Kreis Olpe. Die Friseure im Kreis Olpe dürfen ab 1. März wieder öffnen. Wie hoch ist die Termin-Nachfrage? Und wie organisieren die Friseure den Ansturm?
Es ist eine Nachricht, auf die viele sehnlichst gewartet haben: Der Re-Start der Friseursalons. Und jetzt ist es soweit. Ab Montag, 1. März, wird wieder geschnitten, geföhnt und gefärbt. Natürlich nur unter strengen Hygienemaßnahmen. Doch wie hoch ist die Termin-Nachfrage nach der wochenlangen Zwangsschließung zurzeit tatsächlich? Unsere Zeitung hat sich bei einigen Friseuren im Kreis Olpe umgehört. Warum wohl sogar Security eingesetzt werden soll?
Jens Hardenacke ist erleichtert. Mehr als das. Viele Wochen hat er auf diese Nachricht der Bundesregierung gewartet. Nun darf der Friseurmeister sowie Inhaber des Meggener Friseursalons „Hardenacke Haardesign“ und sein Team wieder zur Schere greifen. „Die Stimmung bei uns ist natürlich gut“, sagt er. „Wir sind froh, dass wir endlich weitermachen können.“ Dennoch: Neue Einschränkungen und weitere Maßnahmen gehören dazu. Jens Hardnacke lässt im Hauptsalon noch eine zusätzliche Tür einbauen – um das Lüften zu optimieren.
Security im Einsatz
Weiterhin sollen künftig Security-Mitarbeiter im Einsatz sein, die aufpassen sollen, wenn Kunden unangemeldet vorbeischauen. „Wir arbeiten natürlich nur mit Termin“, sagt der Friseurmeister. „Trotzdem kann man nicht verhindern, dass mal jemand so vorbeikommt. Und da wollen wir auf Nummer sicher gehen.“ Denn pro zehn Quadratmeter darf sich im Salon nur eine Person aufhalten. Das heißt, inklusive Personal werden pro Kunde schon mindestens 20 Quadratmeter benötigt. Für die Meggener Haarprofis stellt das – durch den zusätzlichen Salon, den sie im vergangenen Jahr vorausschauend aufgebaut haben – aber kaum ein Problem dar.
Das Team hat jede Menge FFP2-Masken bestellt, die auch für die Kunde gedacht sind. Außerdem sollen regelmäßig Schnelltests bei den Mitarbeitern erfolgen – die eigens dafür geordertes medizinisches Personal durchführen. „Ja, sicher ist das alles ein Aufwand“, sagt Jens Hardenacke. „Aber die Hauptsache ist, wir können wieder arbeiten. Und die Kunden sollen ein gutes Gefühl haben, zu kommen.“
Die Nachfrage für Termine ist enorm. Jens Hardenacke, der ab dem 1. März mit einer Sechs-Tage-Woche (also auch montags) startet, spricht von 100 bis 150 Anfragen pro Tag. „Wir sind unter der Woche für die nächsten drei Wochen nach Neustart ausgebucht“, erzählt er. „Samstags sogar die nächsten sechs Wochen. Wir geben wieder Vollgas und freuen uns drauf.“
Telefone stehen nicht still
Im Salon Zimmermann in der Olper Oberstadt laufen jetzt wieder die ersten Bestellungen an. Schließlich ist jetzt Nachschub gefragt. Bei den Beauty-Produkten, aber auch bei den Hygieneartikeln. „Man merkt jetzt schon wieder, dass Einweghandschuhe Luxusartikel sind“, erzählt Andreas Stenzel, der das Familienunternehmen mit seiner Frau und seiner Tochter führt.
Seit der Bekanntgabe seitens der Bundesregierung stehen die Telefone nicht mehr still. Rund 200 Termine hat Andreas Stenzel bereits vergeben, der erste Monat ist ausgebucht. „Eine Minute nachdem Frau Merkel verkündet hat, dass wir wieder öffnen dürfen, hatte ich schon die erste WhatsApp-Nachricht auf dem Handy“, erzählt er. „Und das ging so weiter.“
Die Freude im Hause Zimmermann ist jedenfalls „wirklich riesig“. Und man gehe auch mit einem guten Gefühl wieder an die Arbeit. Dem Gefühl, gut vorbereitet zu sein, mit einem sicheren Hygienekonzept und modernen Luftreinigern. „Uns ist es wichtig, dass sich die Kunden bei uns sicher fühlen“, sagt Andreas Stenzel. „Und wir haben dafür gesorgt, dass sie das auch können.“
Mehr als überfällig
Der Re-Start ist mehr als überfällig, die Schließung hat zu lange gedauert, die Politik habe sie im Stich gelassen – das betont Margarita Drenu vom gleichnamigen Friseursalon in Attendorn. „Wir hatten ja sowieso schon hohe Hygienestandards“, sagt sie. „Wir hatten extra noch zum Schutz der Kunden und der Mitarbeiter in ein modernes Luftfiltersystem investiert. Sicherer als in jedem Supermarkt.“
Jetzt sei die Freude aber umso größer, die Vorbereitungen laufen und genug Platz, um die Abstand-Vorgaben einzuhalten, habe sie in ihrem 120 Quadratmeter großen Salon auch. Und die Nachfrage sei enorm. „Also in der ersten Woche haben wir Termine wirklich von morgens bis abends vergeben“, erzählt Margarita Drenu. „Bis Mitte März sind wir ausgebucht.“