Finnentrop. Corona hat den Alltag der Finnentroper Feuerwehr auf den Kopf gestellt. Am stärksten betroffen ist der Nachwuchs. Stillstand gibt es aber nicht.
Eigentlich wäre 2020 ein normales Jahr für die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Finnentrop gewesen. Aber das Corona-Virus hat das Leben fest im Griff und bestimmt auch den Alltag der Brandschützer. Die Jahresdienstdienstbesprechung Ende Januar musste ausfallen. Stattdessen blickten der Leiter der Wehr, Thomas Klein, und seine beiden Stellvertreter Werner Geueke und Andreas Sieler am Montag im Finnentroper Rathaus auf das Jahr 2020 zurück.
„Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen und machen auch nicht vor der Feuerwehr halt“, betonte Gemeindebrandinspektor Thomas Klein und hielt Rückblick auf ein Jahr, in dem wegen der strengen Hygienevorschriften nicht nur die Jahresdienstbesprechung ausfallen musste. Auf Gemeinde- und Kreisebene konnten kaum Schulungen durchgeführt werden. Kein Wunder, dass der Bericht von Werner Geueke zum Punkt „Ausbildung“ so kurz wie noch nie ausgefallen ist.
Die Personalsituation
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Trotz der Corona-bedingten Einschränkungen ist die Leitung der Finnentoper Feuerwehr personell, fahrzeugtechnisch und ausrüstungsmäßig gut aufgestellt. Der Freiwilligen Feuerwehr gehören aktuell 316 Aktive an, darunter acht Mädchen und Frauen. „Wir haben einen guten Personalstand“, freute sich Thomas Klein. Der Mitgliederstand der drei Musikvereine (Musikzug Bamenohl, Musikzug Heggen und Tambourcorps Serkenrode) ist mit 179 stabil geblieben, darunter sind immerhin 74 Musikerinnen. In der Ehrenabteilung sind 118 Brandschützer. Den leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr (124) erklärte Gemeindebrandinspektor Klein auch mit der Verlängerung der aktiven Dienstzeit seit 2016.
Die Jugend
Zur Jugendfeuerwehr gehören 54 Mädchen und Jungen. „Das ist eine stolze Zahl“, berichtete Thomas Klein. Der Nachwuchs ist von den Corona-Beschränkungen laut Klein „am schlimmsten“ betroffen. Alle vorgesehenen Übungen und sonstige Aktivitäten mussten abgesagt werden. Die Leitung der Finnentroper Wehr hofft, dass die Nachwuchsbrandschützer dabeibleiben.
Die Einsätze
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Die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Finnentrop leistete Hilfe bei 184 Einsätzen. Bei Brandeinsätzen konnten drei Menschen gerettet werden, bei den technischen Hilfeleistungen kam für vier Personen jede Hilfe zu spät. „Die Einsatzbereitschaft war immer hergestellt“, betonte Thomas Klein. An Corona erkrankten nur wenige Feuerwehrleute, alle mit einem milden Verlauf.
Die Projekte
Der Anbau des Gerätehauses Rönkhausen konnte 2020 abgeschlossen werden. Am Gerätehaus Lenhausen entstanden in der ehemaligen Küche Umkleideräume sowie eine neue Küche mit Büro-Funktion. Das größte Bauprojekt bleibt der Neubau des Feuerwehrgerätehauses Finnentrop neben der Rettungswache an der Kopernikusstraße. Wenn alles gut verläuft, könnte alles bis Ende 2021 fertiggestellt sein. Im Gerätehaus Heggen ist für dieses Jahr auch eine neue Damenumkleide mit sanitären Anlagen geplant. Zur Einheit des ehemaligen Heggener Löschgruppenführers Thomas Klein zählen aktuell zwei Frauen.
Die Investitionen
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Wie die Auflistung von Gemeindebrandinspektor Andreas Sieler zeigt, wird die persönliche und technische Ausstattung immer wichtiger. So hat allein die Beschaffung neuer Schutzausrüstung die Gemeinde 45.000 Euro gekostet. Mit Andreas Kozik aus Lenhausen gibt es außerdem jetzt auch den ersten IT-Beauftragten.
Die nächste Jahresdienstbesprechung ist für den 29. Januar 2022 in der Schützenhalle Schönholthausen geplant – dann hoffentlich im gewohnten Rahmen und mit einem gemütlichen Teil.
>>> GLÜCKWÜNSCHE AUF DISTANZ
- Trotz ausgefallener Jahresdienstbesprechung konnte den geehrten und beförderten Kameraden gratuliert werden.
- Unter Corona-Bedingungen kamen die Feuerwehrleute an einem Samstag in die Gerätehäuser Fretter, Lenhausen, Bamenohl und Heggen zusammen. Die Wehrleitung machte eine Rundfahrt und überreichte Glückwünsche mit Abstand.