Kreis Olpe. Nach dem Einstieg der GFO in die Hospitalgesellschaft spricht Markus Feldmann über die Zukunft der Beschäftigten und des Standorts Lennestadt.

Nachdem die Übernahme der Katholischen Hospitalgesellschaft durch die Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) beschlossene Absicht ist, sprachen wir mit den Spitzenvertretern beider Institutionen.

Auf die Frage, wann erste Überlegungen für die Übernahme entstanden seien, antwortete Markus Feldmann, Sprecher der dreiköpfigen GFO-Geschäftsführung: "Die ersten Ideen wurden bereits im Frühjahr 2019 geäußert. Die Hospitalgesellschaft ist auf uns zugekommen, und dann haben gemeinsame Gespräche begonnen." Dass die GFO in weiten Teilen Nordrhein Westfalens als großer Krankenhausträger tätig sei, aber ausgerechnet die Krankenhäuser vor der Haustüre nicht zum Verbund gehörten, habe man als Missverhältnis empfunden. Feldmann: "Wir haben hier in Olpe das Mutterhaus und die Verwaltung, und es gibt auch historisch viele Verbindungen zum Olper Krankenhaus." Das gehe sogar zurück bis in die Zeit von Ordensgründerin Maria Theresia Bonzel. Der jetzt eingeschlagene Weg liege da auf der Hand, der Kreis schließe sich. Feldmann hob hervor, dass die Rückmeldungen aus der Bevölkerung zur angestrebten Übernahme durchweg positiv seien: "Wir spüren viel Vertrauen, und für uns geht es jetzt darum, dieses Vertrauen auch zu rechtfertigen."

Unterstützung der Kassen für Lennestädter Zukunft wichtig

Bezüglich der Zukunft des Krankenhauses in Lennestadt mit etwa 200 Betten nahm Feldmann wie folgt Stellung: "Aus Sicht der GFO wird sich die Zusammenarbeit zwischen den beiden Krankenhaus-Standorten in Olpe und Lennestadt weiter intensivieren müssen. Mit Blick auf das notwendige stationäre Angebot, wie es in Lennestadt besteht, erwarten wir im Rahmen der Krankenhausplanung allerdings auch entsprechende Unterstützung der Krankenkassen und des Landes Nordrhein Westfalen."

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Zur Zukunft der rund 1700 Mitarbeiter der Hospitalgesellschaft sagte Feldmann: "Die Frage kommt für uns jetzt natürlich zu früh. Im ersten Schritt werden wir nur die Mehrheitsanteile übernehmen und die Gesellschaft so, wie sie jetzt besteht, fortführen. Wir werden die Veränderungen angehen, die auch der alte Träger in Angriff genommen hätte. Aber dafür müssen wir uns die Situation in den nächsten Monaten genauer anschauen. Aber bitte lassen Sie uns als ersten Schritt einmal die Verträge tatsächlich abschließen.

Bezüglich der Baupläne der Hospitalgesellschaft bestätigte Feldmann, dass die GFO frühzeitig eingebunden worden sei: "Darüber sind wir bereits seit über einem Jahr informiert und unterstützen das Projekt in der geplanten Größenordnung."

Rücker: "Wollten uns nicht einer Last entledigen"

Wilhelm Rücker, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen (KHS), sagte unter anderem: "Es gab immer schon eine Partnerschaft von zwei Gesundheitskonzernen, die beide ihren Sitz in Olpe haben." Die Ideen, die jetzt Form annähmen, hätten sich vor dem Hintergrund entwickelt, "dass zwei christlich orientierte Unternehmen ihre Kräfte bündeln wollten."

Dem Eindruck, die Kirchengemeinden als Hauptgesellschafter der KHS hätten sich der großen Verantwortung, dem Management und der Organisation durch die GFO-Übernahme entledigen wollen, trat Rücker entschieden entgegen: "Das ist völlig falsch. Wir haben das nicht gemacht, um das Ding von der Backe zu haben. Wir wollen, dass die Häuser in Olpe und Lennestadt eine Zukunft haben. Für Olpe haben wir Investitionen von 40 Millionen Euro geplant. Für Lennestadt sind ebenfalls Investitionen in Gang gesetzt für mehrere Millionen Euro. Das heißt, in den nächsten zwei Jahren werden hier rund 50 Millionen Euro in die Hand genommen. Das wird die Standorte sichern, dazu führen, dass mehr Patienten kommen und interessante Arbeitsplätze entstehen. Das wollten wir. Wir wollten uns nicht irgendeiner Last entledigen, sondern etwas für die Zukunft schaffen."

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Das gelte auch für die Personalie des Geschäftsführers Johannes Schmitz. Rücker: "Schmitz hätte in seiner Position bleiben können. Er hat viele von den Ideen entwickelt, die auch von der GFO als gut bewertet werden."

Für die nahe gemeinsame Zukunft von GFO und KHS spricht Rücker von einem Übergangszeitraum von drei Jahren. Zudem verweist der Verwaltungsrats-Chef darauf, dass der eingeschlagene Weg auch für die GFO ein Gewinn sei: "In den GFO-Konzern kommt eine wirtschaftlich gesunde Perle hinzu."