Halberbracht/Lennestadt. Mit einem Traumergebnis schickt der CDU-Stadtverband Lennestadt ihren Kandidaten Tobias Puspas in die Bürgermeisterwahl.

Tobias Puspas strahlte und genoss den Applaus seiner Parteifreunde. Der CDU-Stadtverband nominierte den Hauptkommissar am Donnerstagabend in der Schützenhalle in Halberbracht mit einer überwältigenden Mehrheit offiziell zum Bürgermeisterkandidaten der Union für die Bürgermeisterwahl am 13. September.

Nur eine Nein-Stimme

111 der 112 wahlberechtigten CDU-Mitglieder votierten in geheimer Wahl für den Sporker, das sind 99,1 Prozent. „Ich nehme das Ergebnis mit Demut hin und freue mich auf die Arbeit“, sagte der 44-Jährige nach der Wahl. Gemeint ist damit die Arbeit im Wahlkampf. Die CDU Lennestadt schickt ihren Kandidaten somit mit einem starken Votum in das Ringen um den Chefsessel im Rathaus.

Zuvor hatte Puspas in einer gut 30-minütigen Rede dargelegt, was ihm wichtig ist. Fest steht, dass er den politischen Pfad der CDU-Fraktion nicht verlassen will. „Die CDU-Fraktion ist breit aufgestellt und leistet eine akribische Arbeit“, sagte er. Ändern wird sich aber der Politikstil, sollte er neuer Bürgermeister werden. „Wir müssen es schaffen, nicht nur Politik zu machen, sondern diese auch zu vermitteln.“ Transparenz und Bürgernähe würden seine Arbeit prägen. Aus seinem Beruf als Hauptkommissar bringe er viele wichtige Erfahrungen mit. Dort gehe es um Kommunikation und Teamgeist. „Diese Zeit hat mich geprägt, diese Erfahrungen kann ich sehr gut nutzen.“

Heimat, Sicherheit und Zukunft

Den Wahlkampf um den Einzug ins Rathaus werde er auf drei Begriffe aufbauen: Heimat, Sicherheit und Zukunft. Heimat bedeutet für Puspas die Vielfalt der 42 Lennestädter Dörfer. An deren eigener Identität werde auf keinen Fall gerüttelt. „Wir müssen die Dörfer erhalten, wir haben im Jubiläumsjahr gesehen, wie stark unsere Dörfer sind“ , sagte Puspas, der sich selber als Vereinsmensch bezeichnet. Dazu gehöre auch die Gemeinschaft in den Sport- und Schützenvereinen, die es zu pflegen gelte.

Mit Sicherheit meint der zweifache Familienvater nicht das, was man von einem Polizisten normalerweise erwartet. „Ich meine die Sicherheit in unseren Familien, die uns Halt gibt, wenn wir am Abend nach Hause kommen.“ Zur Sicherheit gehöre auch die Bildung. Mit dem jetzigen vielfältigen Schulsystem sei die Stadt bestens aufgestellt. „Mit uns wird keine Grundschule geschlossen und die Realschule bleibt erhalten.“ Auch auf die beiden Gymnasien könne die Stadt stolz sein.

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Mittlerweile hatte Puspas seine Anfangsnervösität abgelegt, sein Manuskript ebenso und war zur freien Rede übergangen. Sicherheit bedeute auch Versorgungssicherheit. Die ärztliche Versorgung und die Zukunft des St.-Josefs-Hospitals werde auch bei ihm Chefsache bleiben. „Wenn ich Bürgermeister werden darf, möchte ich meine guten Kontakte nutzen, um gemeinsame Sache zu machen. Ich werde alte Hindernisse beseitigen, um den Ostkreis zu stärken“, so Puspas, womit er die derzeit angespannten Beziehungen zwischen den Nachbarkommunen Finnentrop und Lennestadt thematisierte.

Keine Schuldenpolitik

Zum letzten Themenblock Zukunft befasste er sich auch mit den städtischen Finanzen. Und die Mitglieder der CDU-Fraktion werden erfreut zur Kenntnis genommen haben, dass an dem Kurs einer Finanzpolitik ohne Schulden unter einem Bürgermeister Tobias Puspas nicht gerüttelt werde. Dazu gehöre es auch, unpopuläre Entscheidungen zu treffen, er nannte konkret das Lehrschwimmbecken an der Elsper Hauptschule. „Ich komme aus dem Elspetal und es wäre toll“, aber trotzdem mache eine Sanierung keinen Sinn und wäre unvernünftig.

Sein Appell zum Schluss seiner Rede: „Geben Sie mir ihre Stimme nicht, weil ich der einzige Bewerber bin, sondern, weil Sie das Gefühl haben, das wird was mit uns.“