Wenden. Jutta Hecken-Defeld (SPD) möchte Bürgermeisterin der Gemeinde Wenden werden. So steht sie zu Digitalisierung, Investitionen und Sanierungen.
Für frischen Wind will die SPD-Bürgermeisterkandidatin Jutta Hecken-Defeld sorgen: „Ich komme von außen, mit unverstelltem Blick einer Bürgerin ins Rathaus und bin nicht in den Innenansichten der Verwaltung gefangen. Die Alltagsprobleme, die Menschen haben, bekomme ich durch meinen Beruf – und auch als Frau – intensiv mit.“ Der Verdi-Verwaltungsangestellten sei es auch wichtig, die kleinen Ortschaften im Blick zu halten: „Wo es sich anbietet, möchte ich Themen mit Bürgerbeteiligung angehen.“
Digitale Offensive konsequent weiterverfolgen
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Die jetzt durch Corona eingeleitete digitale Offensive müsse ihrer Ansicht nach konsequent weiterverfolgt werden: „Homeoffice und Homeschooling sind immer noch wahrscheinlich und werden uns weiter herausfordern. Auch wenn wir Vieles gut umgesetzt haben – da ist noch Luft nach oben.“ Die Gemeinde brauche weitere Gewerbeflächen und Erweiterungsflächen, damit keine Firmen abwandern. „Die Nachfrage nach Bauland ist in allen Ortschaften groß und will bedient werden. Wir brauchen Wohnraum, auf der anderen Seite müssen wir aber auch Ressourcen schonen. Deshalb befürworte ich da, wo es sich anbietet, den Bau von Reihenhäusern und Mehrfamilienhäusern.“
Auch verschiedene Phasen im Leben müssten mitbedacht werden: „Ob Wohnraum für Singles, Paare, Familien oder Senioren – innovative Wohnformen, wie z. B. Mehrgenerationenwohnen sollten wir fördern und möglich machen. Wir brauchen günstigen Wohnraum für jedes Portemonnaie.“
Modernisierung der Gesamtschule gefordert
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Investitionen in gute, moderne Schulen dürften nicht vernachlässigt werden: „Und da jetzt auch Abitur in Wenden möglich ist, muss die Gesamtschule auch gestärkt und modernisiert werden. Nur die Kosten dürfen nicht aus dem Ruder laufen, wenn ich an den Vorschlag der CDU denke, die den Grundschulstandort samt Schwimmbad und Turnhalle an die Bergstraße verlegen will.“ Und weiter: „Einen Mehrwert sehe ich auch darin, wenn das 50 Jahre alte Schwimmbad an der Gesamtschule neu gebaut wird. Die SPD befürwortet den Neubau nach dem finanziell günstigen Werdohler Modell. Eine Renovierung würde die Gemeinde viel Geld kosten und niemand weiß dabei, ob die Kosten letztlich kalkulierbar sind.“ Klarheit müsse es langsam beim Balcke-Dürr-Gelände geben: „Davon hängt nicht zuletzt auch die Bauplatzentwicklung in Heid und Rothemühle ab.“
Ein klare Position hat die 57-Jährige beim Thema Feuerwehr: „Sicherheit geht vor. Deshalb unterstütze ich die Beibehaltung aller vier Feuerwehrstandorte in der Gemeinde Wenden. Jeder Wegfall würde eine Verschlechterung der Sicherheitslage bedeuten und zudem die betroffenen Feuerwehrleute demotivieren, weiterzumachen.“ Aufgrund der trockenen letzten Jahre habe sich die Waldbrandgefahr erhöht: „Wie wichtig eine gut funktionierende Feuerwehr ist, hat zuletzt der Waldbrand in Rothemühle gezeigt.“
Nachgefragt
Wenn Sie alle Zeit der Welt hätten...?
…würde ich mich mehr treiben lassen und sehen, welche Ideen auftauchen, um mich dann in Arbeit zu stürzen, um sie zu verwirklichen.
2 Ihr erstes selbst verdientes Geld?
Beim Kartoffellesen auf dem Feld.
3 Bei welcher Sportart schalten Sie den Fernseher ab?
Bei Sportsendungen läuft mein Fernseher generell eher selten.
4 Worüber sollte unbedingt mal ein Buch geschrieben werden?
Über die Frauen in Südwestfalen. Wie sieht das Bild des „Mädchen vom Land“ aus? Gibt es Bildungsnachteile oder traditionelle Hürden? Haben Frauen den Platz, der ihnen zusteht?
5 Welches Gebäude in Wenden wird zu Unrecht übersehen?
Da fällt mir das abgebrannte Haus in der Ortsmitte von Altenhof ein. Es sollte besser abgerissen werden.
6 Was haben Sie zuletzt geschenkt bekommen?
Einen Aufenthalt in einem Wellnesshotel. Leider konnte ich den Kurzurlaub noch nicht machen.
7 Mit welchem Trend können Sie nichts anfangen?
Dass Heimtierzüchtungen Modetrends unterworfen werden und ihr Aussehen nach den Wünschen der Käufer gezüchtet wird. Damit wird bei den Tieren viel Leid erzeugt.
8 Sie knacken den Lotto-Jackpot – und dann?
Nach dem ersten Jubel und den Überlegungen, wem ich was abgeben müsste, atme ich erst einmal durch. Bevor ich darüber nachdenke, mein Leben völlig umzukrempeln, werde ich mich lieber an den Reichtum gewöhnen, um zu lernen, mit dem großen Geld umzugehen.