Kreis Olpe. Die Wähler in Finnentrop und Kirchhundem haben ihre Bürgermeister vor die Tür gesetzt. Sie wollen Seriosität, kommentiert unser Redaktionsleiter.

Am Wechselwillen ließen die Wählerinnen und Wähler keinen Zweifel. Weder in Finnentrop noch in Kirchhundem. Sie baten die amtierenden Bürgermeister Dietmar Heß und Andreas Reinéry nicht zaghaft und schüchtern zur Tür heraus, sie fegten sie mit Schwung aus den Rathäusern. Die siegreichen Bürgermeister-Kandidaten scheinen sich mit ihrer unaufgeregten und sachlichen Art das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger erarbeitet zu haben – Attribute, die sie mit den anderen im Amt bestätigten Bürgermeistern verbindet. Der Kreis Olpe hat Sicherheit und Seriosität gewählt, und damit vielleicht auch ein bisschen Langeweile.

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Doch der Wahlsieg ist insbesondere für die beiden neuen Bürgermeister in Finnentrop und Kirchhundem, Achim Henkel und Björn Jarosz, nur ein Teilerfolg. Die größere Aufgabe steht beiden noch bevor: die zerstrittene politische Landschaft zu befrieden. Denn wenn persönliche Angriffe statt Debatten um die Sache die politische Auseinandersetzung prägen, können Gemeinden nur schwer erfolgreich sein.

Durch die überzeugenden Wahlsiege der beiden Leisetreter haben die Wähler der Politik im Ganzen zu verstehen gegeben, dass sie keine Lust mehr auf Streit um des Zankes willen haben. Dass jeder diese Lektion versteht und daraus lernt, darf beim Blick auf beide Gemeinden aber bezweifelt werden.