Fahlenscheid. Polizei und Ordnungsamt waren am Wochenende rund um das Skigebiet im Dauereinsatz, alle Zufahrtswege waren gesperrt. Touristen zeigten Einsicht.
Offenbar scheint der dringliche Appell, die Skigebiete zu meiden, Wirkung gezeigt zu haben. Nachdem die Stadt Olpe am vergangenen Mittwoch angekündigt hatte, am Wochenende nicht nur ein Betretungsverbot für das Skigebiet Fahlenscheid zu erlassen, sondern auch sämtliche Zufahrten zu sperren, verlief sowohl der Samstag als auch der Sonntag „sehr ruhig“. Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei auf Anfrage unserer Redaktion. Es sei kein Vergleich zu dem Wochenende am 2. und 3. Januar, an dem um die Mittagszeit rund 180 Autos innerhalb von zehn Minuten gezählt worden seien, so Polizeibeamter Andreas Niklas, der am Samstag an der Absperrung zwischen dem Kreisverkehr B 55 und dem Abzweig K 18 Richtung Fahlenscheid im Einsatz war.
Vereinzelt Nachfragen von Autofahrern
An dem Kreisverkehr B55 wurden in beide Fahrtrichtungen der K18 Absperrzäune aufgestellt. Autofahrer hatten so weder die Möglichkeit, den Abzweig Richtung Fahlenscheid zu nehmen noch auf Umwegen zu dem Skigebiet zu gelangen. Polizist Niklas zog am Samstagnachmittag ein erstes positives Fazit: "Bisher konnten wir keine Verstöße feststellen oder sind auf uneinsichtige Leute gestoßen." Es gebe zwar immer mal wieder Autofahrer, die nachfragten, warum die Zufahrt gesperrt sei. Aber auch die zeigten letztendlich Verständnis für die neue Situation. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag waren jeweils rund zehn Polizisten rund um das Skigebiet im Einsatz, dazu kamen noch mal in etwa genauso viele Mitarbeiter des Ordnungsamtes.
Nicht nur die Zufahrtswege, sondern auch der Straßenrand entlang der B 55 zwischen Neuenwald und Oberveischede wurde gesperrt. Auf mehreren Kilometern Länge wurde hier Flatterband angebracht und mit Schildern auf das absolute Halteverbot hingewiesen. Am Abzweig "An den Hässeln" – direkt vor dem Burgerladen "Boerger & Friends" und gut 2,5 Kilometer vom Fahlenscheid entfernt – wurden am frühen Samstagnachmittag rund ein Dutzend Autos geparkt. Den Kennzeichen nach zu urteilen kamen viele aus dem Ruhrgebiet und dem Rheinland. Auch hier fuhr immer wieder ein Polizeistreifenwagen vorbei. „Wir machen den ganzen Tag über Kontrollfahrten, damit es nicht zu großen Ansammlungen kommt“, so eine Polizistin. Einige Tagestouristen fragten bei ihr und ihrer Kollegin nach, welche Wege konkret gesperrt seien und wo sie am besten spazieren oder mit ihren Kindern rodeln gehen könnten. Wenn sie schon einmal angereist waren, wollten sie sich zumindest ein bisschen im Schneegestöber aufhalten.
Parkplatz nachträglich gesperrt
Noch am Samstagnachmittag veranlassten die Polizistinnen zusammen mit einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes die Sperrung der Parkplatzzufahrt „An den Hässeln“. Chaotische Szenen, wie es sie noch eine Woche vorher gegeben hat, sollten unbedingt vermieden werden.
"Vielleicht wird es am Sonntag mehr Schnee-Touristen hierhin ziehen. Zumindest haben die Leute dann tendenziell mehr Zeit", meinte Polizist Andreas Niklas noch am Samstagnachmittag. Doch auch am Sonntag blieb es weiterhin ruhig. „Die Menschen scheinen den Appell beherzigt zu haben", so eine Polizeisprecherin am Sonntag.
Nachbarkommunen können keinen Verdrängungseffekt feststellen
Ein Verdrängungseffekt, den die Nachbarkommunen im Vorfeld befürchteten, stellte sich nicht ein.
Auch in den verschneiten Höhenlagen in Lennestadt und Kirchhundem blieb am Wochenende das Tagestouristenchaos aus.
Der Parkplatz an der Hohen Bracht war am Sonntag um 14 Uhr zu etwa 90 Prozent besetzt, eine Sperrung der Zufahrt von der L 715 aus sah die Stadtverwaltung bis dahin aber für nicht erforderlich.