Altenhundem. Die älteste Mitarbeiterin im Medienwerk in Altenhundem ist 26 Jahre alt, der jüngste ist gerade 16. Wie wohl Kunden auf das junge Team reagieren?

Im Medienwerk herrscht heute Hochbetrieb. So wie eigentlich jeden Tag. Aufträge gibt es genug. Und zwar aus ganz Deutschland. In den Büroräumen in Altenhundem entstehen Imagefilme, Kinospots, Fotos, Visitenkarten – eben alles, was ein Unternehmen für sein Medienkonzept braucht. Ein paar Mitarbeiter sitzen an ihren Schreibtischen, schauen sich das Ergebnis ihrer jüngsten Content-Produktion an – ein auffallend junges Team. „Ja, das stimmt“, sagt Geschäftsführer Maximilian Müller. „Unsere älteste Mitarbeiterin ist 26 Jahre alt, der jüngste ist gerade 16.“ Unsere Zeitung hat dem wohl jüngsten Team im Kreis Olpe einen Besuch abgestattet. Wie ihre Kunden auf die Nachwuchs-Fachkräfte reagieren?

Maximilian Müller ist selbst gerade mal 21 Jahre alt – und hat 13 Mitarbeiter unter sich. Dass er mal so früh Geschäftsführer werden würde, hätte er zunächst auch nicht gedacht. Aber er wollte es wagen – und sein Mut zahlt sich aus. „Man kann schon von Mut sprechen“, sagt er. „Aber ich habe mir damals gedacht, wenn nicht jetzt, wann dann?“ Damals, das ist vor knapp zwei Jahren. Maximilian Müller hat gerade sein Abitur am Gymnasium der Stadt Lennestadt gemacht und plant seine Zukunft. Ausbildung? Studium? Irgendwie sagt ihm das nicht wirklich zu. Schließlich mag er seine Arbeit. Schon parallel zur Schule hat er Fotos und Filme gemacht – und so sein erstes Geld verdient. Eventfotos zum Beispiel. Wozu also etwas Neues suchen? Gedacht, getan. Maximilian Müller macht sich 2017 selbstständig und gründet die Medienwerk Lennestadt GmbH im Dezember 2018.

Maximilian Müller hat mit Camcorder angefangen

Früher war es ein Hobby. Als Kind hat er angefangen Bilder oder Videos zu machen. Damals noch mit einem alten Camcorder. Der Altenhundemer war viel draußen unterwegs, hat Aufnahmen von der Landschaft gemacht. Später kamen Porträt-Bilder von Freunden und Bekannten dazu. Seinen ersten großen Kunden hatte er im Jahr 2017. Die Firma Bals aus Albaum, die noch heute mit dem Medienwerk zusammenarbeitet. Er macht einen Imagefilm, Produktfotos und Bilder von den Mitarbeitern. „Das war die erste Firma, die den Mut hatte, mir zu vertrauen und den Auftrag nicht einer großen Agentur gegeben hat“, erzählt Maximilian Müller. „Das war ein Sprungbrett für die Zukunft. Eins von vielen.“

Dass er so ein junges Team hat, ist eher Zufall. Es sei jetzt nicht so, dass ältere Kollegen nicht willkommen seien. Nur modernes und frisches Denken, das werde gefordert. Das sei schließlich das Markenzeichen des Medienwerkes. Denn die Kunden würden der Agentur und ihrem jungen Team nicht kritisch gegenüberstehen. Im Gegenteil. „Wir machen zum Beispiel Kampagnen für Personalgewinnung“, erklärt Maximilian Müller. „Und wir sind mit unserem Alter eben nah an der Zielgruppe dran.“ Jung, dynamisch und modern – das zeichne ihre Arbeitsweise aus. Schnell und kurzfristig reagieren. So wie die Firmenchefs es brauchen. So wie es die Schnellebigkeit dieser Zeit erfordert. Flexible Arbeitsstrukturen. Das heißt, eher projektorientiert und nicht stundenorientiert arbeiten. Home-Office falls gewünscht. Fast papierloses Arbeiten. Das spart Zeit und Geld. Eine moderne IT-Ausstattung. Die ganze Kundenverwaltung läuft über eine Cloud. „Wir sind insgesamt modern aufgestellt“, sagt Maximilian Müller. „So modern wie auch die Medienkonzepte, die wir für unsere Kunden erstellen.“

Medienwerk aus Altenhundem wird zweiten Standort aufbauen

357 Kunden hat das Medienwerk innerhalb der knapp zwei Jahren gewonnen. Ohne die Privatkunden. Eine Zahl, auf die Maximilian Müller stolz ist. Natürlich war es ein Risiko. Ohne Ausbildung in die Berufswelt. Aber wer kann schon von sich behaupten, in so jungen Jahren Geschäftsführer einer Firma zu sein. Der 21-Jährige sieht es gelassen. „Was habe ich schon zu verlieren außer Geld?“, fragt er. „Und Geld ist eben nicht lebensnotwendig. Selbst wenn alles mal schief läuft, habe ich jede Menge Erfahrung gesammelt.“ Noch wohnt der junge Mann zuhause in Altenhundem. Doch das soll sich demnächst ändern. Das hängt ein bisschen von den Expansionsplänen ab. Denn das Medienwerk ist gerade dabei, sich einen zweiten Standort in Köln aufzubauen.