Rönkhausen. Um dem Raummangel Herr zu werden, haben sich Politik, Schulträger und Schulleitung auf einen gemeinsamen Plan verständigt. So sieht er aus:

Erleichtert und gut gelaunt ist Judith Baum, Leiterin des Grundschulverbundes Lennetal mit den Standorten in Finnentrop, Rönkhausen und Bamenohl, am Donnerstag aufgestanden. Denn am Abend zuvor hatten Politik und Schulträger (Verwaltung) gemeinsam beschlossen, die Planungen für den An- bzw. Neubau an der Grundschule in Rönkhausen einzuleiten.

Was mit Blick auf den erhöhten Raumbedarf auch bitter nötig scheint. Denn zum einen steigt die Zahl der neuen Erstklässler laut aktueller Prognosen in den nächsten Jahren stark an, wodurch es wohl unweigerlich zu Klassenteilungen kommen wird. Und zum anderen gibt es immer mehr berufstätige Eltern, die ihre Kinder in Rönkhausen gerne in die Betreuung geben würden. Während die Betreuung im Offenen Ganztag Stand heute mit 27 Schülern noch im Schulgebäude möglich ist, müssen die 38 Kinder, die in der Maßnahme „Schule von Acht bis Eins“ betreut werden, schon ausweichen. Und zwar in die nahe gelegene Turnhalle, weil die Anfang des Schuljahres angemieteten Räumlichkeiten im Pfarrheim nach einem Wasserschaden zurzeit nicht verfügbar sind.

Dachboden nicht geeignet

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Gemeinsam verständigten sich Politik und Verwaltung am Mittwochabend auf einen Drei-Stufen-Plan, wie ihn der Erste Beigeordnete Ludwig Rasche nannte. Stufe eins sieht eine Übergangslösung in besagter Turnhalle vor. Stufe zwei beinhaltet den (erneuten) Wechsel ins Pfarrheim, wenn dieses nach den umfangreichen Sanierungsmaßnahmen idealerweise im Frühjahr wieder nutzbar ist. Und Stufe drei: der Neubau, der schätzungsweise rund eine Million Euro kosten wird. Angedacht ist ein zweigeschossiges Gebäude unmittelbar neben dem bestehenden Schulgebäude. Hier sollen zwei Klassenräume im Obergeschoss, die möglicherweise aber auch für Betreuungszwecke genutzt werden, und eine kleine Mensa im Erdgeschoss entstehen.

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„Es ist wichtig, dass wir endlich ein kleines Forum bekommen, wo wir unsere Einschulungsfeiern machen können. Bislang müssen die Eltern immer draußen stehen, auch wenn es regnet“, betont Baum auf Nachfrage. In dem Neubau, das erklärte Rainer Gierse aus dem Rathaus, sollten dann auch große Fenster und Türen, die man zum Schulhof hin öffnen kann, integriert werden. „Es ist besser, etwas Neues zu bauen statt im Altbau nach einer Lösung zu suchen“, lobte etwa Bernadette Gastreich (CDU) die Neubau-Pläne.

Probleme u.a. mit Brand- und Schallschutz

Natürlich wurde im Rathaus auch über die Möglichkeit, den derzeit bewohnten Dachboden im Bestandsgebäude für die Schulzwecke zu nutzen, nachgedacht. „Da sehen wir allerdings große Hindernisse“, machte Gierse auch mit Blick auf eine zuvor in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie schnell klar. Vor allem aufgrund der Anforderungen an Brand- und Schallschutz. Darüber hinaus ist das Treppenhaus gar nicht für den Schulbetrieb geeignet, ein zweiter Rettungsweg müsste her und es bräuchte zusätzliche statische Ertüchtigungen. Ergo: Ein Dachbodenausbau lohnt sich nicht.

Auf einen Termin, wann denn der Neubau stehen könnte, wollte sich Ludwig Rasche nicht festnageln lassen. „Wir wollen den Schulstandort in Rönkhausen qualitativ stärken und so schnell wie es geht starten“, versprach er jedoch. Der früheste Baubeginn, ergänzte Rainer Gierse, sei in den Sommerferien 2021. Dann muss aber schon alles reibungslos klappen.