Finnentrop. Joachim Blume, Leiter des Ordnungsamtes Finnentrop, erzählt, wie sich sein Alltag durch Corona geändert hat – und was er sich vom Bund wünscht.

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hält der Tag im Ordnungsamt noch andere Überraschungen bereit, als ich es bisher schon gewohnt war. Die Corona-Pandemie bedeutet für alle Ordnungsämter erhebliche Mehrarbeit, wie Sie sich sicher vorstellen können. Besorgte Bürgerinnen und Bürger, die anrufen, weil sie nicht genau wissen, wie sie sich richtig verhalten – was darf man und was darf man nicht. Wir versuchen hier so gut wie möglich zu helfen und Auskunft zu geben. Widersprüchliche oder unklare Formulierungen in der Verordnung machen dabei die ganze Sache nicht einfacher.

Joachim Blume, Leiter des Ordnungsamtes Finnentrop
Joachim Blume, Leiter des Ordnungsamtes Finnentrop © WP | Privat

Entsprechend erfordert diese besondere Situation eine regelmäßige Abstimmung im Hause und bei den Ordnungsämtern im Kreis Olpe untereinander sowie mit der Kreisverwaltung und häufiger auch mit der Bezirksregierung. Das klappt soweit sehr gut. Schön wären klare Regelungen und nicht Verbote, mit mehreren Ausnahmetatbeständen. Kontrollen führen wir selbstverständlich ebenfalls durch, sowohl während des ersten Lockdowns als auch zurzeit.

Bürger halten sich an Schutzverordnung

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Hier habe ich aber den Eindruck, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde Finnentrop mehrheitlich gut an die Vorgaben der Corona-Schutzverordnung halten. Im Übrigen halte ich nicht viel davon, wenn der Erfolg der Kontrollen nur an der Anzahl der erteilten Bußgelder gemessen wird, sondern bin vielmehr der Ansicht, dass wir mit einer freundlichen, aber bestimmten Ansprache bei Jugendlichen und Erwachsenen auf der Straße ebenfalls die gewünschte Wirkung erzielen.

Längere Arbeitstage haben wir zum Teil auch, bedingt durch die Kontrollgänge. Hier haben wir während des ersten Lockdowns Unterstützung durch mehrere Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen im Hause erhalten und so versucht, die zusätzliche Belastung auf mehrere Schultern zu verteilen.

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Einen Tag, an dem ich mich nicht mit Corona beschäftigen musste, hat es zurückblickend seit Ausbruch der Pandemie nicht gegeben. Dieses Los teile ich mit weiteren Kollegen im Hause und das wird sich – so befürchte ich – auch in den nächsten Wochen erst einmal nicht ändern.

Corona auch zuhause gegenwärtig

Privat geht es mir nicht anders als allen anderen auch. Corona belastet nicht nur das Arbeitsleben, sondern ist auch zu Hause gegenwärtig. Das Vereinsleben ruht. Schützenfeste konnten nicht gefeiert werden und der Karneval wurde bereits abgesagt – Veranstaltungen, die das Leben bereichern. Auch als Mitglied in der Feuerwehr fahren wir unsere Einsätze nur noch mit Mund-Nase-Bedeckung.