Kreis Olpe. Gärtner Thomas Kramer aus Olpe rät dazu, jetzt Blumenzwiebel einzupflanzen. Osterglocken sehen nicht nur hübsch aus, sondern sind auch nützlich.

Na, alles im Garten winterfertig gemacht? Das ganze Laub vom Rasen runter, Stauden geschnitten und geteilt? Für frühlings- und sommerblühende Stauden ist das jetzt die richtige Zeit. Die Rabauken im Beet halten sie so im Zaum und einige, wie zum Beispiel Margeriten, blühen nach so einer Teilung wieder intensiver. Wenn etwas im Beet nicht so gut funktioniert hat, kann man das jetzt ändern und alles wieder neu anordnen oder ergänzen.

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Denken Sie an den Igel und ein Igelnest mit Laub, lässt sich sehr schön mit Kindern machen. Der Winterschutz für kälteempfindliche Pflanzen liegt griffbereit im Keller und wenn eine Kälteperiode kommt, sind Sie der erste, der seine Pflanzen schützt. Das gilt natürlich auch bei großen oder nassen Schneemengen, die schnell zu einem Astbruch führen können. Sie schüppen immer erst den Gehweg frei und dann befreien Sie die gefährdeten Pflanzen von der schweren Schneelast – oder umgekehrt. Vorbildlich. Die Dahlien sind auch ausgegraben, etikettiert und im Keller, genau wie die Gartenmöbel. Ich sehe, sie sind bestens gewappnet und ich kann mich beruhigt für dieses Jahr von Ihnen verabschieden und in die Winterpause gehen.

Dritter trockener Sommer in Folge führt zu Lieferschwierigkeiten

Vielleicht noch eines, wenn Sie es nicht schon längst getan haben. Für Blumenzwiebeln wird es höchste Eisenbahn. Sie sind dieses Jahr bei den Lieferanten knapp. Ihnen hat auch der dritte trockene Sommer in Folge zu schaffen gemacht und die Produktion war bei weitem nicht so wie gewünscht. Ich habe bei mir Anfang November noch zweitausend Narzissen in Staudenbeete und Rasenflächen unterhalb des Hauses gepflanzt. Ich habe ausschließlich Narzissen verwendet und hier eine englische Mischung genommen.

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Warum keine Tulpen, wollen Sie wissen? Das ist schnell erklärt. Erstens funktionieren Tulpen in Rasenflächen nicht, höchstens die kleinen botanischen und zweitens habe ich Wühlmäuse im Garten. Ebenfalls unterhalb des Hauses ist eine große Wiese und von dort aus buddeln sie sich ihre Gänge in meine Beete und den Rasen. Die Wiese ist groß und das Hauptquartier der Mäuse ist nicht zu lokalisieren. Ich habe schon mal überlegt, so etwas wie eine Grenzmauer zu bauen. Was Trump an der Grenze zu Mexiko kann, kann ich an der Grenze zu den Verwandten von Speedy Gonzales auch, oder? Aber dann würde ich mich ja mit Trump auf eine Stufe stellen, und das will ich weiß Gott nicht. Wenn ich die kleinen Teufelchen aber lassen und trotzdem Tulpen pflanzen würde, hätte ich nichts davon, außer den Wühlmäusen etwas zu fressen geliefert zu haben. Bei Osterglocken ist das etwas anderes. Da gehen die Mäuse nicht dran – und wenn doch, war es das mit dem Mäuseleben. Anders gesagt: „Aus die Maus.“ In der Zwiebel der Narzisse befinden sich Inhaltsstoffe, die für die kleinen Säuger tödlich sind, wenn sie sie fressen. Außerdem haben die lieben Mäuschen ein feines Näschen und der Geruch von Osterglocken ist für sie so unangenehm wie für uns die Schweißfüße.

Wühlmäuse mögen keine Kaiserkronen, Hyazinthen, Krokusse und Schneeglöckchen

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Das ist auch bei Kaiserkronen (Fritillaria imperialis) der Fall. Bei diesen hohen Zwiebelgewächsen soll der Geruch der Zwiebel für Wühlmäuse noch schlimmer sein. Davon habe ich aber nur fünfundzwanzig gepflanzt. Übrigens machen die Mäuse auch einen Bogen um Hyazinthen, Krokusse und Schneeglöckchen. Wer bei einem Wühlmausproblem trotzdem Tulpen haben möchte, der muss das Beet an der Stelle ausheben, ein enges Drahtgewebe einbauen, seitlich hochschlagen, mit Boden füllen und dann bepflanzen. Ich habe mich für Narzissen entschieden und werde Ihnen nächstes Jahr berichten, ob mein „Grenzzaun“ gewirkt hat, aber ich bin mir sicher, schöner als der von Trump wird er allemal sein und lieber auf bunte, natürliche Weise als mit schwerem Geschütz.

Viel Spaß beim Gärtnern, kommen Sie gut über den Winter und bleiben Sie zuversichtlich. Bis nächstes Jahr Ihr Thomas Kramer