Lennestadt. Lennestadts neuer Bürgermeister Tobias Puspas setzt auf pragmatische Politik, die gut für Lennestadt ist, betont er in seiner ersten Ratssitzung.
Dass er gern einen lockeren und zuweilen humorigen Ton pflegt, dafür ist Lennestadts neuer Bürgermeister Tobias Puspas bekannt. Diesem Stil blieb er auch in seiner Antrittsrede gestern abend in der konstituierenden Stadtratssitzung treu. „Ich freue mich, dass ich nun auch meinen Amtseid sprechen durfte. Als erster Bürgermeister von Lennestadt durfte ich dies in einer Schützenhalle tun. Losgelöst von den sehr ernsten Hintergründen, warum wir nicht im Rathaus tagen, passt das - glaube ich - sehr gut zu mir, auch wenn die Zapfhähne heute hoch sind“, so Puspas, der das Schützenwesen zu seinem Lieblingshobby zählt.
Eugen Wörsdorfer (77), Altersvorsitzender des neuen Stadtrats, hatte ihm zuvor ein erfolgreiches und glückliches Händchen im Amt gewünscht. Puspas gutes Wahlergebnis sei ein Beweis dafür, das er in der Bürgerschaft großes Vertrauen genieße. Die neue Ratsperiode werde sicher spannend, weil keine Partei mehr die absolute Mehrheit besitze, mutmaßte Wörsdörfer.
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Schönes Gefühl
Diese für Lennestadt neue Konstellation kann die Lust des Bürgermeisters auf den neuen Job nicht schmälern. Nach den ersten Erfahrungen sei es ein schönes Gefühl, Bürgermeister seiner Heimatgemeinde sein zu dürfen. „Darum kann ich ihnen versichern, dass ich vollen Einsatz zeigen werde, um dieses Amt auszufüllen“, so der neue Rathauschef. Er wolle die Bürger bestmöglich in die Prozesse einbeziehen, wolle transparent sein und dadurch Akzeptanz schaffen. Er will zuhören und wie bisher schon viel in den Orten sein. In der politischen Debatte wünscht er sich gegenseitigen Respekt und Anerkennung. „Zusammen, nicht rot, schwarz, gelb, grün und noch mal rot. Ich werbe für eine pragmatische und ideologiefreie Politik für Lennestadt“, so Puspas: „Wir werden uns dort verändern, wo es gut für Lennestadt ist. Ansonsten setze ich auf Kontinuität.“
Er dankte allen, die sich größte Mühe geben, um ihn einzuarbeiten. „Im Job ist es wie bei einem Banküberfall, ohne die richtigen Komplizen wird das nichts“, so der Kriminalhauptkommissar a. D. Ein großer Dank gelte auch seiner Familie, dass er als Ehemann und Papa nun eine „Ausbildung zum Bürgermeister“ machen dürfe.
Viele Aufgabenfelder
Neben den allgemeinen Herausforderungen wie Energiepolitik, Klima- und demographischer Wandel, Arbeit und Wirtschaft, Stärkung der über 200 Vereine etc. will er den Fokus auf die weitere Ausstattung der Schulen legen. Ebenso stehen Mobilität, Digitalisierung und ärztliche Versorgung oben auf der Agenda, aber auch soziale Gerechtigkeit und Teilhabe dürfe nicht vergessen werden.
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Ansonsten war die erste Ratssitzung der neuen Legislaturperiode in der kühlen, nur zu Beginn geheizten Sauerlandhalle von den üblichen Regularien geprägt. Nur bei der Wahl der stellvertretenden, ehrenamtlichen Bürgermeister gab es ein wenig Gerangel. CDU, SPD und UWG hatten sich auf die bisherigen Stellvertreter Michael Beckmann (CDU) und Rolf Zöllner verständigt, die Grünen schlugen Christa Orth-Sauer vor. In geheimer Wahl fand der erste Vorschlag bei 30 zu fünf Stimmen große Mehrheit.
Die Struktur der Ausschüsse bleibt unangetastet. Einzige Änderung: Der A 3 (für Stadtentwicklung und Bauen) heißt jetzt Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Stadtentwicklung und Bauen).