Oberelspe. Melanie Zelaso arbeitet im Gasthof Müller in Oberelspe. Der Lockdown macht die Gastronomin plötzlich zu einer 24-Stunden-Hausfrau und Mutter.

Melanie Zelaso arbeitet eigentlich im familieneigenen Gasthof Müller in Oberelspe . Durch den erneuten Lockdown wurde die Gastronomin (48) dazu verpflichtet, wieder in die Rolle als 24-Stunden-Hausfrau und Mutter zu schlüpfen.

„Ich biete keine Außer-Haus-Gerichte an, weil dies nicht die Qualität ist, die die Gäste von uns erwarten und deshalb lerne ich jetzt das Leben einer ganz normalen Familie wieder kennen. Mein Mann kommt um 17 Uhr nach Hause und normalerweise gehe ich dann in den Gasthof. Er und die beiden Kinder sind das gar nicht gewohnt, dass ich jetzt jeden Abend zu Hause bin. Denn im Betrieb gibt es im Moment nichts mehr zu tun. Wir haben bereits während des ersten Lockdowns die Kegelbahn und den Gastraum gestrichen, die Eingangsseite auf Vordermann gebracht, alles aufgeräumt und geputzt. Das ist jetzt alles erledigt.

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Ich probiere jetzt zu Hause neue Gerichte aus und backe auch mal. Ehrlich gesagt musste ich das Kochen in unserem kleinen Haushalt erst einmal wieder lernen. Wenn man sonst nur mit Gas größere Mahlzeiten im Restaurantbetrieb kocht, dann ist das schon eine Umstellung. Eine Umstellung ist es auch für meine Eltern, die jetzt ihr Rentnerdasein genießen. Für meinen Vater, der seit seinem 14. Lebensjahr hinter der Theke steht, ist das alles schwer zu begreifen. Er kennt das gar nicht, dass man wochenlang abends nicht präsent sein muss und keine Leute im Haus sind.

Mir wäre am liebsten, wenn wir die Tore bald wieder öffnen könnten. Über die Weihnachts-Feiertage hätte ich das Haus sicher voll gehabt. Es ist alles in der Schwebe, in unserer Branche steht hinter allem ein großes Fragezeichen. Das geht einem alles schon ziemlich auf den Keks.“