienste.
1963 beispielsweise. absolvierte Bertranda insgesamt 1600 Hausbesuche und leistete 19 mal Erste Hilfe bei Unglücksfällen. Der Caritasverband Meschede gründete 1977 eine Sozialstation für die ambulante Krankenpflege. Sr. Marianne Lucas, seinerzeitige ambulante Krankenschwester im Kloster Marienfried, wurde Mitarbeiterin der Sozialstation. Sie behielt nach Absprache ihre bisherigen Einsatzbezirke. Vor allem legten die Schwestern Wert darauf, dass sie weiterhin in Olpe Pflegefälle übernehmen konnten.
Ortsarchiv Olpe