Kreis Olpe. Die VWS hat auf die stark gestiegenen Corona-Zahlen reagiert und setzt mehr Busse für den Schulverkehr ein. Voll bleibt es dennoch.

Mit den zuletzt exponentiell gestiegenen Corona-Infektionszahlen wurde mit dem Unterrichtstart nach den Herbstferien wieder eine Maskenpflicht an weiterführenden Schulen eingeführt. Zusätzlich gilt weiterhin der Mindestabstand von 1,50 Metern. Umso paradoxer wirkt es, dass in den Schulbussen die Schüler oftmals dicht an dicht stehen. Die VWS hat darauf reagiert und setzt mittlerweile in der morgendlichen Hauptverkehrszeit zur 1. Unterrichtsstunde mehr Busse im Kreis Olpe ein. „Aktuell sind es mit den Verstärkerfahrten 85 Busse. Normalerweise sind 82 Busse im Einsatz“, so Stephan Degen, Leiter der Verkehrswirtschaft bei der VWS. Aktuell werden die Linien R81 von Fretter nach Eslohe Schulzentrum, die R68 von Grevenbrück nach Eslohe Schulzentrum sowie die R98 von Finnentrop nach Attendorn verstärkt.

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Theoretisch ließen sich noch mehr Busse beschaffen. Aber: „Fahrerinnen und Fahrer sind knapp, da durch Lenk- und Ruhezeiten die Arbeitszeit nicht weiter ausgeweitet werden kann.“ Deswegen sei die Bereitstellung zusätzlicher Buskapazitäten kritisch, vor allem morgens bis 8.15 Uhr und in der Zeit zwischen 13 und 14 Uhr. Es sei zwar vorgesehen für das kommende Jahr neue Busse anzuschaffen, allerdings vorrangig um alte Busse auszumustern. Und auch das sei nur möglich, wenn Geld für die Investitionen bzw. Geld für die Kredittilgung zur Verfügung stehe. „Infolge der finanziellen Folgen durch Corona sind die Geldmittel aber knapp“, gibt Degen zu Bedenken.

Auch wenn die Bilder von vollen Bussen in Zeiten von einem Inzidenzwert jenseits der 100 nicht richtig erscheinen, betont Degen, dass Busse und Bahnen keine Orte erhöhter Infektionsgefahr seien – trotz Unterschreiten des Mindestabstandes. Im ÖPNV sei es deswegen umso wichtiger, sich konsequent an die Mundschutzpflicht zu halten. Dennoch, das gibt Degen zu, bleibe ein Restrisiko bestehen: „Mit der abwägenden Entscheidung, die Bildung als hohes Gut anzusehen und demzufolge an den Schulen den Unterricht im Regelbetrieb durchzuführen, das heißt mit kompletten Präsenzunterricht, wurde ein Maßstab gesetzt durch das Ministerium für Bildung, mit dem das Risiko einer möglichen Ansteckungsgefahr auch in Kauf genommen wird.“